Politik | 19.06.2013 | 19:47

LH Durnwalder im Gespräch mit Ex-Regierungschef Kataloniens Pujol i Soley

LPA - Der ehemalige Regierungschef von Katalonien Jordi Pujol i Soley hat Landeshauptmann Luis Durnwalder heute, 19. Juni, in Bozen einen Besuch abgestattet, um mit ihm über die Entwicklung der Autonomie in Südtirol und der autonomen Gemeinschaft Katalonien in Spanien zu sprechen. Beim Gespräch war auch Regionalrätin und FUEV-Vizepräsidentin Martha Stocker mit dabei.

„Jordi Pujol i Soley gilt als wichtige Bezugsperson was autonome Bestrebungen in Europa anbelangt und hat durch seinen Einsatz für Katalonien eine gewisse Unabhängigkeit und Autonomie erreicht", so Landeshauptmann Durnwalder. Der Landeshauptmann hatte Pujol i Soley zwei Mal in Katalonien besucht und mit ihm Gespräche über Autonomie geführt.

Der katalanische Politiker erzählte Landeshauptmann Durnwalder wie er die Autonomiebestrebungen und die Autonomieentwicklungen in Katalonien miterlebt hatte, und mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen musste. Er hatte sich bereits unter dem Franco-Regime in der katalanischen Opposition engagiert, wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, allerdings nach zweieinhalb Jahren entlassen. 1980 wurde er zum Regierungschef Kataloniens gewählt. 1984, 1988, 1992, 1995 und 1999 wurde er in diesem Amt bestätigt.

Beim Gespräch in Bozen haben Durnwalder und Pujol i Soley die Autonomien Südtirol und Kataloniens miteinander verglichen. Wie die Eurostat-Daten zeigen, liegt Katalonien ebenso wie Südtirol bei den Einkommen über dem europäischen Durchschnitt. - Was die kulturelle und wirtschaftliche Situation sowie die finanzielle Absicherung anbelange, sei die Südtiroler Autonomie wesentlich weiterentwickelt, meinte der katalanische Politiker. Katalonien sei es allerdings gelungen, einige Zuständigkeiten zu bekommen, die Südtirol nicht hat, etwa eine eigene Polizei, so Pujol i Soley, der sich sehr erfreut über die Entwicklung Südtirols in den vergangenen Jahren zeigte.

Der ehemalige Regierungschef von Katalonien nimmt in den kommenden Tagen am FUEV-Kongress in Brixen teil, bei dem Selbstverwaltung und Autonomie der Minderheiten,

Volksgruppen und Nationalitäten in Europa im Mittelpunkt stehen. Bei seinem Besuch in Südtirol wird er von der Regionalrätin und FUEV-Vizepräsidentin Martha Stocker begleitet.

SAN