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Mediengespräch von LR Widmann (1/2) - Öffis: Ausbau und neue Lösungen

Zwar ist das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol in den letzten fünf Jahren bereits enorm ausgebaut worden, Landesrat Thomas Widmann will sich damit aber nicht zufrieden geben. In seinem heutigen (30. Juli) Mediengespräch zum Legislaturende gab er die Richtung für die Zukunft vor: der Ausbau geht weiter, und zwar auch mit gänzlich neuen, vor allem aber nachhaltigen Lösungen.

Landesrat Widmann beim Mediengespräch auf der Haselburg. Foto: DiKOM/ohn.

Die Leitlinien, denen er in Sachen Mobilität in den letzten Jahren gefolgt sei, seien drei, betonte Landesrat Widmann heute: mit dem Südtiroltakt wollte man ein Gesamtkonzept schaffen und das Angebot erweitern, dazu sei in Komfort und Nutzerfreundlichkeit der Öffis investiert und auch der Zugang sei erleichtert worden, beispielsweise durch ein transparentes, einfach zu handhabendes Tarif- und Ticketsystem. Auf den selben Schienen soll es auch in Zukunft weitergehen, etwa was den Ausbau der SüdtirolBahn betrifft. So werden schon in den nächsten Wochen sechs neue Flirt-Züge in Südtirol erwartet, die die Zugflotte ergänzen. Neue Wege geht man dabei bei der Finanzierung: "Wir haben in den letzten Jahren die Trenitalia-Kilometer auf ein Minimum zurückgedrängt und stattdessen das wesentlich billigere Angebot der SAD ausgebaut", so Widmann. So seien jährlich rund fünf Millionen Euro eingespart worden, die nun in neue Züge fließen könnten.

Nachdem in den letzten Jahren bereits 42 Bahnhöfe im ganzen Land saniert worden sind, geht man zudem daran, neue Haltestellen zu schaffen, wo solche nötig sind. Im September etwa wird die neue Haltestelle am Krankenhaus Bruneck in Betrieb gehen, im Dezember jene im neuen Stadtviertel Kaiserau in Bozen und auch ein Masterplan für die Verlegung und Neugestaltung des Innichner Bahnhofs ist bereits auf den Weg gebracht worden. Zudem wird in Vierschach eine neue Haltestelle geschaffen, die voraussichtlich im Herbst 2014 ihren Dienst aufnehmen wird. "Sie gehört zum Skizug-Projekt, das wir mit der Inbetriebnahme des Bahnhofs in Percha bereits erfolgreich getestet haben und das wir mit der Vierschacher Haltestelle, der Seilbahn Brixen-Plose und der Anbindung Mühlbach-Gitschberg ausbauen wollen", so Widmann heute.

Auch in Sachen Fahrgastinformation geht man den Weg des Ausbaus weiter. So werden die wichtigsten Bahnhöfe mit interaktiven Infosäulen ausgestattet, die Echtzeitanzeigen werden ausgebaut und auch eine eigene App ist schon auf dem Weg: "Diese App wird eine, mit der wir uns einen Platz an der Spitze sichern, weil es sich um ein innovatives Gesamtprodukt handelt, das nicht nur Infos zu den öffentlichen Verkehrsmitteln bereit hält, sondern auch solche zu allen anderen wichtigen Bereichen", so der Landesrat.

Ein weiteres Ziel Widmanns ist, maßgeschneiderte Verkehrslösungen für bestimmte Gebiete bieten zu können. Der Metrobus im Raum Überetsch/Bozen ist eine dieser Lösungen. "Und auch die Seilbahn nach Jenesien ist noch lange nicht vom Tisch, weil das Thema spätestens bei der notwendigen Generalsanierung wieder aktuell wird", so der Landesrat. Es gehe nun darum, eine geeignete Trasse für diese Bahn zu finden. Auch die Seilbahnprojekte zur Anbindung von Schenna und Tirol an Meran laufen weiter. "Vor allem Schenna drängt weiter auf eine Verwirklichung der Seilbahnverbindung, die aber erst in Verbindung mit der Nordwestumfahrung Merans Sinn ergibt", so Widmann.

Das vierte Ziel neben Ausbau, Kundeninfo und ortsspezifischen Lösungen, das der Landesrat für den Bereich Mobilität anstrebt, ist deren Nachhaltigkeit. "Auch in Kombination mit unserem Green-Region-Konzept ist eine nachhaltige Mobilität ein Muss", so Widmann, der heute etwa auf den Ausbau der E-Mobility verwiesen hat, der über ein Projekt der Standortagentur BLS vorangetrieben wird. "Und auch den Versuch mit Wasserstoff-Bussen treiben wir voran, auch weil wir in diesem Bereich stark von der EU unterstützt werden", so der Landesrat. Noch im Herbst sollen fünf Wasserstoffbusse ihren (Probe-)Betrieb aufnehmen.

Ein Kapitel für sich in Sachen nachhaltige Mobilität ist schließlich die Elektrifizierung der Vinschger Bahn. "Sie soll spätestens in drei Jahren erfolgen", so Widmann heute. Die Elektrifizierung sei nicht nur eine umweltpolitische Notwendigkeit, sondern bringe auch Vorteile für den Betrieb der Bahn, der kostengünstiger sei und noch ausgebaut werden könne. "Darüber hinaus können wir dann eine umsteigefreie Anbindung von Mals nach Bozen bieten", so der Landesrat. Apropos Mals-Bozen: Während die Vinschger Bahn bereits auf einer "Landesstrecke" verkehrt, wird die Strecke Bozen-Meran immer noch vom staatlichen Schienenbetreiber RFI verwaltet. "Unser Ziel ist weiterhin, diesen Streckenabschnitt übernehmen und zwischen Sigmundskron und Siebeneich zweigleisig ausbauen zu können", erklärte Widmann heute.

Am Rande des heutigen Mediengesprächs nannte der Landesrat schließlich auch eine Reihe von Daten, die unterstreichen, was in den letzten Jahren in Sachen Mobilität geleistet worden ist. So wurden die Zugkilometer von 2,8 auf 5,99 Millionen ausgebaut, die Buskilometer von 22,1 auf 31 Millionen, die Anzahl der Nutzer der Pusterer Bahn hat sich seit 2006 auf über eine Million jährlich verdreifacht und mittlerweile fahren nicht weniger als 283.000 Südtiroler mit einem Abo mit öffentlichen Verkehrsmitteln. "Allein den Südtirol-Pass haben 129.000 Südtiroler in der Tasche, während es vor seiner Einführung gerade einmal 66.000 Abos gab", so Widmann heute.

chr

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