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Diözesanmuseum: Kruzifix von Martin Rainer ist Kunstwerk des Monats August

LPA - Ein Kruzifix aus Apfelholz des Südtiroler Künstlers Martin Rainer ist das Kunstwerk des Monats August im Diözesanmuseum Brixen. Es wird am Dienstag, 6. August, im Museum vorgestellt und ist auch eines der Exponate der Sonderausstellung "Crux - Das Symbol des Kreuzes", die ab 3. August besucht werden kann.

Ein Kruzifix von Martin Rainer ist Kunstwerk des Monats August im Diözesanmuseum Brixen

Das Diözesanmuseum Brixen stellt im Jahr des Museumsobjektes monatlich ein besonders Objekt in den Mittelpunkt, das jeweils bis Monatsende ausgestellt bleibt. Damit hält das Museum Monat für Monat eine Überraschung für die Besuchenden bereit.

Da sich am 13. August zum ersten Mal der Todestag des Südtiroler Künstlers Martin Rainer (1923 - 2012) jährt, hat das Museum ein von ihm aus Apfelholz geschnitztes Kruzifix als Kunstwerk des Monats ausgewählt. Das Kreuz ist auch Teil der Sonderausstellung "Crux - Das Symbol des Kreuzes", einbezogen, die sich mit dem Umgang, der Wirkung und der aktuellen Bedeutung des Jahrtausende alten Symbols auseinandersetzt. Die in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstlerbund gestaltete Ausstellung kann ab 3. August bis 31. Oktober 2013 besucht werden.

Das von Martin Rainer um 1965 oder wenig später geschnitzte Kruzifix ist 120 Zentimeter hoch und ebenso breit. Es zeigt den Gekreuzigten sowohl in seinem Körper als auch in der Gestaltung des Lendenschurzes in sehr strenger formaler Reduktion. Rainer greift formal wie inhaltlich auf eine sehr frühe Tradition der Kreuz-Darstellungen zurück, in der nicht das Leid und der Tod Jesu in den Vordergrund gestellt werden, sondern mehr der Lobpreis seiner Auferstehung und die Erwartung seiner Wiederkunft. Genauer betrachtet ist er trotz Nägel in den Händen und Füßen gar kein gekreuzigter Christus, der am Kreuze angenagelt hängt, sondern ein stehender, bzw. schwebender und lebendiger Christus, der dem Betrachter mit ausgebreiteten Armen begegnet.

Diese Auffassung vom triumphierenden Christus, der den Tod überwunden hat und auferstanden ist, liegt auch den zahlreichen Grabkreuzen zugrunde, die Rainer geschaffen hat. Es drückt sich darin weniger eine rein ästhetische oder künstlerische Absicht aus, vielmehr kommt die tiefe Religiosität Martin Rainers zum Ausdruck.

In stilistischer Hinsicht hat der Gekreuzigte von Martin Rainer in dem etwas früher entstandenen "Ecce Homo", ebenfalls aus Apfelholz, ein vergleichbares Gegenstück. Die beiden erwecken fast den Eindruck von Gegenstücken und man ist versucht, dahinter einen zusammenhängenden Auftrag anzunehmen. Dem ist jedoch nicht so, denn der Ecce Homo ist bald nach dem Abschluss von Rainers Akademiestudium in München ohne Auftrag entstanden, während der Gekreuzigte von der Katholischen Jugend für die Hauskapelle von Bischof Gargitter in der Hofburg in Auftrag gegeben worden sein soll.

Die Präsentation des Objekts des Monats September findet

am Dienstag, 3. September
um 16 Uhr
im Diözesanmuseum
in der Brixner Hofburg

statt.

Im Jahr des Museumsobjektes kommt den vielen Objekten in den Südtiroler Museen und Sammlungen und den Geschichten, die sie erzählen, besondere Bedeutung zu. Das Jahr trägt das Motto "1000+1 Dinge erzählen Geschichte".

Informationen:
Diözesanmuseum Hofburg Brixen, Hofburgplatz 2
Tel. 0472 830505
www.hofburg.it/ und www.museum2013.it/

jw

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