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Chinesische Geologen vom Bletterbach begeistert – Zusammenarbeit mit Südtirol angestrebt

LPA - Eine Chinesisch-Deutsche Geologen-Gruppe besuchte am Donnerstag, 18. September, die wichtigen geologischen Aufschlüsse im Bletterbach und das Naturmuseum Südtirol. Die Forscher waren begeistert von der hohen Qualität der Fossilien. Es wurde eine intensivere Zusammenarbeit zwischen dem Naturmuseum Südtirol und der Universität Nanjing vereinbart.

Die Geologen-Gruppe war begeistert von der hohen Qualität der Fossilien am Bletterbach

Am 18. September wurde die Chinesisch-Deutsche Geologen-Gruppe am Vormittag von Evelyn Kustatscher, Paläontologin am Naturmuseum Südtirol, durch den Bletterbach geführt (siehe Foto). Danach war die Gruppe im Naturmuseum Südtirol zu Gast, um fossile Pflanzen und Tiere aus den wichtigsten Perm-Fundstellen der Dolomiten (Bletterbach, Gampenpass, Seceda, Wengen, Kühwiesenkopf) genauer unter die Lupe nehmen.

Die chinesischen Forscher waren besonders von der guten Erhaltung und der Vielfalt der Fossilien angetan.

In den nächsten Jahren sind weitere Besuche der chinesischen Kollegen geplant, um verschiedene Fundstellen in den Dolomiten noch genauer unter die Lupe zu nehmen und diese mit den Geologischen Formationen aus China zu vergleichen. Yue Wang, Paläontologin an der Universität Nanjing war besonders an den fossilen Foraminiferen, einzellige Meerestiere, in den permischen Meeressedimenten der Dolomiten interessiert.

In Zukunft wird das Naturmuseum Südtirol noch enger mit der Universität Nanjing zusammenarbeiten. Die Paläontologin des Museums Evelyn Kustatscher, wird auf Einladung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im nächsten Jahr nach China reisen, um mit Jun Wang, dem Direktor des Institutes für Paläobotanik, in Nanjing die Pflanzenfossilien Chinas mit jenen der Dolomiten zu vergleichen. „Auch die fossilen Pflanzen in bestimmten Regionen Chinas ähneln jenen der Dolomiten offenbar sehr stark", stellt die Paläontologin Evelyn Kustatscher fest. Daher erscheint ein Vergleich der verschiedenen Fundstellen sehr vielversprechend, „schließlich waren die beiden Gebiete vor circa 250 Millionen Jahren durch einen riesigen Ozean, der Tethys, getrennt."

Vito Zingerle, Direktor des Naturmuseums Südtirol, freut sich über das große Interesse der chinesischen Wissenschaftler für die Sammlungen des Naturmuseums und unterstreicht gleichzeitig die wissenschaftliche Bedeutung der Dolomiten für die paläontologische Forschung und für das Verständnis der Lebensräume vor 250 Millionen Jahren.

Am morgigen Freitag, 19. September, führt eine weitere Exkursion zum Geo-Trail in Pufels, der dem Südtiroler Geologen Lorenz Keim gewidmet ist. Die Aufschlüsse dort sind weltberühmt, da in ihnen wie kaum irgendwo anders auf der Welt das größte Massenaussterben der Erdgeschichte in den Meeressedimenten beobachtet werden kann. Geführt wird die Exkursion von Evelyn Kustatscher, Paläontologin am Naturmuseum Südtirol, Werner Buggisch und Michael Joachimski von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem GeoZentrum Nordbayern.

Der Südtirol-Besuch der chinesischen Forscher ist Teil eines drei-jährigen Forschungsprojektes, das von der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftsförderung finanziert wird und zur Bildung der Chinesisch-Deutschen Arbeitsgruppe GZ 688 „Paläobiologie, Stratigraphie und Geochemie im Perm" führte. Die Wissenschaftler stammen aus verschiedenen Instituten der Universität von Nanjing (China) und verschiedenen Universitäten und Museen Deutschlands (Münster, München, Erlangen-Nürnberg, Freiberg, Schleusingen und Chemnitz).

SAN

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