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Wasserstoff-Forschung und Gebäude in Meran: Kooperation mit Russland

Hier das kleine Südtirol, dort das große Russland: Auf verschiedensten Wegen versucht man, die Zusammenarbeit dieser beiden ungleichen Partnern voranzubringen. Konkrete Schritte hat man heute (2. Oktober) in Bozen gesetzt, wo zwei Abkommen unterzeichnet worden sind. Ein erstes sieht die Zusammenarbeit in der Wasserstoff-Forschung vor, ein zweites lässt das russische Zentrum in Meran wieder auferstehen.

Wasserstoff und russisches Zentrum: (v.l.) LH Luis Durnwalder, Vladimir Jakunin und Bürgermeister Günther Januth (Foto: DiKom/mb)

Die "Wiederauferstehung" des russischen Zentrums in Meran haben Land, Gemeinde und der 2009 gegründete Borodina-Verein heute auf den Weg gebracht, und zwar mit einem Abkommen, unter das Landeshauptmann Luis Durnwalder, Merans Bürgermeister Günther Januth sowie Vladimir Jakunin als Präsident des Borodina-Vereins ihre Unterschriften gesetzt haben. Das Abkommen sieht vor, dass die Gebäude des historischen russischen Zentrums von der Stadt Meran an das Land übergehen. Dieses stellt die Gebäude wiederum kostenlos dem Borodina-Verein zur Verfügung, der hier das neue Zentrum errichten wird. "Wir wollen einen neuen russischen Bezugspunkt schaffen, der als Ansprechpartner für Kooperationen in den verschiedensten Bereichen gelten soll: von der Kultur über die Wirtschaft und den Tourismus bis hin zu Wisschenschaft und Sport", so Durnwalder heute.

Das neue russische Zentrum tritt demnach an den Platz des alten, dessen Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts mit den testamentarisch verfügten Mitteln von Nadezhda Ivanovna Borodina an der Schafferstraße erbaut worden waren. 1985 waren sie von der Stadtgemeinde Meran erworben und 1996/97 grundlegend saniert worden. Genutzt werden sie derzeit als kulturelles Zentrum der russisch-orthodoxen Gemeinschaft (mit Bibliothek und Kirche) sowie als Altenheim und Altenwohnungen. Auch weil das Altenheim in der "Villa St. Petersburg" aber aufgelöst wird, sind die 6,84 Millionen Euro, die das Land der Stadtgemeinde Meran für die Gebäude zahlen wird, zweckgebunden, und zwar für die Schaffung neuer Alten- und Pflegeheimplätze in der Passerstadt.

Wie Bürgermeister Januth heute betonte, werde mit dem Abkommen die historische Kontinuität gewahrt: Die Gebäude des russischen Zentrums seien bereits in den 80ern durch den Ankauf durch die Gemeinde Meran gerettet worden, nun könne durch den Übergang ans Land auch die Tätigkeit des russischen Zentrums wieder aufgenommen werden.

Abkommen Nummer zwei, das heute unterzeichnet worden ist, betrifft dagegen den wissenschaftlichen Bereich. Geschlossen zwischen dem Land und der russischen Eisenbahngesellschaft, deren Präsident Vladimir Jakunin ist, sieht es die Zusammenarbeit in der Erforschung einer effizienten Herstellung und Nutzung grünen Wasserstoffs vor. "Als Ingenieur hat es mich sehr beeindruckt, wie weit Südtirol auf diesem Gebiet bereits ist", so Jakunin heute. Die Wasserstofftechnologie sei eine der wichtigsten, weil umweltfreundlichen Zukunftstechnologien, so der Präsident der russischen Eisenbahngesellschaft. Seine Ingenieure forschten bereits seit geraumer Zeit in diesem Bereich, eine Zusammenarbeit mit dem Bozner Wasserstoffzentrum, das im Frühjahr seine Produktion aufnehmen wird, demnach zu begrüßen.

Geforscht werde in drei Richtungen: Zum ersten gehe es um die Nutzung von Wasserstoff als Treibstoff für Fahrzeuge, zum zweiten um die Entwicklung von Übergangstechnologien, die eine Kombination von Wasserstoff mit herkömmlichen (fossilen) Brennstoffen ermöglichen sollen - möglichst ohne Leistungsverlust. Und drittens soll Wasserstoff auch dazu dienen, große Mengen an überschüssiger Energie speichern zu können. "Vor allem die Forschung an brauchbaren Übergangstechnologien in der Mobilität interessiert uns sehr, das Know how der russischen Forscher ist hier schon weit gediehen", so Walter Huber, Leiter des Wasserstoffzentrums. Ziel sei, Prototypen für solche neuen hybriden Antriebe zu entwickeln.

chr

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