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Kinder- und Jugendhilfe im grenzüberschreitenden Austausch

LPA - Eine maßgeschneiderte Unterstützung für Kinder und Jugendliche stand im Zentrum des Fachaustausches der Kinder- und Jugendhilfe zwischen München, Südtirol und Tirol im Landhaus in Innsbruck. Dieses länderübergreifende Treffen wird jährlich organisiert, um von den Erfahrungen der anderen Länder im Bereich Kinder- und Jugendhilfe zu lernen und sich gegenseitig über die verschiedenen Entwicklungen auszutauschen.

Austausch: Gertraud Gaugg (Tirol), Eva Götz, Carsten Bückner, Maria Kurz-Adam (München), Tiroler LRin Christine Baur, Silvia Rass-Schell (Tirol), Petra Frei, Sabine Krismer (Amt Familie, Frau, Jugend), Reinhard Stocker-Waldhuber (Tirol).

Ein zentrales Thema des Treffens, an denen von Südtiroler Seite Petra Frei und Sabine Krismer vom Landesamt für Familie, Frau und Jugend teilnahmen, war die schulische Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen.

Einig waren sich die Fachleute aller drei Länder, dass Südtirol in dieser Hinsicht ein Vorzeigemodell ist. Während es in Bayern und im Bundesland Tirol noch so genannte Sonder- bzw. Förderschulen für Kinder mit Behinderungen gibt, sind in Südtirol Integrationslehrpersonen tätig. Diese werden jenen Klassen, in denen sich Kinder mit Behinderungen befinden, zugewiesen und arbeiten individuell mit ihnen. Damit ist sichergestellt, dass das Recht auf Bildung und Erziehung im Rahmen individualisierter Lernwege bis zur Volljährigkeit gewährleistet wird.

Ein weiteres Thema des Treffens betraf die Vorstellung innovativer Modelle der Sozialarbeit und im Speziellen der wirkungsorientierten Sozialarbeit. "Die Fälle", berichtet die Direktorin des Landesamtes für Familie, Frau und Jugend Petra Frei, "werden immer komplexer; insgesamt gibt es immer mehr Situationen, wo eingegriffen werden muss, der Bedarf an Unterstützung steigt. Es braucht zielgerichtete und nachhaltige Interventionen."

In Südtirol läuft seit April vergangenen Jahres dazu ein Pilotprojekt mit dem Zentrum für Sozialforschung und Sozialerziehung der Stiftung Zancan aus Padua und Südtiroler Fachkräften von zwei verschiedenen Sozialsprengeln mit dem Ziel der konkreten Anwendung eines solchen Arbeitsmodells und der Erarbeitung individuell ausgerichteter Hilfepläne.

Dabei spielt auch in der Sozialarbeit die Einbeziehung und Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen eine immer wichtigere Rolle, sind sich die Experten der drei Länder einig. So hat Bayern beispielsweise eine kindgerechte Broschüre mit dem Titel "Ohne dich geht gar nichts!" erarbeitet, um Minderjährige konkret und bewusst in der Hilfeplanung miteinzubeziehen und ihnen auch zu ermöglichen, sich anschließend zur erfahrenen Unterstützung zu äußern und damit eine Bewertung der Hilfsangebote zu ermöglichen.

Über die konkreten Ergebnisse der drei Länder werden sich die Fachkräfte beim Treffen im nächsten Jahr erneut austauschen.

mac

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