Verkehr | 07.02.2014 | 09:03

Bahnlinie Bozen-Meran: Mängel an Infrastruktur sind Grund für Verzögerungen

LPA - In letzter Zeit gab es Beschwerden über Verzögerungen auf der Bahnlinie Bozen-Meran. Laut Mobilitätsressort des Landes hängen diese Verzögerungen mit der derzeit bestehenden Infrastruktur, die der der italienischen Betreibergesellschaft für das Schienennetz RFI untersteht, zusammen. „Die Übernahme der Meraner Linie wird weiter angestrebt“, betont Mobilitätslandesrat Florian Mussner.

Das Mobilitätsressort des Landes macht darauf aufmerksam, dass die Verzögerungen auf der Bahnlinie Bozen-Meran bzw. zum Teil auch Zugausfälle in den allermeisten Fällen nicht auf die Zugbetreiber Trenitalia oder SAD zurückzuführen sind. Vielmehr entstehen die Probleme durch die derzeitige bestehende Infrastruktur - wie zum Beispiel gestern in der Früh, als eine Weiche am Kreuzungsbahnhof Sigmundskron nicht funktionierte -, und diese liegt in Händen der italienischen Betreibergesellschaft für das Schienennetz RFI. Für Landesrat Florian Mussner steht fest: „Die Meraner Bahnlinie ist ein Rückgrat der Mobilität zwischen  den zwei großen Ballungsräumen, und ein funktionierender, zuverlässiger Bahnverkehr muss  auch hier gewährleistet werden." Die Übernahme der Führung der Meraner Bahnlinie bleibe daher eines der prioritären Ziele in den nächsten Jahren, so Mussner.

Der Fahrplan der nur eingleisigen Strecke Bozen-Meran ist seit Einführung des neuen Zugleitsystems SCMT im April 2008 sehr instabil geworden. Dieses Steuerungssystem mit Sitz in Verona erlaubt den Zugführern nicht, Verspätungen aufzuholen. Startet ein Zug ab einem Kreuzungspunkt zu spät, so überträgt sich diese Verspätung automatisch auf die nachfolgenden Züge. Um eine geeignete Lösung zu finden und eine größere Fahrplanstabilität zu gewährleisten, gab es in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Treffen mit den Bahnbetreibern und dem Infrastrukturbetreiber. „Wir arbeiten seit Jahren darauf hin, die Führung der Bahnlinie selber zu übernehmen, auch um die längst überfällige Begradigung und den teilweise zweigleisigen Ausbau der Linie anzugehen", erklärt Abteilungsdirektor Günther Burger. Solange die Konzession beim nationalen Schienennetzbetreiber RFI liegt, könne das Land keine Arbeiten an der Bahnlinie Bozen-Meran selbst durchführen und eine Einigung in diesem Sinnen mit RFI zu finden gestaltet sich weiterhin als schwierig. „Obwohl wir seit langem auf eine Übernahme dieser Strecke pochen und unzählige Male auch politisch auf allen Ebenen interveniert haben, ist eine Vereinbarung diesbezüglich noch nicht in Aussicht", sagt Burger. Auf jeden Fall bleibe man diesbezüglich am Ball und werde weiter auf die Übernahme der Zuständigkeit für diese Linie drängen, so der Abteilungsdirektor.

SAN