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Genderbericht 2012 vorgestellt

LPA - Pünktlich zum Tag der Frau haben das Landesstatistikinstitut und der Landesbeirat für Chancengleichheit den Genderbericht 2012 vorgelegt. Der Bericht, in dem die Lebenswelten von Männern und Frauen in Südtirol miteinander verglichen werden, wurde heute (7. März) im Rahmen einer Tagung in Bozen vorgestellt.

LH Kompatscher, LRin Stocker und Beiratspräsidentin Oberhammer bei der heutigen Vorstellung des Genderberichts 2012 - Foto: LPA/Arno Pertl

Südtirols Bevölkerung besteht zu 50,6 Prozent aus Frauen. Dabei ist der männliche Bevölkerungsanteil in den Altersgruppen bis etwa 55 Jahre höher, während darüber ein Frauenüberschuss zu verzeichnen ist. Das Durchschnittsalter der Frauen beträgt 42,7 Jahre, jenes der Männer 40,1. Grund dafür ist die höhere Lebenserwartung der Frauen, die bei 85,3 Jahren liegt, während Männer heute mit 80,4 Lebensjahren rechnen können. Im Vergleich: Vor hundert Jahren waren es 38,6 beziehungsweise 36 Jahre. Frauen machen somit numerisch auch bei den Rentenbeziehenden das Gros aus; was aber den Betrag angeht, so liegen die Männer mit 56,6 Prozent des gesamten Rentenbetrags vorne.

Unterschiede zwischen den Geschlechtern stechen bei der Schul- und Ausbildungswahl ins Auge: Mädchen zieht es besonders in die humanistischen und pädagogischen Gymnasien, während Buben sich eher für technische und naturwissenschaftliche Ausbildungen entscheiden. Zunehmend mehr junge Frauen die studieren, den 5232 Studenten stehen 6961 Studentinnen gegenüber, wobei die Zahl der Neueinschreibungen bei den Frauen weiter um zehn Prozent gestiegen ist, während sie bei den jungen Männern abgenommen hat.

Am Arbeitsmarkt sind 67,9 Prozent der Männer und 50,3 Prozent der Frauen vertreten. Die Tatsache, dass nur knapp sieben Prozent der Männer in Teilzeit arbeiten, während dies 42 Prozent der Frauen tun, zeigt, dass sich nach wie vor hauptsächlich Frauen um Familie und Haushalt kümmern. Frauen sind in Entscheidungsgremien von Unternehmen ((> 20 %) und Führungspositionen von Verwaltungen unverhältnismäßig vertreten.  

Was sich in den vergangenen Jahren verändert hat, ist der Frauenanteil bei den in Südtirol wohnhaften Ausländern, standen 1994 hundert Frauen 127 Männern gegenüber, so kommen nun 90 Männer auf hundert Frauen. Der Bedarf an Pflegekräften dürfte dieser Veränderung zugrunde liegen. Die Ausländer sind es, die zur Verbesserung der Gesamtfruchtbarkeit beitragen, die in Südtirol seit den 70er Jahren bei weniger als zwei Kindern pro Frau liegt.

Dies sind nur einige Daten des 200 Seiten starken Genderberichts 2012, dessen Inhalte heute von Fachleuten des ASTAT um Direktorin Johanna Plasinger und des Wirtschaftsforschungsinstituts der Handelskammer vorgestellt worden sind. Er ist in gedruckter Form im Landesstatistikinstitut erhältlich und auf der Homepage des ASTAT (www.provinz.bz.it/astat/) zu finden.

"Der Genderbericht hat die Aufgabe, die unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern darzustellen, damit wir als Gesellschaft - und nicht die Politik alleine - die negativen Unterschiede ausmerzen kann. Gleichzeitig sollen die positiven Unterschiede als gesellschaftlicher Mehrwert gesehen und gefördert werden", so Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der heutigen Tagung.

Dass in Sachen Gleichstellung sehr viel geändert habe, darauf wies die Landesrätin für Arbeit, Gesundheit und Sport, Soziales und Chancengleichheit, Martha Stocker, hin. Sie erinnerte daran, wie schwer es war, das Landesgesetz zur Chancengleichheit von 2010 zu verabschieden. "Das Gesetz schreibt unter anderem die Vorlage eines Genderberichts zum Abschluss jeder Legislaturperiode vor, und ich bin heute schon neugierig, welche Veränderungen es in den nächsten fünf Jahren geben wird", so die Landesrätin. 

jw

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