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LH Kompatscher trifft Agrarkommissar: Direktzahlungen und Berg-Marke

Für EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos sind weder Südtirol noch die Berglandwirtschaft Unbekannte. Die Themen, die er heute (26. März) mit Landeshauptmann Arno Kompatscher diskutiert hat, kennt er aus eigener Erfahrung: von den Problemen rund um die Direktzahlungen in der Landwirtschaft bis hin zu den Folgen der Milchquoten-Abschaffung und dem Versuch, mit einer eigenen "Berg-"Marke zu punkten.

Zwei Mal Südtirol mit Europa in der Mitte: (v.l.) LH Kompatscher, EU-Kommissar Ciolos und EU-Abgeordneter Dorfmann

Es waren die Dauerbrenner in der europäischen wie in der Südtiroler Agrarpolitik, die Landeshauptmann Kompatscher und EU-Abgeordneter Herbert Dorfmann heute im Gespräch mit EU-Kommissar Ciolos auf den Tisch gebracht haben. So ging es etwa um den Stand der Verhandlungen rund um die Aufteilung der Gelder der ersten Säule der europäischen Agrarpolitik, die die Direktzahlungen an die landwirtschaftlichen Betriebe umfasst. "Wir haben Ciolos über die beiden Hauptanliegen informiert, die wir in unseren Verhandlungen mit Rom verfolgen", so Kompatscher. So gehe es um die Anerkennung aller Flächen bei der Berechnung der Beiträge, gleichzeitig gehe es aber auch um eine Konvergenz zwischen den Regionen, wenn es um die pro Hektar ausgezahlten Beiträge geht. "In dieser Hinsicht haben wir uns in den vergangenen Jahren stets am unteren Ende der Liste wiedergefunden, wir pochen deshalb darauf, dass es eine Angleichung gibt", so der Landeshauptmann.

Gesprächsthema waren auch die Folgen der auslaufenden Milchquotenregelung. Kommissar Ciolos verwies dabei darauf, dass Südtirol bereits den richtigen Weg eingeschlagen habe, indem es auf spezifische Produkte und Qualität setze. "Wir sehen uns dadurch natürlich bestätigt, haben dem Kommissar gegenüber aber auch betont, dass die Milchwirtschaft als tragende Säule der Berglandwirtschaft trotz all der Qualitätsbemühungen von den Marktentwicklungen abhängig bleibt" so Kompatscher, der auf entsprechende Spielräume aus Brüssel setzt. Gleichzeitig soll dafür gesorgt werden, dass ganz Südtirol als Berggebiet anerkannt wird und im Ländlichen Entwicklungsprogramm als solches behandelt werden kann.

Angeführt hat der Landeshauptmann schließlich auch die Hoffnungen, die man in Südtirols Landwirtschaft in eine von der EU anerkannte Marke für Produkte aus dem Berggebiet setze. "Eine solche Berg-Marke würde eine noch klarere Positionierung auf dem Markt zulassen", so Kompatscher.

Bereits gestern Abend hatte der Landeshauptmann indes seinen ersten Auftritt in der Euregio-Vertretung in Brüssel, die eine Veranstaltung zum Thema "Südtirol in Europa" organisiert hatte, zu der sich gleich mehrere Botschafter zur EU eingefunden hatten. Der Vertreter Italiens, Stefano Sannino, betonte dabei die Bedeutung der Vertretungen vor Ort und unterstrich den Mehrwert grenzüberschreitender Kooperationen. Kompatscher unterstrich dagegen, wie wichtig es sei, Brücken nicht nur nach Wien und Rom zu schlagen, sondern auch nach Brüssel: "Schließlich ist Europa, schließlich ist die EU ständig präsent, in rechtlichen genauso wie in finanziellen Fragen, weshalb die Kommunikation mit Brüssel eine gewichtige Rolle spielt", so der Landeshauptmann.

chr

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