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Kinder und Jugendliche mit chronischen Krankheiten: Gemeinsam unterstützen

LPA - Mit einem Kooperationsvertrag ist in Südtirol nun ein Vakuum geschlossen, das in der Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsdiensten und Bildungseinrichtungen bestand, wenn es darum ging, chronisch kranke Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen zu schützen. Die Ergebnisse der übergreifenden Zusammenarbeit von Schul- und Gesundheitswesen in den vergangenen Monaten wurden heute, 26. März, in Bozen vorgestellt.

Derzeit seien die häufigsten auftretenden chronischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen, für die in der Schule oder im Kindergarten Medikamente verabreicht werden müssen, Epilepsie und Kopfschmerzen sowie Diabetes, erklärte die Primarin der Abteilung Pädiatrie am Krankenhaus Bozen, Professor Lydia Pescollderungg.

„Derzeit werden von unserem Dienst 164 Patienten unter 18 Jahren betreut", berichtete Peter Kaufmann vom Landesweiten Dienst für Diabetes im Kindesalter. Gerade wenn ein Kind, viel trinke, viel Harn habe, viel abnehme und oft müde sei, könne das auf Diabetes hinweisen, so Kaufmann. "Typ-1-Diabetes nimmt bei Kindern und Jugendlichen jährlich um drei Prozent zu, bei den Vorschulkindern sogar um alarmierende fünf Prozent", sagte Bruno Pasquino vom Landesweiten Dienst für Diabetes im Kindesalter. Bei guter Kontrolle könnten die Kinder jedoch ein normales Leben führen, unterstrich Pasquino.

Auf der Basis der Kooperationsverträge zwischen Gesundheitsdiensten und Bildungseinrichtungen wird das Schul- und Kindergartenpersonal nun umfassend über den Umgang mit chronisch kranken Kindern und Jugendlichen informiert und sensibilisiert. Unnötige Überweisungen von Kindern von der Schule direkt ins Krankenhaus oder in den Sprengel sollen durch eine klare Rollenverteilung bei der Verabreichung von Medikamenten und der Blutzuckermessung bei Kindern mit Diabetes vermieden werden. „Für die laut Kooperationsvertrag vom Schul- und Kindergartenpersonal verabreichten Medikamente braucht es keine spezifische Ausbildung", betonte Ulrich Seitz, Direktor des Landesamtes für Krankenhäuser. „Wir haben sämtliche Erfahrungswerte gut gebündelt und vermittelt; aber im Notfall müssen natürlich die entsprechenden Dienste informiert werden", sagte Seitz.

Wichtigste Ergebnisse der Zusammenarbeit von Schul- und Gesundheitswesen sind ein gemeinsam erstellter Betreuungspfad sowie ein Leitfaden, den die Führungskräfte der Schulen und Kindergärten allen Betroffenen weiterleiten, um Ängste bei den Betreuern, aber auch bei den Eltern zu vertreiben.

„Gerade da die Leitlinien auf nationaler Ebene keine genauen Indikationen vorgaben, bestand Handlungsbedarf; nach drei Jahren Vorarbeit konnten die Vereinbarungen zwischen Schul- und Gesundheitswesen 2013 unterzeichnet werden", berichtete die Inspektorin des italienischen Schulamtes Maria Rita Chiaramonte. Von Seiten der Schulführungskräfte sei das Abkommen begrüßt worden, sagte die Inspektorin des ladinischen Schulamtes Carla Comploj. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Zusammenarbeit gut klappt. „Wenn der Wille zur Zusammenarbeit zwischen Eltern, Bildungs- und Gesundheitseinrichtung da ist, kann mit der richtigen Information viel erreicht werden", sagte Franz Lemayr, Inspektor des deutschen, Schulamtes. Die Betreuung der betroffener Kinder und Jugendlicher durch das Schul- und Kindergartenpersonal erfolge auf freiwilliger Basis, dennoch hätten sich viele Lehrende und Kindergärterinnen dazu bereit erklärt, so Lemayr.

SAN

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