Im neuen Landesgesetz zur Vergabe und Ausführung von öffentlichen Bauaufträgen, welches Landesrat Mussner noch einmal vorstellte, sind einige der Forderungen der der SHV-Vertreter bereits vorweggenommen, wie Mussner betonte. So wird z.B. bei den Wettbewerben nicht mehr nur das günstigste Angebot ausgewählt, sondern auch auf Qualitätsmerkmale wie technische und ästhetische Güte, Organisation des Betriebes usw. geachtet. Die SHV-Vertreter Marco Scrinzi, Nerio Lazzarotto und Giuseppe Trevisan zeigten sich erfreut über die künftige Vorgangsweise, wie sie das neue Landesgesetz im Bereich der Vergabe öffentlicher Bauaufträge vorsieht.

Landesrat Mussner sicherte zu, dass die Kautionen für die Unternehmen, die öffentliche Arbeiten durchführen, herabgesetzt werden könnten. Versicherungskautionen, wie sie die SHV-Vertreter vorgeschlagen haben, könnten jedoch nicht akzeptiert werden, da sie für die öffentliche Verwaltung nur sehr umständlich zu handhaben wären.

Über die Vergütung der Arbeit der Freiberuflichen kamen die Landesvertreter des öffentlichen Bauwesens und die SHV-Vertreter ebenfalls zu einer Einigung. Die Freiberufler sollen aufgrund der effektiv geleisteten Arbeit bezahlt werden und nicht auf der Basis des durch den Abschlag zustande kommenden Preises.

Was die Beitragsverrichtung im Bauwesen anbelangt, so sprachen sich die Vertreter des SHV für die Einführung des sogenannten DURC, eines Dokuments zur einheitlichen Leistung der Beiträge aus - ein Vorschlag den Landesrat Mussner, Ressortdirektor Josef March und der Direktor des Landesamts für Bauaufträge, Georg Tengler durchaus positiv gegenüber stehen. Auch über die Einführung eines Ausweises, den alle auf den öffentlichen Baustellen Beschäftigten bei sich tragen müssen, wurde diskutiert.

Was die Beitragszahlung bei der örtlichen Baukasse auch für die ausländischen Unternehmer anbelangt, äußerte sich Mussner skeptisch, weil dies EU-widrig sei und einen wohl nicht akzeptablen Protektionsmus darstelle.

Für bestimmte Fachbereiche sei die Schaffung neuer Berufsbilder notwendig, was die Vertreter der Landesverwaltung auch einsahen, so etwa für die Holzbodenleger.