News / Archiv

News

Landwirtschaft: Berggebiete schmieden Allianz

LPA - Die Verteidigung der Milchquoten, die Ablehnung von niedrigeren Interventionspreisen für Butter und Magermilch, ein Ja-Aber zur Entkoppelung der Direktzahlungen von der Produktion sowie eine Erhöhung des Sockelbetrages für die Bauern - dies sind die Inhalte einer gemeinsamen Resolution der Länder Trentino, Südtirol, Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Bayern. Das Dokument wurde unter dem Vorsitz von Nationalrats Keuschnigg von den Landesräten Hans Berger, Dario Pallaoro, Ferdinand Eberle, Sepp Eisl, Erich Schwärzler und den führenden Beamten der Berglandwirtschaft heute in Innsbruck erarbeitet. Die festgelegten Ziele sollen nun gemeinsam in Brüssel vorangetrieben werden.

"Ein Grundstein für eine effiziente Interessenvertretung der Berglandwirtschaft im Rahmen der EU-Agrarreform ist heute gelegt worden", zeigt sich Landesrat Berger mit der gemeinsam ausgehandelten Resolution zufrieden. "Denn nur mit einer möglichst breiten Koalition können wir den ansonsten übermächtigen Interessen der großen Agrarstaaten etwas entgegensetzen", so Landeswirtschaftslandesrat Berger.

Ausgangspunkt der gemeinsamen Resolution ist die Feststellung, dass die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik "am Ziel der Sicherung und Stabilisierung der landwirtschaftlichen Produktion unter den geographisch und klimatisch erschwerten Bedingungen der Gebirgslagen" zu messen sei. Die Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion in Berggebieten sei schließlich entscheidend für einen stabilen Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum in den Alpen.

Konkret geeinigt hat man sich heute auf das gemeinsame Vorbringen von vier zentralen Punkten in der EU-Agrarreform. Der wichtigste davon ist sicher die Unterstützung für EU-Kommissar Franz Fischlers Vorschlag zur Verlängerung der Milchquoten bis zum Milchwirtschaftsjahr 2014/15. "Auch wenn eine Aufstockung der Quoten wahrscheinlich ist, so muss der Kern der Regelung aufrecht erhalten werden, um den Berggebieten weiterhin einigermaßen faire Produktionschancen einzuräumen", so Berger.

Auf Ablehnung stieß hingegen der Vorschlag Fischlers, die Interventionspreise für Butter und Magermilch zu senken. "Eine Verminderung im nun vorgesehenen Ausmaß kann von der Berglandwirtschaft sicher nur schwer geschluckt werden, da man in diesem Bereich ohnehin bereits mit geringen Gewinnspannen wirtschaftet", erklärt Landesrat Berger. Deshalb hat man sich heute darauf geeinigt, in Brüssel die Forderung zu vertreten, die Preispolitik laut Agenda 2000 beizubehalten.

Die Entkoppelung der Direktzahlungen von der Produktion wird in der Resolution als "annehmbar" bezeichnet. Landesrat Berger meint dazu: "In Südtirol sehen wir die Entkoppelung durchaus positiv, sofern die Bewirtschaftung gesichert wird. Nur so können die Prämienzahlungen an die Bauern auch gerechtfertigt werden."

Es wird auch für jene Betriebe ein Grundbetrag eingefordert, welche im Berggebiet wirtschaften, ohne sich durch Produktionsprämien der Vergangenheit Anrecht auf den geplanten Sockelbetrag geschaffen haben.

Für jene Geldmittel, welche durch die Entkoppelung und Verlagerung der Prämien von der Produktion auf die Erhaltung und Entwicklung des ländlichen Raumes und auf die Ausgleichszulage umgeschichtet werden, sollen die Kommission entsprechende Kriterien erlassen. Eine Auflage soll dabei die besondere Berücksichtigung des Berggebietes sein.

In einem nächsten Schritt sollen die in der gemeinsamen Resolution festgehaltenen Forderungen, EU-Kommissar Franz Fischler bei einer Aussprache erklärt werden.

SAN

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap