Politik | 07.05.2014 | 15:12

Land trifft Gemeinde Bozen: Autobahn, Bibliothekszentrum, Drususstadion

Drei Mitglieder der Landesregierung, drei Vertreter des Bozner Stadtrats und drei große Themen: Die heutige (7. Mai) Koordinierungssitzung zwischen den Regierungen von Land und Landeshauptstadt hat sich vor allem um die Neuausschreibung der Brennerautobahn, das überdachte Projekt des Bibliothekenzentrums sowie die Modernisierung des Drususstadions gedreht.

Die regelmäßig tagende Koordinierungsrunde zwischen dem Land und der Gemeinde Bozen war heute mit je drei Vertretern der Regierungen besetzt. So nahmen für das Land neben Landeshauptmann Arno Kompatscher die Landesräte Christian Tommasini und Philipp Achammer teil, die Stadt Bozen war durch Bürgermeister Luigi Spagnolli, dessen Vize Klaus Ladinser und Stadträtin Chiara Pasquali vertreten.

Erstes Thema, das heute angegangen wurde, war die neue Ausschreibung der Führung der Brennerautobahn: "Der Entwurf der Ausschreibung ist veröffentlicht, die Betroffenen sind nun eingeladen, Vorschläge zu diesem Entwurf zu machen", so Landeshauptmann Kompatscher. Heute wurden demnach jene Maßnahmen besprochen, die Land und Gemeinde Bozen in der Ausschreibung verankert wissen wollen: "Es geht um die Lösung des durch die Autobahn hervorgerufenen Emissions- sowie des Verkehrsproblems in Bozen", so Kompatscher. Wichtigster Schritt dorthin sei der Bau der Umfahrung von Bozen, durch die die Brennerstaatsstraße im Tunnel an der Stadt vorbei geführt werden soll. Geeinigt hat man sich heute darauf, dass das Land die technischen Eigenschaften des Projekts festlegen wird, damit dieses in der Ausschreibung festgeschrieben werden kann: "Wir wollen, dass dieses Projekt in den Investitionsplan aufgenommen und damit gebaut wird, ganz unabhängig davon, wer die Autobahn künftig verwalten wird", so Bürgermeister Spagnolli.

Zweites Thema der Sitzung war das Bibliothekenzentrum, das künftig die beiden Landesbibliotheken sowie die Stadtbibliothek beherbergen soll. "Land und Stadt haben darin übereingestimmt, das Projekt noch einmal zu überdenken", so Bautenlandesrat Tommasini. Das Ergebnis: Das Projekt wird redimensioniert, ohne die öffentlich zugänglichen Flächen für die Bibliotheken zu verkleinern. "Das überarbeitete Projekt sieht vor, den letzten, in Form einer auf das Gebäude aufsetzenden Plattform geplanten Stock nicht zu verwirklichen", so Tommasini. Geplant war, darin die Bibliothekenverwaltung unterzubringen, die nun auf bisher ungenutzte Flächen in den darunter liegenden Etagen verteilt und in den öffentlichen Teil integriert werden soll. "So können wir die Kosten beträchtlich senken, anstatt der bisher berechneten 90 würden wir mit rund 60 Millionen Euro auskommen", so der Landesrat.

Tommasini hat heute dennoch noch einmal betont, dass es sich beim Bibliothekenzentrum um ein strategisches Projekt handle, das für alle Sprachgruppen sowie für Land und Stadt gleichermaßen wichtig sei. Er hat heute zudem betont, dass alle Schritte von Land und Stadt gemeinsam gesetzt würden, Skizziert hat der Landesrat auch schon einen groben Zeitplan, der vorsieht, dass noch im Laufe des Jahres die Planung vollendet und das bestehende ehemalige Schulgebäude abgerissen wird. Das Sprachenzentrum der Uni Bozen werde indes nicht im Neubau untergebracht. "Wir haben diese Möglichkeit überprüft, aber verworfen", so Kompatscher.

Drittes Thema war heute die Modernisierung des Drususstadions. Auch diese soll schon im laufenden Jahr vorangetrieben werden. "In diesem Jahr sollen die ersten Schritte zur Planung erfolgen", so Landeshauptmann Kompatscher, während Bürgermeister Spagnolli unterstrich, dass die Stadt Bozen bemüht sei, die Arbeiten am Stadion mit jenen an der angrenzenden Sporthalle abzustimmen und die Mittel für die Modernisierung aufzutreiben.

chr