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Schulabbruch und Drogenkonsum: Forschungsprojekt vorgestellt

LPA - Erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes, das die Zusammenhänge zwischen Schulabbruch und Drogenkonsum in den Nacht- und Freizeitszenen untersucht, wurden heute, 30. Mai, in der Freien Universität Bozen präsentiert. „Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig Beziehungen sind, die Menschen auffangen und hier sind wir alle gefordert“, sagte Gesundheits- und Soziallandesrätin Martha Stocker in ihrem Grußwort.

Peter Koler, Prof. Susanne Elsen und LRin Martha Stocker (FOTO:LPA/Angelika Schrott)

Die Studie verfolgte laut Professorin Susanne Elsen, Leiterin des Studiengangs Sozialpädagogik mehrere Ziele. Zum einen sollte sie aufzeigen, aus welchen Gründen junge Menschen die Schule abbrechen. Zum anderen sollte die Studie über die aktuellen Trends in Jugendszenen Aufschluss geben. Außerdem sollte das Forschungsprojekt die Basis für Interventionen aufzeigen, so Elsen. Insgesamt wurden in den Nacht- und Freizeitszenen 23 Interviews mit jungen Menschen geführt, die die Schule abgebrochen haben, oder ein Risiko dafür zeigten. Über Fragebögen wurden außerdem 226 junge Menschen mit dem Durchschnittsalter von 21 Jahren befragt.

Die Beziehungsqualität in Familie, Schule und Peergroup wirke in alle untersuchten Bereiche hinein, fasste Peter Koler, Direktor des Forums Prävention, das wichtigste Ergebnis des Forschungsprojekts zusammen.

Wie Noemi Bonell von der Forschungsgruppe berichtete, erfülle der Drogenkonsum der befragten Jugendlichen vor allem zwei Funktionen, nämlich positive Gefühle wie beispielsweise Spaß zu verstärken und negative Gefühle wie etwa Belastung auszublenden.

Jugendliche, die Drogen konsumieren und in der Schule erfolgreich wären, würden den Drogenkonsum und die Schule gut trennen, so Bonell. Bei jenen, die die Schule zeitweilig aufgegeben hätten, spiele der Drogenkonsum mehr ins alltägliche Leben hinein, erklärte Bonell. Für einen positiven Schulverlauf sind laut Stefanie Gapp von der Forschungsgruppe das Klassenklima, die Beziehung zum Lehrenden, die Selbsterfahrung und die Peergruppe relevant. Schlüsselerlebnisse für den Wiedereinstieg in die Schule seien die Selbsterkenntnis, die Lehrenden, erlebte praktische Arbeitserfahrungen (Praktika) und Zukunftsgedanken, erläuterte Gapp.

Wie Koler erklärte, hätten Freunde viel mehr Einfluss als Eltern, wenn es um den Drogenkonsum von jungen Leuten gehe. Verhaltensänderungen würden oft durch starke gefühlsbeladene Erlebnisse hervorgerufen, wenn die jungen Menschen spüren würden, dass sie jemanden besonders wichtig seien, sagte Koler.

Das Forschungsprojekt wurde durch den Europäischen Sozialfonds finanziert. Kooperationspartner waren das Forum Prävention, die Freie Universität Bozen, die Caritas und der Verein La Strada-Der Weg. Mitgearbeitet haben das Sozial- und Gesundheitsressort des Landes,  das Deutsche Bildungsressort, der Südtiroler Sanitätsbetrieb sowie die Organisation Streetwork Meran & Burggrafenamt.

SAN

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