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Versuchszentrum Laimburg untersucht Roggen- und Dinkel-Landsorten

Die Anbaueigenschaften von Roggen- und Dinkel-Landsorten überprüfen und ihre Nutzung als Brotgetreide erarbeiten: Das ist Ziel des Forschungsprojektes CereAlp am Versuchszentrum Laimburg, das heute (10. Juli) beim Sägemüllerhof in Gais und beim Mair am Hof in Dietenheim vorgestellt worden ist.

Dinkelsorten im Feld am Sägemüllerhof in Gais (von re.): Projektleiter Peratoner; Andreas Schiner, Leiter des Sägemüllerhofes; Manuel Pramsohler, Projektmitarbeiter CereAlp des Versuchszentrums Laimburg.

"Regionale, qualitativ hochwertige landwirtschaftliche Produkte", freut sich Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, "haben in der Alpenregion gute Vermarktungschancen; Produzenten fragen daher verstärkt nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus regionaler Produktion, die zu unverwechselbaren und typischen Produkten veredelt werden können".

"Im Forschungsprojekt CereAlp", erläutert Projektleiter Giovanni Peratoner, "erheben wir die Anbaucharakteristiken sowie die backtechnologischen und geschmacklichen Eigenschaften von 69 unterschiedlichen Roggen- und Dinkel-Landsorten aus unserer Region und vergleichen sie mit sieben modernen Zuchtsorten". Das Projekt CereAlp ist eine Kooperation zwischen dem Versuchszentrum Laimburg und dem Amt der Tiroler Landesregierung, Fachbereich landwirtschaftliches Versuchswesen. Finanziert wird es vom Interreg IV-Programm Italien-Österreich. 

Das österreichische Bundesland Tirol und Südtirol verfügen über einen großen Schatz an Landsorten. Das sind traditionelle Getreidesorten, die durch den wiederholten Anbau an einem bestimmten Standort an Bauernhöfen entstanden sind, und ein lebendiges Natur- und Kulturerbe darstellen. Zusätzlich zu den im Feld erhobenen Daten wie Auswinterung, Ertrag, Wuchshöhe, Standfestigkeit und Ausfallneigung werden die einzelnen Sorten auch auf ihre Inhaltsstoffe und Qualitätseigenschaften fürs Backen analysiert.

"Wir werden", führt Projektleiter Peratoner aus, "die Backeignung der Sorten in einem Backversuch testen und sie auch sensorisch prüfen. Denn wir wollen herausfinden, ob die Landsorten anders oder besonders schmecken. Das könnte sie für die Herstellung von Brotspezialitäten zusätzlich interessant machen." Damit können regionale Kreisläufe im Brotgetreidebereich angestoßen werden, wie sie bereits im Projekt Regiokorn erfolgreich vom Anbau bis zur Herstellung von Brotspezialitäten durch Südtiroler Bäcker umgesetzt worden sind.

Zwar ist es für Aussagen zu Ertrag und Backeigenschaften der Sorten noch zu früh, doch sind bereits im Feld deutliche Unterschiede zwischen Land- und Zuchtsorten zu erkennen. So bilden die Roggenlandsorten deutlich längere Halme und reifen ein bis zwei Wochen vor den heute angebauten Zuchtsorten ab. Bei den Dinkelsorten sind die sichtbaren Unterschiede dagegen deutlich weniger ausgeprägt.

Die Ergebnisse des Projektes sollen im nächsten Jahr beim Ersten Tiroler & Südtiroler Getreidetag vorgestellt und in einem Sortenkatalog zur Verfügung gestellt werden.

Den aktuellsten statistischen Daten zufolge beträgt die Getreideanbaufläche in Südtirol etwa 240 Hektar, das entspricht rund zwei Prozent des Südtiroler Brotgetreidebedarfs. Angebaut werden vor allem Roggen, Gerste, Weizen, Hafer und Dinkel.

Im Rahmen des Projektes Regiokorn bauen rund 60 Landwirte auf über 80 Hektar Fläche im Vinschgau, Eisack- und Pustertal Roggen und Dinkel an und haben 2013 insgesamt 350 Tonnen Roggen und Dinkel geerntet. Dieses Getreide wird von der Meraner Mühle gemahlen und von knapp 40 Südtiroler Betrieben zu Brot aber auch zu Teigwaren verarbeitet.

mac

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