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Qualitätsvolle Obstlagerung beginnt am Baum

Wie man die Qualität der Früchte optimal sichern kann, darüber haben Fachleute heute, 7. August, am Versuchszentrum Laimburg bei einer Tagung zur Obstlagerung informiert. Die Experten berichteten den rund 60 Tagungsteilnehmern zudem über Maßnahmen zur Energieeinsparung bei der Obstlagerung.

Angelo Zanella spricht über optimierte Lagerungsstrategien (FOTO: Oswald Bauer)

Insbesondere neue Apfelsorten wie Jazz und Kanzi werden von den Konsumenten sehr geschätzt und haben sich im Hochqualitätssegment etabliert. Am Versuchszentrum Laimburg sind in den vergangenen Jahren wertvolle Erkenntnisse darüber gesammelt worden, wie sich die Früchte dieser beiden Sorten optimal lagern lassen. „Jazz und Kanzi sind in der Lagerung relativ unkompliziert, wenn man ihre Eigenheiten berücksichtigt", erklärte Oswald Rossi vom Versuchszentrum Laimburg. Zwar können physiologische Störungen auftreten, „doch kann man diese durch einen optimalen Erntezeitpunkt und Maßnahmen im Lager selbst wie etwa die Wahl der richtigen Lagertemperatur gut in den Griff bekommen", so Rossi.

Tatsächlich ist die Wahl des optimalen Erntezeitpunkts entscheidend dafür, dass die Früchte ihre optimale Qualität in der langfristig ausgerichteten Lagerung - das sind sechs bis acht Monate - behalten. Tests haben gezeigt, dass die Früchte im Lager an Festigkeit verlieren, je später sie geerntet werden. „Bei Verkostungen schneiden jene Früchte bei den Konsumenten am besten ab, die am optimalen Erntezeitpunkt gepflückt worden sind", erläuterte Ines Ebner vom Versuchszentrum Laimburg. Der Reifegrad der Früchte kann durch Messung des Stärkeabbaus oder der Fruchtfleischfestigkeit erhoben werden. Man misst beispielsweise den Stärkeabbau in den Früchten, indem man Apfelscheiben mit Jod behandelt. Aus dem Grad der Verfärbung lässt sich ablesen, wie weit die Reife der Äpfel fortgeschritten ist. Anhand eines Abgleichs mit Tabellen, welche die Stärkewerte enthalten, kann so der optimale Reifezeitpunkt bestimmt werden. Möglich ist auch, die Fruchtfleischfestigkeit als Indikator für die Reife der Früchte heranzuziehen.

Welche Energieeinsparungspotentiale gibt es bei der Obstlagerung? Dieser Frage ist ein Expertenteam im Auftrag der Vinschger Genossenschaft Texel am Beispiel eines Obstlagers in Partschins nachgegangen. Wie die Erhebungen zeigen, verbraucht die Lagerung selbst die meiste Energie. Bereits mit einfachen Maßnahmen, wie etwa die kühlen Nächte für die Vorkühlung der Früchte vor der Einlagerung zu nutzen, kann der Energieaufwand reduziert werden. Mit Investitionen in die Infrastruktur, darunter etwa die Dämmung, können weitere Einsparungen erzielt werden. Die Experten schätzen, dass sich mit allen vorgeschlagenen Maßnahmen der Stromverbrauch am Standort um acht Prozent senken ließe.

Eine weitere Steigerung der Effizienz kann durch die durchdachte Planung der Lagerungsstrategie erreicht werden. „Wenn ich weiß, wie lange ich die Früchte jeweils lagern muss, kann ich die geeignetste Lagerungstechnologie auswählen und dadurch Energie sparen", erläuterte Angelo Zanella, Lagerungsexperte des Versuchszentrums Laimburg.

In Versuchen ist zudem getestet worden, ob die Lagerung mit der an der Laimburg entwickelten Dynamisch kontrollierten Atmosphäre (DCA) noch wirkt, wenn die Früchte ausgelagert worden sind. Denn eine Weiterlagerung kann notwendig werden, wenn ein Kunde beispielsweise nicht die gesamte bestellte Ware abnimmt. Die mehrjährigen Tests mit den Sorten Granny Smith und Red Delicious haben gezeigt, dass die Früchte mit Lagertechnologien wie Ultra Low Oxygen (ULO), also einer Lagerung bei stark reduziertem Sauerstoffgehalt der Luft in der Zelle, oder DCA, der sensorgestützten Anpassung der Lageratmosphäre an die Bedürfnisse der Äpfel, längere Zeit weitergelagert werden können, während das Kühllager sich nur für kurzzeitige Fortsetzung der Lagerung eignet.

SAN

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