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Bereichsübergreifender Kollektivvertrag für 2003 und 2004 unterzeichnet
LPA - Um etwa 5,6 Prozent erhöht werden in den Jahren 2003 und 2004 die Gehälter von rund 25.000 Bediensteten des Landes sowie jener Körperschaften und Einrichtungen, für deren Personal das Land verantwortlich ist. Der wirtschaftliche Teil des entsprechenden Kollektivvertrages wurde heute Vormittag von der Landesregierung genehmigt. Im Anschluss daran unterzeichnete der zuständige Landesrat Otto Saurer gemeinsam mit den Gewerkschaftsvertretern den Vertrag.
Neben dem Personal der Landesverwaltung bezieht sich der Kollektivvertrag auch auf das Personal der Gemeinden, der Altersheime, der Bezirksgemeinschaften, des Landesgesundheitsdienstes, des Wohnbauinstitutes, des Verkehrsamtes von Bozen sowie der Kurverwaltung von Meran. "In diesem Kollektivvertrag wurde erstmals anstelle der programmierten die effektive Inflationsrate berücksichtigt, die bei uns in der Regel die höhere ist. In diesem Jahr beträgt die programmierte Inflation 1,7 Prozent, die effektive 2,9 Prozent", betonte LH Luis Durnwalder bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung. Im Jahr 2003 sind für diese Anpassungen an die Inflationsrate Ausgaben von 15,7 Millionen Euro vorgesehen. Im kommenden Jahr werden sich diese Ausgaben auf 35,6 Millionen Euro, im Jahr 2005 auf 49,1 Millionen Euro belaufen.Gewährt wird mit dem neuen Kollektivvertrag ein jährlicher Vorschuss auf die Inflation jeweils im Juli sowie ein Inflationsausgleich zwischen dem gewährten Vorschuss und der effektiven Inflation im Februar des daruf folgenden Jahres. Im Zeitraum 2003-2004 werden die Gehaltserhöhungen damit rund 5,6 Prozent betragen. "Erstmals war es möglich, bereits zu Beginn der Vertragsperiode den neuen Kollektivvertrag zu unterzeichnen", zeigte sich Personallandesrat Otto Saurer bei der Vertragsunterzeichnung heute Mittag zufrieden. Zurückzuführen sei dies auf die gute Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern in der laufenden Legislaturperiode. Alle Verhandlungspartner hätten großes Verantwortungsbewusstsein gezeigt, betonte LR Saurer. "Die Vertragsverhandlungen wurden in nur sechs Verhandlungsrunden innerhalb von drei Monaten abgeschlossen, ohne dass ein einziger Arbeitstag wegen Streiks verloren ging", so der Landesrat.
Auch die Gewerkschaftsvertreter äußerten bei der Vertragsunterzeichnung ihre Genugtuung über die rasche Vertragsunterzeichnung. Die Gewerkschaftsbasis habe den Abschluss der Verhandlungen sehr positiv aufgenommen. Die Gehaltserhöhungen seien angemessen und für beide Seiten - öffentliche Arbeitgeber und Personal - vertretbar. In Zukunft solle bei Gehaltsverhandlungen auch die Entwicklung des Bruttosozialproduktes von Südtirol in größerem Ausmaß berücksichtigt werden, so der Wunsch der Gewerkschaftsvertreter.
Landesrat Otto Saurer kündigte an, diesen Wunsch der Gewerkschaften demnächst in einer Sitzung der Landesregierung vorzubringen. Auch die Frage der Preisentwicklung in Südtirol werde demnächst ein Thema in der Landesregierung sein. Dabei sollen vor allem Maßnahmen getroffen werden, um die "Schere zwischen Preis- und Lohnentwicklung nicht weiter auseinanderklaffen zu lassen", so LR Saurer. Mit der Verbesserung des Arbeitsklimas und der Arbeitsmoral, die in Folge des neuen Kollektivvertrages zu erwarten sei, könne eine eindeutige Steigerung der Produktivität im öffentlichen Dienst des Landes erreicht werden, betonte Landesrat Saurer. "Es ist unser erklärtes Ziel, dank zufriedener Mitarbeiter den Bürgern immer bessere und effizientere Dienstleistungen anbieten zu können. Ausgewogene und von einer breiten Basis mitgetragene Kollektivverträge sind dafür eine entscheidende Voraussetzung", stellte Landesrat Otto Saurer fest.
bch