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Gemeinsam gegen Besenwuchs: Laimburg forscht mit Fondazione Mach

Die Apfeltriebsucht bewirkt seit Jahren große wirtschaftliche Schäden in einzelnen Gebieten Südtirols und des Trentino: im Burggrafenamt und dem unteren Vinschgau sowie in der Valsugana. Die gemeinsamen Forschungsprojekte des Versuchszentrums Laimburg und der Fondazione Edmund Mach sind gestern (1. Oktober) in Terlan vorgestellt worden.

Versuchszentrum Laimburg und Fondazione Mach: Auftaktveranstaltung der gemeinsamen Forschung zum Besenwuchs am Hauptsitz des Verbandes der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG in Terlan.

"Mit dieser Zusammenarbeit bündeln wir unsere Ressourcen und können dadurch effektiver an dieser Krankheit forschen, die in der gesamten Region große wirtschaftliche Schäden im Obstbau verursacht", betonen der Direktor des Versuchszentrums Laimburg Michael Oberhuber und Roberto Viola, Direktor des Centro di Ricerca e Innovazione der Fondazione Mach am Agrarinstitut San Michele. Auch die Interessengruppen arbeiten mit: die Genossenschaften - insbesondere VOG und VIP für Südtirol und APOT fürs Trentino -, der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau, der Bauernbund sowie die Landesabteilungen Landwirtschaft und Innovation, welche die Forschung auch mitfinanzieren.

Der Besenwuchs wird von bakterienähnlichen Organismen verursacht, den Phytoplasmen, und vor allem von Blattsaugern übertragen. Ein typisches Symptom für die Krankheit sind die Triebe in Form von Besen, die der Krankheit auch den Namen gegeben haben. Kranke Pflanzen können nicht geheilt, sondern müssen gerodet werden.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Versuchszentrums Laimburg haben zwei fünfjährige Forschungsprojekte gestartet, um wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung des Besenwuchses in den besonders betroffenen Gebieten in Südtirol zu gewinnen. Das Projekt ApplClust, das in enger Zusammenarbeit mit dem Beratungsring bearbeitet wird, versucht zu verstehen, warum der Besenwuchs in bestimmten Gebieten besonders häufig auftritt. Daher ist ein Raster mit mehreren hundert Obstanlagen erstellt worden, um systematisch Daten zum Auftreten der Krankheit zu erheben und festzustellen, ob weitere Einflussfaktoren wie etwa die Topographie, das Sortenspektrum, die klimatischen Bedingungen oder die Kulturführung das Auftreten der Krankheit beeinflussen. Zudem werden in einem weiteren fünfjährigen Projekt in fünfzig Anlagen Erhebungen zu den Überträgern des Besenwuchses durchgeführt. Es soll herausgefunden werden, ob es neben den bekannten noch weitere Überträger für die Krankheit in den besonders betroffenen Gebieten gibt.

Im neuen vierjährigen Projekt der Fondazione Edmund Mach arbeiten Forscher und Techniker des Centro Ricerca e Innovazione und des Zentrums für Technologietransfer eng zusammen. Das Projekt setzt an zwei Fronten an: Zum einen wird daran gearbeitet, die Krankheit in den betroffenen Trentiner Gebieten durch die Bekämpfung der bekannten Überträger und die Rodung von kranken Pflanzen einzudämmen. Entscheidend für die Durchschlagskraft der Maßnahmen ist dabei, dass sie flächendeckend zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt und kontinuierlich auf den neuesten Stand gebracht werden. Zum anderen arbeitet die Forschung mit innovativen Ansätzen daran, wichtige Erkenntnisse zu biologischen Phänomenen der Krankheit zu gewinnen. Dazu gehört die Abklärung, ob es noch weitere Überträger der Krankheit gibt. Zudem soll geklärt werden, wie das Phytoplasma mit den symbiotischen Mikroorganismen in den Überträgerinsekten sowie mit jenen im Inneren der Obstbäume interagiert. Es soll herausgefunden werden, welche Stoffwechselprozesse im Wechselspiel zwischen diesen mikrobischen Gemeinschaften ablaufen.

mac

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