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Grundbuch: Start ins digitale Zeitalter

Für das Südtiroler Grundbuchwesen hat eine neue Ära begonn: Die schweren Bände aus Papier gehören nun der Vergangenheit an. Im Rahmen einer Feier am Grundbuchamt von Bozen wurde heute (6. Oktober) die Informatisierung der Südtiroler Grundbücher abgeschlossen. Die Daten können genauer erfasst werden und sind schneller abrufbar. Über 650.000 Parzellen in 246 Katastralgemeinden sind digitalisiert.

Landesrat Christian Tommasini (l.) und Gerichtspräsidentin Elsa Vesco (r.) besiegeln durch das Anbringen des letzten Stempels das Ende der Grundbücher in Papierform.

Mit der Informatisierung der Daten an den insgesamt zehn Grundbuchämtern im Lande wurde bereits im Jahr 2000 gestartet, und heute (Montag, 6. Oktober) konnten die Arbeiten mit den letzten Eingaben abgeschlossen werden. Somit sind jetzt die Grundbuchsdaten aller 246 Katastralgemeinden des Landes digital erfasst und abrufbar: Diese umfassen 184.823 Grundbucheinlagen, 654.754 Parzellen und 1.483.405 Eintragungen von insgesamt ca. 280.000 Eigentümern.

Den Anfang machte am 19. Juni 2000 das Grundbuchamt von Schlanders mit der Katastralgemeinde Graun. Bereits 2006 konnte das Grundbuchamt Welsberg die Speicherungsarbeiten abschließen; es folgten jene von Bruneck und Schlanders (2007), Sterzing (2008), Klausen (2009), Brixen (2010), Neumarkt (2011), Meran (2012) und schließlich Kaltern und Bozen (2014).

"Mit der nun landesweit beendeten Digitalisierung der Daten ist die Zeit des Wälzens dicker Bücher vorbei, die Daten können per Computer gesucht, eingesehen und ausgedruckt werden", so Landesrat Tommasini, der betont, dass die Digitalisierung die wichtigste Neuerung im Grundbuchwesen seit dessen Einführung sei. Damit werde die Arbeit deutlich beschleunigt und die Einsichtnahme wesentlich erleichtert und effizienter gestaltet. "Zudem gibt uns die Digitalisierung die Möglichkeit, die Daten allen öffentlichen Verwaltungen zugänglich zu machen, was wiederum mit sich bringt, dass die Bürger nicht mit Grundbuchausdrucken von Amt zu Amt rennen müssen", so der Landesrat.

Über das Informationssystem für Grundbuch und Kataster (Openkat) der Provinzen von Bozen und Trient können Bürger, Wirtschaftstreibende, private Körperschaften oder Banken durch den Abschluss einer Vereinbarung und gegen Bezahlung einer Gebühr direkt Einsicht in die Kataster- und Grundbuchsdaten nehmen. Gegenwärtig sind fast 11.000 Benutzer registriert; alleine im Jahr 2013 wurden bereits mehr als 1,5 Millionen Zugriffe über das Online-Portal von Openkat verzeichnet. Weitere Informationen dazu finden Interessierte im Internet unter http://www.openkat.it/. Insbesondere für die Freiberufler stellen der Zugang zu den Daten rund um die Uhr und die Möglichkeit, Anträge und Unterlagen mittels Direktverbindung mit den Ämtern übermitteln zu können, einen weiteren Vorteil dar.

Um den Abschluss der Arbeiten zu feiern, fand heute (Montag, 6. Oktober) am Grundbuchamt von Bozen, Giorgio-Ambrosoli-Platz 14 in Bozen, ein Treffen statt. Landesrat Tommasini dankte bei dieser Gelegenheit seinen Amtsvorgängern Hans Berger, Richard Theiner und Elmar Pichler Rolle, die im Laufe der letzten Jahre für den Bereich Grundbuch und Kataster zuständig waren, der Autonomen Region Trentino Südtirol, die in vorbildlicher Weise ihre nun delegierte Zuständigkeit betreut, und allen an der Speicherung Beteiligten, angefangen von den Programmentwicklern von Informatica Trentina und Südtirol Informatik, über die Mitarbeiter, welche die Speicherung der Daten vorgenommen haben, dem Oberlandesgericht und den Revisoren, welche die Arbeiten kontrolliert haben, bis hin zu den Verantwortlichen die das Projekt betreut haben. Der Landesrat wies abschließend noch darauf hin, dass man zwar einen großen Schritt vorangekommen sei, dass aber nun die eigentliche Arbeit erst beginne: "Die Digitalisierung von Grundbuch und Kataster ermöglicht jene Überarbeitung der Arbeitsprozesse und jene Integration der Dienste, die zu wesentlichen und wirklichen Verbesserungen in den internen Arbeitsabläufen und in der Zugänglichkeit der Dienste führen". Als besonders wichtige Projekte nannte der Landesrat dabei die Digitalisierung der Urkundensammlung, die telematische Einreichung der Anträge, den internen Datenfluss zwischen Grundbuchamt und Grundbuchrichter, die Digitalisierung der außer Kraft gesetzten Hauptbücher, die Dokumentenverwaltung, die Integration der Führungsprogramme von Grundbuch und Kataster, den neuen geometrischen Kataster und den Ausbau der Datensicherung.

me

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