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Weltkriegs-Geschichte im Fokus des Gesamttiroler Museumstags 2014

Wie können der Erste Weltkrieg und das 20. Jahrhundert im Museum Raum finden und erzählt werden? Antworten auf diese Frage wurden heute (24. Oktober) bei einer Tagung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino zum Gesamttiroler Museumstag 2014 in den Galerien von Piedicastello bei Trient präsentiert.

In den Galerien von Piedicastello haben sich heute Museumsleute aus der Euregio über die Kommunikationsaufgaben der Museen im Zusammenhang mit dem 1. Weltkrieg ausgetauscht - Foto: Presseamt Trentino

Die Museumswelt der Euregio hat in diesem Jahr das hundertjährige Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs in den Mittelpunkt des Gesamttiroler Museumstags gestellt, nicht zuletzt deshalb, weil viele Museen in der Europaregion sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Der fünfte gemeinsame Fortbildungstag für Museumsleute aus Tirol, Südtirol und dem Trentino fand heute in den Galerien von Piedicastello bei Trient statt. "Das Museum als Raum, um den 'Großen Krieg' und das 20. Jahrhundert im 21. Jahrhundert zu verstehen" war das Leitthema der Veranstaltung. Es ging dabei um die Frage nach einer historisch korrekten, pädagogisch und didaktisch durchdachten und ansprechenden Vermittlung der Kriegsgeschichte im musealen Kontext. 

Es gibt dazu verschiedene Ansätze und Gestaltungsversuche der Museen, denen - zumindest teilweise - unterschiedliche Geschichts- und Kulturverständnisse zugrunde liegen. Einige Konzepte und Projekte wurden im Rahmen der heutigen Veranstaltung vorgestellt. So schilderte Wacław Szczepanik, vom Institut für Geschichte des Museums Tarnów in Polen, wie die Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg in Galizien zu einer Rückbesinnung auf die Region von Przemyśl bis Krakau in den polnischen Museen geführt habe. Der Südtiroler Historiker Andrea Di Michele berichtete von der Geschichte des faschistischen Siegesdenkmals in Bozen und der jüngsten Unterbringung einer Dokumentationsausstellung im Untergeschoss.

Es folgte ein "wandernder Workshop" durch Trentiner Museen mit dem Besuch der Ausstellungen "Der große Krieg auf der großen Leinwand" im Museo storico, "Pasubio 1915-18" im Museo storico della Guerra und "Der Krieg, der kommen wird, ist nicht der erste. Erster Weltkrieg 1914-2014" im MART. Zuvor hatten der Generaldirektor des "Museo Storico del Trentino", Giuseppe Ferrandi, der Leiter des Museo storico della Guerra di Rovereto, Camillo Zadra, sowie MART-Direktorin Cristiana Collu aufgezeigt, wie sich ihre Ausstellungsstätten an das Thema herangearbeitet haben.

Eröffnet wurde die Euregio-Tagung zum fünften Gesamttiroler Museumstag am Freitagvormittag durch den Trentiner Kulturlandesrat Tiziano Mellarini. Er betonte, dass die Euregio nur durch "gemeinsames Denken, Arbeiten und Voranbringen Gestalt annehmen" könne, wobei die Zusammenarbeit der Institutionen gefragt sei und die Jugend für das Projekt gewonnen werden müsse. Die Tiroler Landesrätin Beate Palfrader verwies darauf, dass veränderte kulturelle Rahmenbedingungen eine neue kritische Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen sowie auch eine gemeinsame Trauer ermöglichten. Die Direktorin der Südtiroler Landesabteilung Museen, Karin Dalla Torre, zeigte die sozialen und gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen des Krieges auch auf die Folgegenerationen auf: Durch Dokumentation, Ausstellung und Präsentation hielten die Museen die Erinnerung an die dunklen Kapitel der Geschichte wach und erfüllten damit ihren Kultur- und Bildungsauftrag, die Friedensbotschaft in die Welt zu tragen, so die Abteilungsdirektorin, die in Trient Südtirols Museumslandesrat Florian Mussner vertrat. 

jw

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