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Neue Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie im Therapiezentrum Bad Bachgart eröffnet

LPA - Im Therapiezentrum Bad Bachgart in Rodeneck hat Soziallandesrat Otto Saurer heute Vormittag die neue Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie eröffnet. Insgesamt stehen 35 Therapieplätze zur Verfügung, pro Jahr können dort rund 250 Patienten behandelt werden. "Damit kann der Bedarf an Therapieplätzen in Südtirol gedeckt werden", zeigte sich LR Saurer bei der heutigen Pressekonferenz zufrieden.

Das Therapiezentrum Bad Bachgart ergänzt die in Südtirol errichteten ambulanten und stationären fachspezifischen Einrichtung zur Behandlung psychischer und psychosomatischer Störungen. Die Leiter der neuen Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie sind die Ärzte Josef Klammer (ärztliche Leitung) und Helmut Zingerle (psychologisch-therapeutische Leitung). Sie sehen die neue Abteilung als Bestandteil einer Behandlungskette, mit der die bisher bestehende Lücke zwischen akuter und ambulanter Behandlung geschlossen werden könne. "Wir werden eng mit den bestehenden ambulanten und stationären Einrichtungen sowie mit den Selbsthilfegruppen in Südtirol zusammen arbeiten", erklärten die beiden Leiter bei der Pressekonferenz.

Behandelt werden in Bad Bachgart künftig vor allem Angst- und Belastungsstörungen, Zwangsstörungen, Essstörungen und sogenannte somatoforme Störungen wie etwa Schmerzsyndrome. Die Patienten werden sich in der Regel sechs bis acht Wochen im Therapiezentrum aufhalten, wobei die individuellen Bedingungen des Einzelnen berücksichtigt werden. Nach Abschluss der stationären Behandlung ist eine weiterführende Behandlung bei den zuständigen ambulanten Diensten oder bei den Selbsthilfeorganisationen vorgesehen. "Diese 'Lebenskrankheiten' verbreiten sich im internationalen Vergleich immer mehr, auch in Südtirol steigt die Zahl der Patienten mit psychosomatischen Störungen kontinuierlich", stellte Michael Zaudig, ärztlicher Leiter der psychosomatischen Klinik in Windach am Attersee (Bayern), fest.

Dass der Bedarf an Therapieformen wie in Bad Bachgart in Südtirol tatsächlich sehr hoch ist, zeigen einige Zahlen, die der psychologisch-therapeutische Leiter Helmut Zingerle vorlegte. "Bei einem Viertel der Bevölkerung zeigen sich erste Anzeichen einer Depressionen, 15 bis 20 Prozent leiden unter Angststörungen. Die Rate jener, die von Alkohol oder Medikamenten abhängig sind, liegt zwischen drei und fünf Prozent. Rund zwei Prozent der Bevölkerung kämpfen mit Essstörungen", berichtete Zingerle.

Bereits seit Juni 2001 gibt es in Bad Bachgart eine Abteilung für Alkohol- und Medikamentenabhängige. 33 Plätze stehen in dieser Abteilung zur Verfügung. "Die neue Abteilung für für Psychosomatik und Psychotherapie ist auch eine sehr gute Ergänzung zur bereits bestehenden Einrichtung", betonte der Generaldirektor des Sanitätsbetriebs Brixen, Siegfried Gatscher. "Mit der Errichtung dieser Abteilung ist der Psychiatrieplan des Landes abgeschlossen, der lokale Bedarf ist gedeckt. Damit können die Patienten endlich hier in Südtirol behandelt werden, auf die Überstellung in andere Regionen oder ins Ausland können wir in Zukunft verzichten", sagte der Direktor des Landesamtes für Gesundheitssprengel, Alfred König.

Das therapeutische Angebot besteht aus mehreren sich ergänzenden Bausteinen: Medizinische Behandlungen und psychologische Trainings gehören ebenso dazu wie Psychotherapie-Soziotherapie, Ergo- und Gestaltungstherapie, physio- sport- und bewegungstherapeutische Maßnahmen sowie Ernährungs und Gesundheitsberatungen. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist in allen Fällen die Einbeziehung der Angehörigen des Patienten. Der Mitarbeiterstab der neuen Abteilung besteht aus vier Ärzten, acht Psychologen und Psychotherapeuten, zehn Krankenpflegern, drei Mitarbeitern für die Ergotherapie, einem Sozialassistent und drei Fachkräften.

bch

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