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OpenGISData.eu: Bessere Orientierung dank freier Geodaten

Ein schnellerer Notfalleinsatz am Berg oder eine einfachere Lokalisierung einer Berghütte: das könnten zwei Folgen des Projekts "OpenGISData.eu" sein. Im Rahmen dieses Projektes hat das TIS geografische Daten von Gemeinden und Land zusammengeführt und aufbereitet. Das nun abgeschlossene Projekt wurde heute (10. November) im Beisein von LH Kompatscher und LRin Deeg vorgestellt.

Vorstellung des EFRE-Projekts OpenGISData.eu mit v.l. P. Ohnwein, H. Hofer, LH Kompatscher, LRin Deeg, K. Pöhl und W. Baumgartner - Foto: LPA/Karin Leiter

Im Bereich der frei nutzbaren geografischen Daten ist Südtirol einen großen Schritt weiter: Mit dem Abschluss des 2011 begonnenen IT-Projekts "OpenGISData.eu" haben Landesabteilung Informationstechnik, TIS innovation park und der Südtiroler Gemeindenverband Südtirols Geo-Daten zusammengeführt und nutzungsgerecht aufbereitet. Das Projekt wurde mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Auf seiner Grundlage können nun die öffentliche Verwaltung oder Unternehmen die frei nutzbaren oder "offenen" geografischen Daten für weitere innovative Lösungen und Applikationen verwenden.

"Im Jahr 2013 habe ich als Präsident des Gemeindenverbands gemeinsam mit der Landesabteilung Informationstechnik über 130.000 geografische Daten in Form von Hausnummern für das Projekt freigegeben", so Landeshauptmann Arno Kompatscher, "nun, als Landeshauptmann darf ich die Ergebnisse dieses Projekts vorstellen." Dank der Offenlegung dieser Daten konnte unter anderem das Projekt "OpenStreetMap" so verfeinert werden, dass Navigationssysteme in Südtirol nun wesentlich besser funktionieren. Der Landeshauptmann verwies darauf, dass die Landesregierung an das Potential der freien Daten, von Open Data glaube: "Die Daten, die von der öffentlichen Verwaltung erhoben werden, stellen einen enormen Wissensschatz dar. Indem wir sie frei zugänglich machen, schaffen wir Transparenz durch freien Informationszugang. Durch ihre Weiterverwendung ermöglichen wir technischen Fortschritt und Innovation." Entwarnung gab der Landeshauptmann in Sachen Datenschutz: "Die Privacy der Südtiroler Bürger wird durch diese Maßnahmen nicht verletzt, da alle Georeferenzdaten der Gemeinden anonym sind."

Auf die zunehmende Digitalisierung aller Bereiche des öffentlichen, aber auch des privaten Lebens wies Informatiklandesrätin Waltraud Deeg hin. Diese Entwicklung gelte es zu begleiten und zu nutzen. Dabei sei die Zusammenarbeit unter verschiedenen Partnern notwendig und zielführend, wie das Projekt OpenGISDate.eu veweise. "Die Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen es uns als öffentlicher Verwaltung, unsere Dienste für Bürger und Unternehmen zu verbessern", so Landesrätin Deeg. Dabei setze die Verwlatung auf den Dialog mit Nutzenden und Bürgern. "Derzeit arbeiten wir gemeinsam an einem Fahrplan für die digitale Entwicklung in Südtirol", so der Verweis der IT-Landesrätin auf das in Ausarbeitung befindliche Strategiepapier "Südtirol Digital 2020". 

Auf die Anfänge des Projekts blickte der Direktor der Abteilung Informationstechnik, Kurt Pöhl, zurück: "Bei der OpenStreetMap-Gemeinschaft, die auch in Südtirol vertreten ist, wussten wir unsere Daten gut aufgehoben, wir wussten, dass sie dort weiterentwickelt und gepflegt werden".   

Als digitales Gold bezeichnete Direktor des TIS innovation park, Hubert Hofer, die offenen Daten: "Sie sind der Rohstoff für Apps und neue Programme, die den Bürgern das Leben leichter machen."

Projektleiter Patrick Ohnewein zeigte bei der heutigen Pressekonferenz einige Vorteile offener Geodaten auf: Das Offenlegen geografischer Daten ermöglicht eine bessere Orientierung, zumal Navigationssysteme in der Folge auch in bergigen Gebieten gut funktionieren. Für Restaurants und Hotels in diesen Gebieten bedeutet dies im Umkehrschluss, dass sie besser gefunden werden: Ein Mehrwert für diese Unternehmen.

Eine bessere Orientierung geht meist auch mit Kosteneinsparungen einher: So waren nicht gut funktionierende Navigationssysteme in der Gemeinde Villanders im Eisacktal mehrfach dafür verantwortlich, dass sich Sattelschlepper auf Wanderwege verirrten und weder vor noch zurück konnten. "Die Freiwillige Feuerwehr musste mehrfach ausrücken, um den verfahrenen Sattelschleppern aus der Patsche zu helfen", berichtet der Villanderer Bürgermeister und Software-Unternehmer Walter Baumgartner bei der heutigen Vorstellung. "Mit den offenen geografischen Daten wird uns das künftig hoffentlich seltener passieren, weil die Gemeinde genauer 'gemappt' ist", so Baumgartner.

Doch nicht allein die Orientierung wird durch das Offenlegen geografischer Daten erleichtert, es gibt noch andere positive Effekte: Im Tourismus können Dienste und Daten von Programmierern und Entwicklern für Apps genutzt werden, um neue Angebote für Touristen zu gestalten.

Die Europäische Union sieht im Offenlegen von Daten der öffentlichen Hand einen wichtigen Beitrag für eine demokratische und wissensbasierte Gesellschaft. Darüber hinaus fördert die EU die Freigabe öffentlicher Daten, da diese ein großes Potenzial für soziale und wirtschaftliche Entwicklungen besitzen. Aus diesem Grund wurde das Projekt OpenGISData.eu über das Programm "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und  Beschäftigung" des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Verwaltet wurden die vom Projekt zur Verfügung gestellten Daten von der Landesabteilung Informatik.

Dass das Offenlegen von Daten tatsächlich Businessaktivitäten anregt, bewiesen Mitte des Jahres auch die Südtiroler Verkehrsbetriebe SASA. Seit Juni stellt die SASA alle Daten zu Busverbindungen, Fahrplänen und Linienführung kostenlos zur Verfügung.

jw

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