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Start frei für digitale ärztliche Verschreibungen

Mit dem heutigen 15. Jänner beginnt eine weitere Phase für die Digitalisierung der ärztlichen Verschreibungen in Südtirol. Die klassische Verschreibung auf Papier soll schrittweise durch elektronische Rezepte ersetzt werden. „So können Rezepte leichter und schneller weitergegeben sowie Verschreibungen besser überprüft werden“, betonte LRin Martha Stocker bei der Vorstellung des Vorhabens in Bozen.

Startschuss für die Digitalisierung der ärztlichen Verschreibungen (FOTO:LPA/Angelika Schrott)

Das digitalisierte elektronische Rezept soll künftig die Verschreibung auf Papier, also das rote Rezept, ersetzen und in einem nächsten Schritt zu einem gültigen Dokument hinsichtlich der Erbringung und des Erhalts verschriebener Leistung werden. Die Bürger brauchen also nicht mehr das rote Rezept in die Apotheke tragen, sondern können dort mit der Gesundheitskarte ihre Medikamente abholen. Die Informationen zum Rezept, die die Basis- und Kinderärzte künftig auf ein Trägermedium und ein zentrales Informationssystem schreiben, werden in Echtzeit übermittelt und können von Partnern im Gesundheitssystem wie dem Apotheker oder Facharzt ausgelesen und weiterverarbeitet werden.

Wie Landesrätin Stocker betonte, sei der Anfang bereits gemacht. Derzeit erledigen rund 100 von 340 Basis- und Kinderärzten die Verschreibung digital. 20 von 119 Apotheken arbeiten bereits mit dem neuen System. Mit 15. Jänner wird die Digitalisierung noch einmal weiter vorangetrieben.

Ein Vorteil des neuen Systems sei es, dass Verschreibungsfehler wie etwa bei der  Übermittlung von anagrafischen Daten oder der Ticketbefreiung vermeiden werden könnten, erklärte Arzt für Allgemeinmedizin Giuliano Piccoliori, der bereits die digitale Verschreibung nutzt. Ein weiterer Vorteil liegt laut Piccoliori, darin, dass die Daten ohne Verzögerung übermittelt werden. „In einem nächsten Schritt erhoffen wir Basisärzte uns auch direkten telematischen Zugang zu den Befunden der Patienten", sagte Piccoliori.

Durch die digitale Verschreibung könne die Angemessenheit festgestellt werden, denn so sei unmittelbar sichtbar, wie viele Rezepte ausgestellt wurden sowie wann und wo sie eingelöst wurden, erklärte Johannes Ortler von der Landesabteilung Gesundheit. Außerdem ergebe sich neben dem Vorteil der genauen Identifikation des Patienten auch die Möglichkeit zur Kostenkontrolle. „Wir können sehen, wer was wem wann verschrieben hat, wann das Rezept eingelöst wurde und wie viel dies alles gekostet hat", erläuterte Ortler. Zudem seien sämtliche Informationen, die im lokalen System abrufbar wären über entsprechende Datenverbindungen auch im nationalen System abrufbar, so Ortler. Ein Patient könne das Rezept oder die Verschreibung somit auch außerhalb von Südtirol einlösen könne, sagte Ortler.

„Für die Bürger ergibt sich mehr Sicherheit und für die Verwaltung eine Vereinfachung", betonte auch Christian Steurer vom Südtiroler Sanitätsbetrieb. Bis Mitte des Jahres 2015 sollen alle Apotheken an die entsprechenden Computersysteme angeschlossen sein und die Apotheker entsprechend geschult sein, sagte Steurer. Voraussichtlich zu Jahresende 2015 werden laut Steurer alle Ärzte die Verschreibungen digital abwickeln.

Die Ablösung der ärztlichen Rezepte von Arzneimitteln und fachärztlichen Leistungen in Papierform (rotes Rezept der Staatsdruckerei) durch digitalisierte Rezepte ist durch staatliche Bestimmungen vorgesehen.

SAN

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