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"Frau gestern.heute.morgen": Virtuelle Ausstellung zum Tag der Frau

Ein weiblicher Menhir aus der Kupferzeit, ein Klapperstein zur glücklichen Geburt und Frauenschuhe aus dem 19. Jahrhundert - „Weibliche“ Objekte präsentiert die Abteilung Museen zum Welttag der Frau in einer virtuellen Ausstellung im Katalog der Kulturgüter in Südtirol (KIS) und thematisiert damit den Genderaspekt in den Museen in Südtirol. Zu finden ist die Schau auf dem Museumsportal.

Weiblicher Menhir aus der Kupferzeit

„Daran erinnern, was es nicht gäbe, gäbe es die Frauen nicht...". Gleich diesem Zitat von Monika Hauser, der Gründerin der Frauenrechtsorganisation „medica mondiale", hat die Abteilung Museen den diesjährigen Internationalen Tag der Frau am Sonntag, 8. März, zum Anlass genommen, eine virtuelle Ausstellung zu weiblichen Objekten zu gestalten, zugänglich über das Museumsportal http://www.museen-suedtirol.it/.

„Die virtuellen Ausstellungen sind eine Funktion, die das große Projekt der digitalen Erfassung der Kulturgüter in Südtirol KIS bietet. Ich freue mich, dass durch dieses Format die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit immer wieder auf die Möglichkeit gelenkt werden kann, dass sie über das Museumsportal eine ständig wachsende Zahl von Einträgen zu den Kulturgütern in Südtirol konsultieren kann", erklärt der Landesrat für Museen Florian Mussner.

„Als Orte der Erinnerung bewahren und dokumentieren die Museen nicht nur eine Fülle an Objekten, sondern auch ihre Geschichten. Sie informieren über Rollenbilder, Ideale und Vorstellungen von gestern und heute und nehmen eine bedeutende Rolle im Umgang mit dem Eigenen und dem Anderen ein. Dabei erfüllen sie einen gesellschaftspolitischen Auftrag", erläutert die Kuratorin der Ausstellung Esther Erlacher.

Für die virtuelle Ausstellung „Frau gestern.heute.morgen" haben insgesamt elf Südtiroler Museen aus ihren Sammlungen bedeutende Objekte von und für Frauen ausgewählt und dabei dem Thema „Gender" im eigenen Museum besondere Aufmerksamkeit gewidmet: Wie viele weibliche Objekte gibt es? Von wem stammen sie? Welche Bedeutung hatten sie ursprünglich, welche haben sie heute, welche könnten sie für die Zukunft haben?

Die gezeigten Objekte thematisieren die Weiblichkeit und ihre bildhafte Darstellung, die Rolle der Frau im Alltag, in der Gesellschaft und im Berufsleben. „Sie fügen sich gut in den Katalog der Kulturgüter in Südtirol ein der zurzeit rund 170.000 Objekte umfasst", freut sich Gertrud Gasser, die Koordinatorin des Katalogisierungsprojektes „Kulturgüter in Südtirol" (KIS).

So findet sich in der Ausstellung beispielsweise ein weiblicher Menhir aus der Kupferzeit mit eingraviertem Brustschmuck und Diadem aus dem Südtiroler Archäologiemuseum. Die Rolle der Frau in der Volksmedizin veranschaulichen die Objekte aus dem Pharmaziemuseum Brixen, wie der „Klapperstein", der als Amulett um den Mutterleib gebunden für eine glückliche Niederkunft sorgen sollte oder der sogenannte Venusnabel „wider die weibliche Krankheit und um beim Mannsvolk beliebt zu werden". Aus dem Museum Gherdëina in St. Ulrich stammt das hölzerne „Selbstbildnis" der Grödner Bildschnitzerin Katharina Kasslatter, die mit ihrem kreativen Schaffen ein Vorbild für viele Schnitzerinnen ihrer Zeit war.

Typische Klischeebilder, Vorurteile und Assoziationen, die sich zum Teil bis heute noch halten, kommen bei den Objekten des Frauenmuseums in Meran, bei den Schuhen von Maria Ragginer im Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde genauso vor, wie bei der Ärztin Monika Hauser mit ihrer Jacke aus dem Kriegsgebiet Bosnien und bei den zahlreichen Künstlerinnen.

„Für die gesamte Südtiroler Museenlandschaft ist diese Initiative ein Einstieg zum Thema Gender im Museum, das wir in den kommenden Jahren weiter bearbeiten wollen. Die hervorragende Arbeit des Frauenmuseums in Meran wird der Kristallisationskern für die Annäherung an dieses Thema sein", so die Direktorin der Abteilung Museen Karin Dalla Torre.

Die virtuelle Ausstellung im Katalog der Kulturgüter in Südtirol ist bis Ende März zu sehen und über das Museumsportal unter http://www.museen-suedtirol.it/ zugänglich.

SAN

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