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Erlebnisausstellung "Schätze deine(r) Zeit" in der Fachschule Haslach

Als Südtiroler Auftakt zur Weltausstellung 2015 in Mailand, die vom 1. Mai bis 31. Oktober unter dem Thema "Den Planeten ernähren, Energie für das Leben" stehen wird, fand bereits heute (29. April) in der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Haslach die Erlebnisausstellung mit Marktcharakter "Schätze deine(r) Zeit" statt. Landeshauptmann Arno Kompatscher nahm die Eröffnung vor.

Landeshauptmann Arno Kompatscher im Gespräch mit Gudrun Ladurner, Direktorin der Fachschule Haslach. Foto: LPA

Das Datum für die Erlebnisausstellung "Schätze deine(r) Zeit" wurde ganz bewusst gewählt: Vom 1. Mai bis 31. Oktober findet nämlich in Mailand die Expo 2015 statt, die unter dem Motto "Den Planeten ernähren, Energie für das Leben" Millionen Besucher aus aller Welt anlocken wird. Einen kleinen Vorgeschmack auf dieses Großereignis bot bereits heute (29. April) die Erlebnisausstellung mit Marktcharakter in der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Haslach.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes "MahlZeit" statt, bei welchem 40 Organisationen mitmachen - 22 davon waren auch bei der Ausstellung in der Fachschule Haslach mit dabei. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat die Ausstellung um 16 Uhr offiziell eröffnet, und ab 18 Uhr fanden dann in der Aula Magna Diskussionen zu verschiedenen Themen statt.

Den Geschmack eines Fruchtaufstriches bewusst wahrnehmen, die Qualität von Mehl des lokalen Brotes erforschen, Kräuter riechen und alte Sorten näher kennenlernen, Gemüsebeete für den Garten anlegen und Lebensmittel verarbeiten, aufbewahren und konservieren, aber auch bei Quiz, Spiel und Geschichten über das Essen, hier und in der Welt, mitmachen: Diese waren nur einige der zahlreichen Anregungen, um welche sich die Erlebnisausstellung drehte. Die teilnehmenden Organisationen und Schulen gaben den Besuchern an verschiedenen Tischen und interaktiven Stationen Informationen und boten Verkostungen und Gespräche rund um lokale Nahrungsmittel, Esskultur und Nachhaltigkeit an. Die Erlebnisausstellung brachte eine Welt im Wandel zum Ausdruck - auch in Südtirol: Die Wiederentdeckung von alten Sorten und Bräuchen findet zunehmend verstärkt statt und Gemeinschaftsgärten blühen auf, Werkstätten zur Selbstversorgung sowie Projekte zur Wiederverwertung von Lebensmitteln, die aus dem Müll gerettet werden, werden initiiert.

Globale und lokale Ernährungssouveränität

Der rote Faden waren die Ernährungssouveränität und -sicherheit. Diese Aspekte werden auch bei der Expo 2015 in Mailand im Mittelpunkt stehen. Die Ernährungssouveränität ist das Recht der Völker auf gesunde, nachhaltige und kulturell angepasste Nahrung und das Recht der Produzenten, ihre Landwirtschaft selbst zu bestimmen. Sie beinhaltet aber auch die sozialen Verbindungen, die im Produzieren, Konsumieren und Teilen von Nahrungsmitteln enthalten sind.

Um Ernährungssouveränität und -sicherheit geht es auch beim Projekt "MahlZeit - Coltiviamo la vita - Deboriada", welches von zahlreichen Organisationen und Institutionen in Südtirol ins Leben gerufen worden ist. Initiiert und koordiniert wird das Projekt von der oew, Politis, Weltläden, der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Haslach und der FOS - Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie mit Landesschwerpunkt Ernährung "Marie Curie" in Meran, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kabinettsangelegenheiten, Entwicklungszusammenarbeit der Abteilung Präsidium und Außenbeziehungen. Insgesamt beteiligen sich derzeit 40 Organisationen daran.

Lokale, faire und nachhaltige Ansätze fördern

Die Eröffnung der Erlebnisausstellung mit Landeshauptmann Arno Kompatscher war zugleich eine Gelegenheit, um über die zukünftigen Herausforderungen und Handlungsansätze zu reflektieren: "Nachhaltige, lokale und faire Lebensmittelproduktionen können Ansätze zur Lösung von globalen Probleme der Ernährungssicherheit sein", meinte Landeshauptmann Kompatscher, "in Südtirol und in unseren Partnerländern im Süden der Welt unterstützen wir die lokale Produktion, die direkten Netzwerke zwischen Bauern und Verbrauchern sowie den fairen Handel. Wichtig ist es dabei auch, bewährte Traditionen und Bräuche beizubehalten und diese mit der modernen Landwirtschaft zu verbinden."

Wofür der Titel "Schätze deine(r) Zeit" steht, erklärte Gudrun Ladurner, Direktorin der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Haslach: "Wir leben in einem wunderbaren Land am Schnittpunkt verschiedener Kulturen zwischen Nord und Süd, sowie einem einzigartigen Klima, in dem sich die Natur in einer paradiesischen Vielfalt präsentiert. Dies ist ein großer Schatz, der Tag für Tag wahrzunehmen, Wert zu schätzen, zu pflegen und sichtbar zu machen ist. Wir profitieren klimatisch, kulturell und kulinarisch vom Alpinen und vom Mediterranen. Es gilt, Gesundheit, Lebensqualität und Wohlbefinden für uns selbst, die Gäste unseres Landes und für die nächsten Generationen zu erhalten - eine große Verantwortung, unsere Zukunft gemeinsam und nachhaltig zu gestalten."

Gartenkultur, Verarbeitung und sozialer Wert des Essens

Aus der Vielfalt der möglichen Ansätze zum Thema sind drei Themenfelder ausgewählt worden: Gartenkultur in Stadt und Land, Verarbeitung und Konservierung der Nahrungsmittel sowie sozialer und gesellschaftlicher Wert der gemeinsamen Mahlzeit.

Die 22 teilnehmenden Organisationen und Schulen luden Groß und Klein ein, an diesem Marktplatz zu verweilen: Es sind dies die Fachschulen für Hauswirtschaft und Ernährung Haslach, Neumarkt, Kortsch und Tisens, die Fachoberschule für Biotechnologie "Marie Curie" von Meran, Slow Food Südtirol, die Südtiroler Bäuerinnenorganisation, BioBeef, Genussmarkt Pur Südtirol, Upad, Sozialgenossenschaft Salvia, Donne Nissà, Sortengarten Südtirol, Arbeitsgemeinschaft für biodynamische Landwirtschaft, Infostelle für Essstörungen, Familienagentur, youngcaritas, Bibliothek Haslach, Weltläden, oew, Bewegung für Ernährungssouveränität und Politis.

Programm der Veranstaltung

Ziel der Veranstaltung war es, in einem marktähnlichen Charakter an Tischen und Stationen die Besucher auf die Vielfalt aufmerksam zu machen und neue Ansätze zur Ernährung anzubieten.

Im Bereich Produktverarbeitung boten die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Neumarkt ein sensorisches Experiment, in dem es um die bewusste Wahrnehmung von Geschmack ging, und sie gaben Informationen zur fachgerechten Verarbeitung und Konservierung von Früchten. Weitere Akteure zu diesem Thema waren die Fachoberschule für Biotechnologie "Marie Curie" Meran, Slow Food Südtirol, die Südtiroler Bäuerinnenorganisation, BioBeef und Pur Südtirol.

Im Bereich Gartenkultur ging es um Balkon- und Terrassengärten sowie Stadtgärten. Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch boten sensorische Riech-Experimente mit Küchenkräutern an und gaben Informationen über die Pflege und Ernte, das fachgerechte Trocknen und Aufbewahren sowie die Verwendung der Kräuter und Gewürze in der Küche. Weitere Akteure zu diesem Thema waren Upad, Sozialgenossenschaft Salvia, Donne Nissà, Sortengarten Südtirol.

Im Bereich zum sozialen Aspekt der Mahlzeit wurden unter einem überdimensionalen Holztisch Geschichten rund um das Essen, um spezielle Speisen und Esskultur erzählt. Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Tisens präsentierten Teile aus ihrem Projekt der Kriegsküche und ließen die Besucher eine Speise aus der Zeit des ersten Weltkrieges probieren. Sie zeigten ein selbst gedrehtes Video zum Thema Essen während des ersten Weltkriegs. Weitere Akteure zu diesem Thema waren die Arbeitsgemeinschaft für biodynamische Landwirtschaft, die Infostelle für Essstörungen, die Familienagentur, youngcaritas, die Bibliothek Haslach, die Weltläden, oew, die Bewegung für Ernährungssouveränität und Politis.

In der Aula Magna rundete um 18 Uhr eine Gesprächsrunde mit dem Titel "Gemeinsam in die Zukunft" mit Verantwortungsträgern aus den Bereichen Familie, Bildung, Soziales, Wohnen, Wirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung den Tag ab. Sie sollte Impulse für mögliche zukünftige Konzepte und Entwicklungen geben, welche die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Menschen in Südtirol bewahren und stärken. Gäste waren Stefan Walder, Direktor des Ressorts Familie und Verwaltung und geschäftsführender Direktor der Familienagentur, Peter Höllrigl, Ressortdirektor für Deutsche Bildung, Heiner Schweigkofler, Direktor der Caritas und zukünftiger Präsident des Wohnbauinstitutes, Paul Zandanel von der Export Organisation Südtirol - EOS, sowie Gudrun Ladurner, Direktorin der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Haslach und Neumarkt.

 

LPA

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