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Tagung zu Regionalbahnen: Schiene als Rückgrat der Mobilität

Ob Lokalzug, Hochgeschwindigkeitsbahn oder Brennerbasistunnel: Für Südtirol lohnt es sich, dem Ausbau und der Optimierung der lokalen Bahnverbindungen auch in Zukunft ein besonderes Augenmerk zu widmen. Zu diesem Schluss kamen die Teilnehmer der Tagung, die heute (4. Mai) anlässlich des 10-Jahresjubiläums der neuen Vinschger Bahn am Meraner Bahnhof stattfand.

Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der heutigen Tagung am Meraner Bahnhof. Foto: LPA/Seehauser.
"Südtirol ist bereit, weiter Verantwortung für die lokale Eisenbahn zu übernehmen und in enger Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen und den italienischen Eisenbahnen das Angebot für die Bevölkerung noch weiter zu verbessern", betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute in Meran.

Mobilitätslandesrat Florian Mussner unterstrich genauso wie der Landeshauptmann die Bedeutung der lokalen Eisenbahn als "wichtiges Mosaik-Teil eines modernen Verkehrskonzeptes" das für Südtirol sowohl intern in allen Landesteilen als auch nach außen hin auf allen Wegen – Straße, Schiene, Luft – und in alle Richtungen Erreichbarkeit gewährleisten müsse. Auch Paolo Emilio Signorini, Ressortleiter im römischen Transportministerium, und Universitätsprofessorin Gabi Tröger Weiss bezeichneten die Intermodalität, also die gesamtheitliche Vernetzung der Mobilitätsangebote bis hin zur Bedienung der sogenannten letzten Meile als "größte Herausforderung in der modernen Mobilität", um Wettbewerbsfähigkeit sowie wirtschaftliche, kulturelle und touristische Entwicklung zu gewährleisten. Dabei müsse, so Tröger Weiss, den sich ändernden Ansprüchen und Bedürfnissen der Gesellschaft in besonderer Weise Rechnung getragen werden. Die Alpenregionen, so Signorini, beweisen in Sachen nachhaltige Mobilität eine ganz besondere Sensibilität, die Wiederinbetriebnahme der Vinschger Bahn und die Modernisierung der Pustertal Bahn seien hier Paradebeispiele. Die Vinschger Bahn habe – betonte Landtagspräsident Thomas Widmann in einem kurzen Rückblick – landesweit eine neue Begeisterung für das Bahnfahren ins Rollen gebracht und sei der Auftakt für die Wende in der Südtiroler Mobilitätspolitik gewesen. Heute sei die Vinschger Bahn eine Marke, und  zwei Millionen Fahrgäste pro Jahr seien Beweis, dass sich die Investitionen gelohnt haben.

Voraussetzung dafür, dass sich Investitionen in den Schienenverkehr grundsätzlich lohnen, seien laut Verkehrsplaner Stefano Ciurnelli ein ganzheitliches  Angebot, angefangen beim Taktverkehr, Tarifintegration, Fahrgastinformation bis hin zur Flexibilität bei der Berücksichtigung der Nachfrage. Vor allem gelte es, bewusste Schwerpunkte zu setzen, wenn es darum geht, in die Straße oder in die Schiene zu investieren.

Die Elektrifizierung der Vinschger Bahn ist nun ein nächster Schritt bei den Investitionen. "Die Kapazität der Vinschger Bahn ist längst ausgeschöpft", so Joachim Dejaco, Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA), die für die Führung der Vinschger Bahn zuständig ist. Ein guter Teil der Vorarbeiten für die Elektrifizierung seien bereits geleistet, sodass laut Dejaco die Arbeiten innerhalb von drei bis vier Jahren umgesetzt werden könnten, und zwar mit einem Kostenaufwand von rund 55 Millionen Euro.

Die Bedeutung der lokalen Bahnverbindungen, die zukünftigen Projekte im Eisenbahnbereich, die Anforderungen an einen attraktiven Bahnverkehr, die damit verbundenen Zukunftsperspektiven und Kosten standen im Mittelpunkt der anschließenden Podiumsdiskussion, an der sich neben Landeshauptmann Kompatscher und RFI-Geschäftsführer Maurizio Gentile auch der österreichische Experte für Regionalbahnen Gunter Mackinger und der Direktor der Landesabteilung Mobilität Günther Burger beteiligten.

Organisiert wurde die heutige Tagung von der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) in Zusammenarbeit mit dem Bahnkonzessionär SAD-Nahverkehr AG und dem Mobilitätsressort des Landes.

ohn

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