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Tibetischer Ministerpräsident Samdhong Rimpoche bei LH Durnwalder

LPA - Hochrangigen politischen Besuch erhielt Landeshauptmann Luis Durnwalder heute Nachmittag im Palais Widmann in Bozen. Der Ministerpräsident der tibetischen Exilregierung, Samdhong Rimpoche, stattete dem Landeshauptmann am zweiten Tag seines Südtirol-Aufenthaltes einen Besuch ab und sprach über die aktuellen politischen Entwicklungen in seiner Heimat.

Bereits seit einigen Jahren bestehen enge Beziehungen zwischen der Tibetischen Exilregierung, dem geistigen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, und dem Land Südtirol. Seit Sommer 2001 ist der 62-jährige Mönch Samdhong Rimpoche das Regierungsoberhaupt der im Exil lebenden Tibeter. Er ist der erste gewählte Ministerpräsident in der Geschichte des tibetischen Volkes. Der Sitz der tibetischen Exilregierung ist im nordindischen Dharamsala.

"Der Ministerpräsident hat heute über sehr erfreuliche Entwicklungen für das Volk der Tibeter berichtet. China ist nun offenbar endlich bereit, über eine echte Autonomie für Tibet zu verhandeln", so LH Durnwalder im Anschluss an das Treffen. Bisher habe China den Menschen im besetzten Tibet nur wenige Rechte im Rahmen einer Scheinautonomie gewährt. Rimpoche sei es gelungen, ein Treffen einer tibetischen Delegation mit der chinesischen Führung zu organisieren. Ein weiteres Treffen, das für April geplant war, musste wegen der Lungenkrankheit SARS verschoben werden, berichtete Durnwalder.

"Ministerpräsident Rimpoche setzt sich für eine weitreichende Autonomie für sein Volk ein und weiß einen großen Teil seines Volkes hinter sich", erklärte LH Durnwalder weiter. Eine Abtrennung von China und die Bildung eines eigenständigen Staates sei derzeit kein Thema. "Es geht darum, eine schnelle Lösung für das Volk der Tibeter zu finden, um eine Assimilierung zu verhindern", so Durnwalder. Den Tibetern gehe es um eine Erhaltung ihrer Kultur, China habe sich zuletzt in dieser Hinsicht sehr offen gezeigt.

Ein Gesprächsthema war auch die Südtirol-Autonomie als mögliches Modell für ein autonomes Tibet. "Der Ministerpräsident hat unsere Autonomie als Idealmodell für sein Volk bezeichnet, das zu großen Teilen auch in seiner Heimat Anwendung finden kann", betonte Durnwalder. Auch in Tibet gehe es um das Zusammenleben von mehreren Sprachgruppen und Kulturen in einem friedlichen Miteinander.

Weitergeführt werden soll auch die Entwicklungszusammenarbeit des Landes mit dem Volk der Tibeter. Seit rund einem Jahrzehnt fördert das Land Südtirol Projekte zur Unterstützung der großteils in Nordindien lebenden Exiltibeter. Rund 500.000 Euro wurden bislang für diese Projekte ausgegeben. Ein wichtiger Teil dieser Unterstützung betrifft die Berufsausbildung. "Die Exiltibeter hoffen nach wie vor, irgendwann in ihre Heimat zurück kehren zu können. Wir wollen sie beim Aufbau einer Zukunft in Tibet unterstützen", erklärte LH Durnwalder.

bch

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