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Vortrag über Lebensmittelsicherheit gut besucht

Am gestrigen Donnerstag (30. Juli) hat Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, einen Vortrag an der EURAC zum Thema Lebensmittelsicherheit gehalten. Schwerpunkte waren chemische und biologische Gefahren in Lebensmitteln. "Die größten gesundheitlichen Gefahren gehen von unseren Ernährungsgewohnheiten aus. Chemische Giftstoffen werden überschätzt", erklärte Oberhuber.

"Unbeeinflussbare Gefahren wecken in uns größere Angst als jene, die wir kontrollieren können", hat Michael Oberhuber gestern während seines Vortrags "Pestizide, Dioxine, Gammelfleisch: Wie gesund und sicher sind unsere Lebensmittel?" erklärt, zu dem rund 70 Interessierte an die EURAC in Bozen gekommen sind. Laien würden Gefahren wie Farbstoffe in Lebensmitteln, Chemie im Haushalt oder Hormone im Fleisch viel stärker bewerten als Experten. Umgekehrt würden sie Risiken wie ungesundes Essen, wenig Bewegung oder rauchen im Vergleich zu Experten stark unterschätzen. Dinge, die wir selbst in der Hand haben, empfinden wir also als weniger gefährlich als Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, erklärte Oberhuber.

Wie kommen Grenzwerte für Pestizide zustande? Wie erfolgt die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln? Michael Oberhuber hat diese Fragen ausführlich am Beispiel eines Fungizids, das im Südtirol Apfelanbau verwendet wird, behandelt. "Jemand müsste über einen langen Zeitraum hinweg jeden Tag mehrere Tausend grenzwertig belastete Äpfel essen, um eine gesundheitsschädliche Dosis zu erreichen", so Oberhuber. Behördlich definierte Grenzwerte halten also einen großen Sicherheitsabstand zu Konzentrationen, die die Gesundheit gefährden.

In Lebensmittel lauern auch biologische Gefahren. So können sie Krankheitserreger wie Salmonellen oder das krankheitsauslösende Darmbakterium EHEC enthalten. "Nicht zu unterschätzen sind die Folgen von Lebensmittelvergiftungen", hat Oberhuber gewarnt. „Bakterien und Pilze in Lebensmitteln können Giftstoffe wie das Botulinus-Toxin produzieren, die jedes Jahr zu zahlreichen Todesfällen führen." Vorbeugende Maßnahmen stellen die Einhaltung der Kühlkette und gründliche Lebensmittelkontrollen dar. Zuhause sollte jeder von uns darauf achten, den Kühlschrank regelmäßig zu säubern und verdorbene Lebensmittel zu entsorgen.

Die größten gesundheitlichen Risiken gehen von unseren Ernährungsgewohnheiten aus. Chemische Gefahren werden in der Regel überschätzt, da vor allem die Dosis das Gift macht. Kontakte zu Produzenten und Bauern sowie Produkte aus biologischer Landwirtschaft können jedoch das Vertrauen des Konsumenten erhöhen.

Der Vortrag ist der zweite in einer Vortragsreihe des Versuchszentrums Laimburg anlässlich seines 40-jährigen Bestehens (1975–2015). Im Laufe des Sommers und Herbstes werden weitere Vorträge zu Themen aus den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittel in Südtirol stattfinden.
Abschluss und Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildet ein Festsymposium, das am 21. November 2015 in der Aula der Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer stattfinden wird.

Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern.

Über 200 Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft.

 

 

LPA

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