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Bletterbach 2005-2015-2025: Forschungsschwerpunkte definiert

Wissenschaftler haben sich heute, 24. August, in Bozen an einem runden Tisch getroffen, um die Themenschwerpunkte der künftigen Forschungsarbeit in der Bletterbachschlucht zu definieren. Die Experten waren sich dabei einig, dass der Bletterbach trotz der intensiven Arbeit der vergangenen Jahre noch großes wissenschaftliches Potential hat.

Wissenschaftler diskutieren über die Forschungsschwerpunkte am Bletterbach (FOTO: Naturmuseum)

Seit der Eröffnung des GEOPARC Bletterbach vor zehn Jahren arbeiten die Verwaltung der gemeindeeigenen Einrichtung und das Naturmuseum bei der Erforschung der geologischen und paläontologischen Schätze der Schlucht eng zusammen, unter anderem in einem gemeinsamen Forschungsprojekt zu den Pflanzenfossilien. Für den Bereich der fossilen Fußspuren gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem MUSE in Trient. Bei einem runden Tisch zum zehnjährigen Jubiläum des GEOPARC blickten internationale Experten auf die Wissenschaftsarbeit der vergangenen Jahre zurück und definierten die Schwerpunkte der zukünftigen Forschung in der Bletterbachschlucht.

Der Bletterbach war 1946 erstmals von Leo Perwanger in der Fachzeitschrift „Schlern" geologisch beschrieben und in den 60-er und 70-er Jahren von Wissenschaftlern aus Italien und Deutschland bearbeitet worden. War es in der Folge etwas ruhig um die Forschungsarbeit rund um die Schlucht geworden, so konnte in den vergangenen zehn Jahren die wissenschaftliche Erforschung der Bletterbachschlucht wieder aufgenommen und vertieft werden - mit positiven Ergebnissen. Unter anderem war der Bletterbach Teil eines unlängst erfolgreich abgeschlossenen Forschungsprojektes des Naturmuseums Südtirol, des MUSE in Trient und der Universität Utrecht, bei dem die Perm-Trias-Grenze genauer unter die Lupe genommen werden konnte.

Dass es in Sachen Wissenschaft und Forschung rund um die Bletterbachschlucht noch vieles zu tun gibt, darüber war sich das internationale Forschungsteam zu Wochenbeginn im Naturmuseum Südtirol einig: Rainer Brandner (Universität Innsbruck - Schwerpunkt Geologie der Dolomiten), Piero Gianolla (Universität Ferrara - wissenschaftlicher Berater des UNESCO Welterbes Dolomiten), Michael Hautman (Universität Zürich - Spezialist für fossile Muscheln), Evelyn Kustatscher (Naturmuseum Südtirol - Spezialistin für fossile Pflanzen), Massimo Bernardi (MUSE - Spezialist für fossile Wirbeltiere) und Andrea Tintori (Universität Mailand - Spezialist für fossile Fische) diskutierten über das zukünftige Potential der Bletterbachschlucht und machten dabei vor allem den hinteren Teil der Schlucht für ihre zukünftige Arbeit aus: Der gefundene Wirbelknochens eines Meeressauriers und die Kiefernplatte eines Fisches in den vergangenen Jahren machen Hoffnung auf weitere wichtige Funde. In einem Projekt in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Geologie sollen zudem die Mineralien der Knappenlöcher studiert und ein geologisches 3-D-Modell für die Schlucht erstellt werden.

„Verschiedene Publikationen in hochrangigen Journals zeigen, dass der Bletterbach und seine fossilen Funde nicht nur für Südtirol von Bedeutung sind, sondern auch auf internationalem Parkett wahrgenommen werden und mittlerweile einen großen wissenschaftlichen Stellenwert innehaben", unterstreicht der Direktor des Naturmuseums Südtirol Vito Zingerle. „Die Unterstützung und Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der Bletterbachschlucht in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern unter der Federführung des Naturmuseums ist uns auch für die Zukunft Auftrag und Verpflichtung", sagte der Präsident des GEOPARC Bletterbach Peter Daldos seine Unterstützung für zukünftige Wissenschaftsprojekte zu.

Am Dienstag, 25. August, werden die Wissenschaftler vor Ort bei einer Exkursion in den GEOPARC die Diskussion vertiefen und den runden Tisch „Bletterbach 2005-2015-2025" abschließen.

SAN

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