News / Archiv

News

Internationales Interesse für Vinschger Pilotprojekt zur Patientenverfügung

Im Oktober 2014 haben das Landesethikkomitee und die Hausärzte in den Gesundheitssprengeln im Mittel- und Obervinschgau ein Pilotprojekt für eine Informationskampagne zur Patientenverfügung initiiert. Unlängst ist die „Aktive Kampagne Patientenverfügung: Bewusst entscheiden“ für einen Vortrag bei der Internationalen Konferenz über gesundheitliche Vorausplanung in München ausgewählt worden.

Maria Vittoria Habicher bei ihrem Vortrag über die gesundheitliche Vorsorgeplanung und Patientenverfügung in Südtirol sowie über das Vinschger Pilotprojekt.
Auf Initiative der Ärztegemeinschaft Latsch unter Toni Pizzecco in enger Zusammenarbeit mit dem Landesethikkomitee und den Hausärzten in den Gesundheitssprengeln des Mittel- und Obervinschgaus ist im Oktober des vergangenen Jahres das Projekt "Aktive Kampagne Patientenverfügung: Bewusst entscheiden" auf den Weg gebracht worden. Bei der internationalen Konferenz "Advanced Care Planning and End of Life Care" (ACPEL), die zweijährlich stattfindet und im September 2015 in München ausgetragen wurde, berichtete die Sekretärin des Landesethikkomitees Maria Vittoria Habicher den rund 450 Konferenzteilnehmern aus aller Welt über die gesundheitliche Vorausplanung und Patientenverfügung in Südtirol sowie über das Vinschger Pilotprojekt.

In Südtirol haben bisher 90 Ärzte an verschiedenen Ausbildungskursen zur Patientenverfügung teilgenommen. Neben einer Reihe von Vorträgen und Tagungen sowie der Internetseite http://www.provinz.bz.it/gesundheitswesen/komitees/landesethikkomitee.asp geben drei Broschüren Auskunft über das Thema und rücken den Umgang mit schwerkranken Patienten sowie ethische, juristische, organisatorische und ökonomische Fragen in den Mittelpunkt. Hauptziel des Pilotprojektes im Vinschgau, das im November dieses Jahres auf weitere Bezirke ausgedehnt werden soll, war hingegen die aktive Information zum Thema der Patientenverfügung, die Schulung der Ärzte, das Ausarbeiten einer Vorlage für die Patienten sowie deren Betreuung, Aufklärung und Unterstützung in der Vorausplanung zukünftiger medizinischer Entscheidungen. 15 Ärzte für Allgemeinmedizin haben sich laut den jüngsten Daten bisher am Projekt beteiligt, 138 Beratungen durchgeführt und 113 Patientenverfügungen ausgefüllt.

"Das Wohlbefinden und die Bedürfnisse von Patienten, Ärzten und Familien sowie der gegenseitige Respekt stehen im Mittelpunkt des sogenannten 'advanced care planning'", berichtet Habicher. Die gesundheitliche Vorausplanung ermögliche einerseits für die Patienten und ihre Angehörigen die Sicherheit, den Verlauf der Behandlung nach den eigenen Wünschen mit den Ärzten absprechen zu können und leiste andererseits auch einen wichtigen Beitrag zur Planbarkeit im Gesundheitsbereich insbesondere in den Bereichen der Verschreibungen, der Medikamentenvergabe und der Krankenhausaufenthalte. "Das ist mit Sicherheit ein zukunftsweisendes Thema, das im Zuge der 'Gesundheitsversorgung 2020' derzeit auch in Südtirol diskutiert wird", so Habicher, deren eingereichter Abstract zu den Südtiroler Projekten unter mehr als 300 für einen Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz ausgewählt und als beachtenswertes und für Italien einzigartiges Beispiel der regionalen Umsetzung betrachtet wurde. 

mp

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap