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"Die beruflichen Identitäten im Sozialwesen" – Tagung in Bozen

Der Wandel der beruflichen Identitäten in der alltagsnahen, ganzheitlichen Begleitung von Menschen stand im Mittelpunkt einer Tagung für Führungskräfte und Mitarbeiter im Gesundheits- und Sozialbereich, sowie für Studierende und Lehrende der Ausbildungsstätten für Sozialberufe am heutigen Mittwoch (7. Oktober) im Palais Widmann in Bozen.

Landesrätin Martha Stocker hat die Ausführungen der Referenten verfolgt.
Mit einem Kurzfilm über die aktuellen Anforderungen und Kompetenzen aus der Sicht der direkt Betroffenen wurde die Tagung zum Thema der "Beruflichen Identitäten im Sozialwesen" eröffnet. In diesem Einstiegsvideo, das speziell für die Veranstaltung konzipiert worden war, machen sich betreute Personen der Trainingswohnungen der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern Gedanken über die Betreuungsqualität sozialer Organisationen und ihrer Mitarbeitenden. Einige Sozialarbeiter berichteten aus ihrer Praxis von in den Sozialdiensten stattfindenden Veränderungen und insbesondere von innovativen Berufsansätzen in den Diensten vor Ort und die damit einhergehenden Änderungen des beruflichen Selbstverständnisses.

In ihren Grußworten unterstrich Soziallandesrätin Martha Stocker die Bedeutung der sozialen Berufe und deren Rolle gegenüber den  Menschen in sozialen Notlagen und der Gesellschaft als solche. "Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel und entwickeln uns vermehrt vom Betreuen zu einem Begleiten", erklärte Landesrätin  Stocker bei der Tagung. Sie drückte ihren Dank den Organisatoren der Tagung aus, die in einer Zeit des Umbruchs das veränderte Berufsverständnis und die Rolle der Berufsbilder  zum Thema machen.

In seiner Lectio Magistralis betonte der emeritierte Professor für Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik an der Universität Tübingen Hans Thiersch, dass heute insbesondere die "Lebensweltorientierung" das Berufsverständnis der Mitarbeiter im Sozialwesen prägt. Insofern sind  Sozialarbeiter selbstkritische, gegenüber ihrem "Kunden" respektvolle und sozialpolitisch engagierte Professionisten, die sich als Anwalt ihrer Adressaten verstehen und denen die sozialen Gerechtigkeitsfragen in der Welt ein Anliegen sind. Das Konzept von Thiersch zielt darauf ab, dass sich Menschen – jung, alt, mit oder ohne Behinderung, gesund oder krank - als "Regisseure ihres eigenen Lebens" erfahren können. Lebensweltorientierte soziale Arbeit verlangt von den sozialen Fachkräften ein Anknüpfen an die  Erfahrungen, das Selbstverständnis und die Bewältigungsaufgaben der jeweiligen betroffenen Person.

Arbeitgeber und Vertreter der Berufsverbände und der Ausbildungsstätten machten sich im Anschluss bei einem runden Tisch und in der Diskussion mit den Tagungsteilnehmern Gedanken über die beruflichen Herausforderungen im Südtiroler Sozialbereich und diskutierten Konzepte für die Weiterentwicklung der Berufsbilder im Sozialen. Die Tagung "Die beruflichen Identitäten im Sozialwesen" wurde von der Landesabteilung Soziales, der Landesfachschule Hannah Arendt, der Landesfachschule Emmanuel Levinas, der Freien Universität Bozen, dem Landesverband für Sozialbetreuung und der Berufskammer der Sozialassistenten organisiert.

mp

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