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Evviva – Selbstmanagementkurse für chronisch Kranke

Die Selbsthilfe als vierte Säule in der Gesundheitsversorgung neben der ambulanten, stationären und rehabilitativen Versorgung war Thema einer Tagung, die unlängst in Bozen stattgefunden hat. Im Mittelpunkt standen dabei die Evviva-Programme, die dazu beitragen sollen, Menschen mit chronischer Erkrankung ein gesundheitsbewusstes, aktives und erfülltes Leben zu ermöglichen.

Die Selbsthilfe als Säule der Gesundheitsversorgung stand im Mittelpunkt einer Tagung in Bozen.
"Wir müssen in Zukunft versuchen, die Eigenverantwortung der Patienten zu stärken. Evviva ist eine der Möglichkeiten, diesen so wichtigen Schritt in Richtung Selbstmanagement bei chronischen Krankheiten zu realisieren", sagte Landesrätin Martha Stocker zu Beginn der Tagung. Die Evviva-Programme stammen  ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und zielen darauf ab, chronisch kranken Patienten aktuelles Wissen zu vermitteln und neue Techniken im Umgang mit ihrer Krankheit zu lernen. Die Kurse werden von ausgebildeten Kursleitern aus dem Gesundheitsbereich sowie ausgebildeten Betroffenen geleitet.

Evviva richtet sich hauptsächlich an Menschen, die eine oder mehrere chronische Erkrankungen haben, aber auch an deren Angehörige, Haushaltsgehilfen und Interessierte. Die Einbindung der Patienten in die Kurse soll dazu verhelfen, die Betroffenen zu einem anderen Umgang mit der eigenen Krankheit zu befähigen. "An einer Krankheit zu leiden, ist etwas anderes, als darüber zu reden", betonte Pflegedienstleiter Robert Peer bei seiner Begrüßung. In dieselbe Kerbe schlug auch die Betroffene Verena Harrasser, die über ihre chronische Krankheit und ihren Zugang zu den Evviva-Kursen berichtete. "Der Paradigmenwechsel zum Selbstmanagement in unserer Gesundheitsversorgung ist ungemein wichtig, denn Eigenverantwortung zu tragen und das Gefühl nicht allein zu sein, ist neben der medikamentösen Therapie Grundvoraussetzung für das Wohlbefinden und somit für die Genesung der Patienten", so Harrasser. Evviva-Kursteilnehmer lernen vor allem zu handeln, zu agieren und ihre Krankheit zu akzeptieren.

Die ersten Umfrageergebnisse von Kursteilnehmern an Evviva-Programmen in Südtirol sind beeindruckend: Die Leiterin der epidemiologischen Beobachtungsstelle Carla Melani berichtete von überaus positiven Erfahrungen. Der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Thomas Schael versuchte am Schluss der Tagung auf die Frage zu antworten, wo die Gesundheitsversorgung hingehen soll. "Gesundheitsversorgung wird in Zukunft nicht nur unter Anleitung von professioneller Pflege erfolgen. Unsere Bemühungen werden dahin gehen, dass Betroffene, ihre Angehörige und Pflegende mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen im Netzwerk einen wertvollen Beitrag leisten können", so Schael.

Organisiert wurde die Tagung von der Landesabteilung Gesundheit und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb, die Evviva-Programme werden vom Dachverband für Soziales und Südtiroler Diabetikerbund unterstützt. Weitere Informationen über die Evviva-Programme gibt es auf der Homepage des Südtiroler Sanitätsbetriebes unter www.sabes.it/evviva.

LPA

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