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Treffen mit LH Durnwalder zur Zukunft der Journalisten des "Mattino"

LPA - Die Zukunft der Journalisten, die bis vergangener Woche für die Tageszeitung "il Mattino" gearbeitet hatten, ist weiter ungewiss: Der "Mattino"-Verlag NEA hat eine Überstellung der 15 Journalisten in die Lohnausgleichskasse angekündigt. Am heutigen Freitag traf sich eine Abordnung von Vertretern der gesamtstaatlichen Journalistengewerkschaft FNSI und "Mattino"-Journalisten mit Landeshauptmann Luis Durnwalder. Dieser kündigte an, beim "Mattino"-Verlag NEA zu intervenieren.

"Die Medienvielfalt in Südtirol muss erhalten bleiben. Wir werden alles daran setzen, um die berufliche Zukunft der 15 Journalisten des ‚Mattino‛ zu sichern", betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder bei dem Treffen. Gesprächspartner des Landeshauptmanns waren der Vizegeneralsekretär der gesamtstaatlichen Journalistengewerkschaft FNSI, Luigi Ronsisvalle, der FNSI-Gewerkschaftvertreter Giampaolo Gozzi, der Regionalsekretär Giuseppe Marzano und die Vorsitzende des "Mattino"-Redaktionsrates, Dalia Bergo.

Bis gestern schien die Zukunft für die "Mattino"-Journalisten gesichert: Spätestens im kommenden Herbst sollte die auflagenstarke italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" durch einige Lokalseiten mit Berichten über das Tagesgeschehen in Südtirol ergänzt werden. Der "Mattino"-Verlag NEA hatte diesbezüglich ein Abkommen mit der Verlagsgesellschaft "RCS Corriere della Sera" geschlossen. Für das neue Medium sollten die technischen Einrichtungen des "Mattino" verwendet werden, auch sollte ein Großteil der ehemaligen "Mattino"-Journalisten in der neuen Redaktion aufgenommen werden. Die Arbeitsverträge der 15 Journalisten sollten laut dieser Vereinbarung voll und ganz übernommen werden.

Am gestrigen Donnerstag kündigte NEA plötzlich an, dass alle 15 Journalisten des "Mattino" für 24 Monate in die Lohnausgleichskasse überstellt werden sollen. Eine Zusammenarbeit mit dem "Corriere della sera" sei nicht mehr geplant. "Sollte dies wirklich geschehen, dann würden damit nicht nur 15 Journalisten ihren Arbeitsplatz, sondern auch Südtirol einen wichtigen Teil seiner lokalen Medienlandschaft verlieren", betonte Marzano beim Treffen. Wie Ronsisvalle dem Landeshauptmann berichtete, habe die Verlagsanstalt des "Corriere della Sera" auf Anfrage die Ankündigung der NEA umgehend dementiert. Eine Zusammenarbeit sei nach wie vor vorgesehen, die neue Ausgabe des "Corriere della Sera" würde in absehbarer Zeit erscheinen, hieß es von Seiten der "RCS Corriere della Sera". "Auch wenn uns diese Nachricht beruhigt, ändert dies nicht am indiskutablen Verhalten der NEA. Die 15 Journalisten, die seit 29. Mai ohne Arbeit sind, wissen nach wie vor nicht, was sie erwartet", so Ronsisvalle.

"Zuerst etwas zu versprechen, damit ja keiner protestiert, und dann die Journalisten vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist äußerst unkorrekt", war die Reaktion von Landeshauptmann Durnwalder zu dieser neuen Entwicklung. Er werde der zuständigen Verlagsleitung der NEA einen Brief schreiben und sie darin auffordern, ihre Versprechen einzuhalten und für eine gesicherte berufliche Zukunft der "Mattino"-Journalisten zu sorgen.

Im Laufe des heutigen Tages trafen die Vertreter des FNSI und des "Mattino" auch noch mit den Landesräten Luisa Gnecchi und Michele Di Puppo zusammen und trugen ihnen ihre Anliegen vor. Auch sie zeigten sich über die drohende Entwicklung für die ehemaligen "Mattino"-Journalisten besorgt. Am heutigen Freitagnachmittag stand im Pressesaal des Landes auch eine öffentliche Informationsveranstaltung auf dem Programm. "Wir wollen die politischen Vertreter, aber auch alle Bürger davon informieren, was hier vorgeht: Wenn eine Zeitung schließt, dann wird das bald Nachahmer finden", betonte Ronsisvalle. Die Einstellung einer Zeitung bedeute nicht nur einen herben Verlust für die Meinungsfreiheit, sondern würde auch weitere Einschränkungen in anderen Zeitungsredaktionen mit sich bringen.

bch

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