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Natur und Kultur im Einklang: Tagung über Obstgärten

140 Experten und Interessierte aus Südtirol und Italien, Österreich, Deutschland, Belgien und Großbritannien diskutieren seit gestern und auch morgen noch in der Cusanus-Akademie in Brixen über Obstgärten als Ausdruck der Verbindung zwischen Natur und Kultur. Die Tagung haben heute (30. Oktober) Landesrat Schuler und Denkmalpflege-Ressortdirektor Pagani in Vertretung von Landesrat Mussner eröffnet

Obstgärten als Ausdruck der engen Beziehung zwischen Kultur und Natur: Vom Landesdenkmalamt organisierte Tagung in der Cusanus-Akademie in Brixen.

Obstbaumkultur und Gartengeschichte, Ästhetik und Genuss soll der Obstgarten der ehemaligen Fürstbischöflichen Hofburg in Brixen veranschaulichen, der auf das 13. Jahrhundert zurückgeht und seit dem 16. Jahrhundert in der heutigen Größe und Form bezeugt ist. Dieses Pomarium steht im Mittelpunkt des Kongresses "Obstgärten: Produktionsstätten, Bedeutungsträger, Kulturdenkmale". Über Jahrhunderte unzugänglich, kann es nun auch zu einem Ort der besinnlichen und festlichen Begegnung werden, erklärte Waltraud Kofler Engl, Direktorin des Landesamtes für Bau- und Kunstdenkmäler, das dieses Symposion in Zusammenarbeit mit dem Institut für Landschaftsarchitektur der Technischen Universität Dresden und dem Küchengarten-Netzwerk veranstaltet.

Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler spannte den Bogen vom Zufallssämling aus dem Garten der Großmutter Smith in Australien bis zu den Clubsorten. Es gelte, unterstrich er, auch im Bereich des Apfelanbaus die Vielfalt zu retten. In der Laimburg sind 120 Sorten erhalten. Und in der Nähe der Fragsburg wird ein Garten angelegt mit ein paar Dutzend Bäumen mit einem Dutzend alter Sämlingssorten. Im Projekt Apfel-Fit des Versuchszentrums Laimburg, führte er aus, werden 540 Sorten nicht nur geprüft, sondern auch molekulargenetisch abgesichert.

Der für Denkmalpflege zuständige Ressortdirektor Valentino Pagani dankte in Vertretung von Landesrat Florian Mussner für die wichtige Forschungsarbeit des Landesdenkmalamtes und wies darauf hin, dass die Obstgärten prägendes Element der vielfältigen Südtiroler Kulturlandschaft seien. Er freue sich, dass die Tagung einen Überblick über die historische Entwicklung der Obstgärten gebe und mit Bezug auf das Pomarium der Hofburg nicht nur ein wichtiges Stück Brixner Kultur, sondern der Kultur Südtirols vermittle.

Stadträtin Paula Bacher nannte in Vertretung von Bürgermeister Peter Brunner das Pomarium ein Juwel mitten in Brixen, das es als großartiges kulturhistorisches Denkmal zu wahren gelte. Es baruche, hatte gestern Abend der Leiter der Gärtenabteilung in der Bayerischen Schlösserverwaltung Jost Albert ausgeführt, nicht viel, um dieses Kleinod im Kontext der Hofburg wieder zu einem Glanzstück zu machen, zu einem besonderen Ort der Gartenkultur, der Geschichten zu erzählen vermag und seine Besucher mitnimmt in die spannende Welt des Obstbaus.

Als Anlass für die internationale Fachtagung nannte Amtsdirektor Kofler Engl die Widmung des Pomariums durch die Stadt Brixen als der Öffentlichkeit zugängliches Kulturdenkmal mit besonderem Charakter als Erholungsort. In den Vorträgen werden historische Bedeutung, Erscheinungsformen, Praktiken der Kultivierung und die Wiederbelebung von Obstgärten thematisiert. Dabei kommen Beispiele aus anderen europäischen Ländern ebenso zur Sprache wie die Geschichte der Obstkultur in Italien und deren Bedeutung für die Landschaft Südtirols. Auf dem Programm stehen zudem Besichtigungen und Kostproben der kulinarischen Qualitäten von Obst. Die Tagung endet morgen Nachmittag mit der Besichtigung des Chorherrenstiftes Neustift und seiner Gärten.

mac

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