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Euregio-Symposium der Seniorenwohnheime zum Thema "Territoriale Netzwerke"

"Gemeinsam. Warum?" Unter diesem Motto informierten heute (6. November) in Brixen Experten über die Potentiale der territorialen Netzwerke in der Seniorenbetreuung. Das 6. Symposium der Seniorenwohnheime der Europaregion wurde gemeinsam mit dem Verband der Seniorenwohnheime Südtirols VdS, der Trentiner Schwesterorganisation UPIPA und der ARGE Tiroler Altenheime veranstaltet.

Die Mitglieder der Euregio-Arbeitsgruppe: v.l. Carola Moser-Plattner, Generalsekretärin ARGE Tiroler Altenheime, Massimo Giordani, Direktor UPIPA, Elisa Grazzi, Moderatorin (VdS) - Foto: EVTZ

Wenn verschiedene Dienstleistungsanbieter in territorialen Netzwerken zusammenarbeiten, wirkt sich dies sowohl auf die Anbieter als auch auf die Leistungsempfänger positiv aus: Gegenseitiger Informationsaustausch und Kooperationen zählen ebenso zu den Vorteilen wie das gemeinsame Bemühen um bestmögliche Seniorenbetreuung. Durch die Vernetzung und die enge Zusammenarbeit bestehender Dienste erhalten Angehörige pflegebedürftiger Menschen aus einer Hand Informationen, Beratung und Begleitung. "Die Chance, die 'richtige' Lösung für die Betroffenen zu finden, ist dank der Zusammenarbeit und Vielfältigkeit des Angebots größer", betonte Norbert Bertignoll, Präsident des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols, bei der Eröffnung des Symposiums im Forum Brixen.

Hauptreferent Konrad Hummel, Sozialwissenschaftler aus Mannheim, erläuterte, dass Netzwerkarbeit aus pflegerischer Seite bereits gut funktioniere. Die Herausforderung liege im zwischenmenschlichen Bereich: "Viel wichtiger scheint es mir, darauf zu achten, wie wir es schaffen, Personen so zu versorgen, wie sie es gerne wollen und was ihnen in ihrer Lebensführung wichtig ist." Hilfe in den Alltagsdingen wie Aus-dem-Haus-Kommen oder Kontakte und Nachbarschaften pflegen, steigere die Lebensqualität eines älteren Menschen. Zuwendung, Unterstützung und Solidarität können und sollen sich auch durch Netzwerke organisieren lassen, so der Appell des Experten.

Für die über 200 Teilnehmenden aus allen drei Ländern bot sich die Gelegenheit, verschiedene Best-Practice-Beispiele kennenzulernen: Roland Reinalter vom Martinsheim in Mals im Vinschgau präsentierte das Projekt "Altern im Dreiländereck". Länderübergreifend arbeitet das Alten- und Pflegeheim Mals mit dem Seniorenzentrum ZAMS Schönwies (Österreich) sowie mit dem Gesundheitszentrum Val Müstair (Schweiz) zusammen. Gemeinsam führen die drei Partner zahlreiche Projekte durch: vom Austausch von Praktikanten, über die gemeinsam betriebene Nachtklinik bis hin zu gemeinsamen Brandschutzübungen oder Tagungen.

Das Seniorenwohnheim Mals ist zudem in eine umfassende Netzwerkgruppe integriert. Das Netzwerk berät und begleitet Senioren und deren Angehörige, um Lebensqualität und häuslichen Versorgung zu fördern. Hauskrankenpflege, Allgemeinmedizin, Seniorenclub, KVW, Caritas und pflegende Angehörige sind ebenso vertreten wie öffentliche Ämter von Gemeinde, Bezirksgemeinschaft und Landesverwaltung und andere Heime. Reinalter dazu: "Mit dieser starken Netzwerkgruppe gelingt es uns, betroffene Familien besser zu unterstützen und den Weg zum geeigneten Angebot zu erleichtern."

Das Trentino hingegen stellte in Brixen ein Netzwerk vor, welches das Seniorenwohnheim ÖBPB "Santo Spirito" in Pergine Valsugana um sich herum aufbaut. Wie Direktor Giovanni Bertoldi erklärte, gehören dazu andere öffentliche Einrichtungen, Seniorenwohnheime, ehrenamtliche Mitarbeitende, Non-Profit-Organisationen und zahlreiche weitere Partner.

Das dritte Best-Practice-Beispiel lieferte Tirol: Hubert Innerebner von der "Innsbrucker Soziale Dienste GmbH" präsentierte eine andere Art des Netzwerks. Die Körperschaft bietet eine flächendeckende Beratungsleistung und verschiedene Dienstleistungen an. Stationäre wie ambulante Strukturen sind in diesem einen Betrieb vernetzt. Wege von Amt zu Amt gehören der Vergangenheit an: Für den Bürger gibt es damit nur mehr einen Ansprechpartner. Wohn- und Pflegeheime, teilstationäre Dienste wie Tagesheime oder ambulante Dienste wie die Hauskrankenpflege gehören ebenso zum Leistungsangebot wie der Innsbrucker Menu Service (Essen auf Rädern) oder die Wohnungslosenhilfe, Kinder- und Jugendzentren und eine psychotherapeutische Einrichtung für ambulante Suchtprävention.

Dem Symposium vorausgegangen war am Vortag die Besichtigung der Seniorenwohnheime in Brixen und Klausen. Tiroler und Trentiner hatten gemeinsam mit den Südtirolern Gelegenheit, die Strukturen des Trägers ÖBPB "Zum Heiligen Geist" zu besuchen. Das nächste und somit siebte Euregio-Symposium der Seniorenwohnheime findet 2016 in Innsbruck statt.

Video- und Ton-Dokumente zum Herunterladen:

Innsbrucker Soziale Dienste GmbH
http://we.tl/ioeehTcK3W

Martinsheim Mals
http://we.tl/aR533mj99k

"Santo Spirito" Pergine Valsugana
http://we.tl/QNAgsnMKxm

Tagung Brixen 
http://we.tl/AYUTDzjDld

Interview Huber Innerebner (Innsbruck)
http://we.tl/DgXQrDEjIQ

Interview Roswitha Rinner (Mals) 
http://we.tl/vKxWavwhxQ

Interview Giovanni Bertoldi (Pergine Valsugana)
http://we.tl/GpIaWrVhra

Interview LRin Martha Stocker
http://we.tl/3PVm0BlLNA

Interview Norbert Bertignoll 
http://we.tl/bYYW7hVEob

Interview Oswald Mair 
http://we.tl/RbJW71Ub26

Interview Valentina Piffer 
http://we.tl/skO8SEaLIA

MP3 (Stocker+Mair+Piffer+Bertoldi+Rinner+Innerebner+Bertignoll)http://we.tl/jxC0xLjhNn

 

jw

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