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Forschen für die Praxis: Land setzt Zusammenarbeit mit Fraunhofer fort

Eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, die Ankurbelung der Forschungs- und Innovationstätigkeit, Wissenstransfer und hochqualifizierte Arbeitsplätze, das verspricht sich das Land Südtirol von der Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Fraunhofer Italia, die seit fünf Jahren in Bozen Forschungsarbeit betreibt. Die Tätigkeitsschwerpunkte 2015-18 wurden heute (11. 11.) in Bozen vorgestellt.

Forschen für die Praxis: Landeshauptmann Kompatscher und Institutsleiter Matt bei der heutigen Medienkonferenz - Foto: LPA/mb

"Wohlstand und Beschäftigung sind maßgeblich von der Innovationskraft abhängig, die von den Unternehmen und den Menschen ausgeht", so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er verwies bei der heutigen Medienkonferenz anlässlich der fünf Jahre Fraunhofer-Gesellschaft in Bozen auf die EU-Ziele, die eine Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklungsausgaben bis 2020 auf drei Prozent des Bruttoinlandprodukts vorsehen. Um ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten, sei die Förderung von Forschung und Entwicklung notwendig, so Landeshauptmann Kompatscher, der in der Landesregierung für die Bereiche Wirtschaft und Forschung gleichermaßen zuständig ist. "Es darf aber keine Forschung im Elfenbeinturm sein", so der Landeshauptmann, "sondern eine Forschung die Unternehmen und andere Forschungseinrichtungen mitnimmt.

Er hat in diesem Jahr im Auftrag der Landesregierung die dreijährige Leistungsvereinbarung mit Fraunhofer Italia unterzeichnet, mit der das Land Südtirol der Gesellschaft für den Zeitraum 2015-18 eine Finanzierung von 4,9 Millionen Euro zusagt. Damit sollen 40 Prozent der operativen Kosten, 100 Prozent der Investitionen und 80 Prozent der Mietspesen gedeckt werden. Bedingung ist, dass die Kosten der Forschung gleich hoch oder höher sind als die Finanzierung und dass die öffentliche Finanzierung die Forschungskosten und Forschungsinvestitionen nicht überschreitet.

Was Fraunhofer Italia in den vergangenen fünf Jahren geleistet und welche Pläne das Forschungszentrum für die Zukunft hat, darüber berichtete heute Institutsleiter Dominik Matt. Dabei ging er von den Eckdaten der Fraunhofer-Gesellschaft in Deutschland aus, wo derzeit 68 Institute und Forschungseinrichtungen mit 23.000 Mitarbeitende und einem jährlichen Forschungsvolumen von 1,9 Milliarden Euro in der angewandten Forschung mit Fokus auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien tätig sind.

Die Fraunhofer-Tochter in Südtirol wolle eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und Praxis schlagen und verstehe sich als Bindeglied zwischen der italienischen und der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft. Von einer Start-up-Phase mit drei wissenschaftlichen Mitarbeitern und dem Forschungsschwerpunkt Bau (Process Engineering in Construction) habe sich die Tätigkeit auf die Bereiche Produktentwicklung, Produktion und Landwirtschaft ausgedehnt. Heute beschäftigt Fraunhofer Italia 20 Mitarbeiter und hat "Automation and Mechatronic Engineering" und "Business Model Engineering" sowie das zukunftsträchtige Thema "Industrie 4.0", das Informations- und Kommunikationstechnik mit physischen Produkten und Prozessen kombiniert als weitere Tätigkeitsschwerpunkt definiert. "Auch in den kommenden Jahren wird das Leistungsangebot von Fraunhofer Italia verstärkt in Richtung der intelligenten Automation ausgerichtet werden, um dieses Innovationsthema neben dem produzierenden Gewerbe auch in zwei weitere zentrale Wirtschaftssektoren in Südtirol, der Landwirtschaft und der Bauwirtschaft, zu implementieren, denn der Trend der Digitalisierung macht auch vor diesen Bereichen nicht Halt", so Institutsleiter Matt.

Dass die Innovationsfähigkeit nicht nur an den prozentuellen Investitionen in Forschung und Entwicklung festzumachen sein, betonte der Direktor der Landesabteilung Innovation, Forschung und Universität, Maurizio Bergamini Riccobon: "Auch die Zahl der innovativen Klein- und Mittelbetriebe ist ein möglicher Indikator. Allerdings benötigen die Betriebe organisatorisches und technisches Know-how." Als Innovationstreiber für Südtirols kleine und mittlere Unternehmen bezeichnete schließlich der Direktor des Unternehmerverbands, Josef Negri, Fraunhofer Italia.

Abschließend forderte der Landeshauptmann einen Ausbau der Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung: "Dies ist jedoch nicht nur eine Frage der Bereitstellung von finanziellen Ressourcen durch die öffentliche Hand, sondern vor allem auch eine Frage der Vernetzung zwischen Forschungseinrichtungen, von Forschungseinrichtung mit Unternehmen und der Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes für hochqualifiziertes Personal, Forscher und Wissenschaftler."

jw

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