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Gleichstellung von Männern und Frauen durch gezielte Maßnahmen fördern

Mehr als zwei Drittel der Landesbediensteten sind Frauen. Sie verdienen um 3,8 Prozent weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen und besetzen nur ein Drittel der Führungspositionen. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die heute (3. 12.) von LRin Waltraud Deeg, Generaldirektor Hanspeter Staffler und der Gleichstellungsrätin Michela Morandini vorgestellt wurde. Gleichstellungspläne liegen vor.

Michela Morandini, LRin Deeg und Hanspeter Staffler (v.l.) stellten heute die Gleichstellungspläne der Landesverwaltung vor./LPA rm

Die Studie wurde auf der rechtlichen Grundlage des Landesgesetzes Nr. 5/2010 zur Gleichstellung von Frauen und Männern vom Organisationsamt des Landes in Absprache mit der Gleichstellungsrätin Michela Morandini sowie der Personalabteilung des Landes und dem Landesamt für Personalentwicklung erstellt und heute (3.12.) im Detail vorgestellt. Demnach sind 68,4 Prozent der Landesbedienstete Frauen und 31,6 Prozent Männer. Zwischen 2000 und 2014 ist der Anteil der Mitarbeiterinnen in der Landesverwaltung um fast sechs Prozentpunkte angestiegen.

54,1 Prozent der Frauen arbeiten in einem Teilzeitverhältnis, während es bei den Männern nur 12,9 Prozent sind. "Die Teilzeitarbeit und demzufolge auch die Benachteiligung bei der Karriereentwicklung bedingen ein geringeres Einkommen und dadurch auch eine spärliche Rente bei den Frauen", gab Familienlandesrätin Deeg zu bedenken. Die Bekämpfung der Altersarmut von Frauen sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. "Wir müssen geeignete Arbeitsmodelle bieten, damit Familie und Beruf vereinbar sind und auch Möglichkeiten schaffen, dass sich Väter vermehrt an der Erziehung- und Betreuungsarbeit beteiligen, denn das ist eine Grundvoraussetzung für mehr Chancengleichheit", so Deeg.

Die Erziehungsarbeit sei immer noch mehr Sache der Frauen, bemerkte Morandini, und dies führe oft zu einem Karriereknick. Die Zahlen sprechen für sich: Je höher die Führungsebene desto weniger weibliche Führungskräfte sind zu finden. Drei von zehn Führungskräften sind Frauen. Allerdings habe sich laut der Gleichstellungsrätin die Situation in den letzten Jahren verbessert. Seit 2000 sei der Anteil der Frauen in Führungspositionen von 16 Prozent auf 33 Prozent gestiegen. In den letzten Jahren merklich gestiegen ist auch der Anteil an Frauen mit Universitätsabschluss. In der achten  Funktionsebene, welche einen akademischen Abschluss vorsieht,  bilden weibliche Mitarbeiterinnen die Mehrheit. Allerdings schneiden die Frauen beim Gehalt insgesamt immer noch schlechter ab als Männer: Sie verdienen durchschnittlich 3,8 Prozent weniger als ihre Kollegen.

Einige Berufsbilder sind geschlechtercharakteristisch, d. h. der Anteil von Männern oder Frauen liegt bei über 90 Prozent. "Bei den Frauen betrifft das vor allem Berufsbilder, die mit Kleinkindern zu tun haben, z. B. im Bereich Kindergarten, in den Berufsbildern Reinigungspersonal, Sekretariatsassistentin, Haushaltsgehilfin, Diplombibliothekarin, Betreuungspersonal für Menschen mit Beeinträchtigung, Schulsekretärinnen und qualifizierte Sekretariatsassistentin", erklärte Michela Zambiasi vom Organisationsamt. Typische männliche Berufsbilder seien im Landesforst- und Feuerwehrkorps anzutreffen.

Erstmals wurden heute neben der alljährlichen statistischen Erhebung zu den geschlechterbedingten Unterschieden beim Landespersonal Interventionsfelder und Maßnahmen zur  Gleichstellung von Männern und Frauen präsentiert.  Konkrete Maßnahmen wurden für vier Interventionsfelder definiert: Führungspositionen, Nutzung von Elternzeiten, Freistellungen und Wartestände, Berufsegregation und alternative Arbeitszeitmodelle. "Einige Schritte wurden bereits gesetzt, um das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern zu beheben, allerdings gibt es noch viel zu tun, wenn wir von einer effektiven Gleichstellung sprechen wollen", so Morandini. Um diesem Ziel näher zu kommen, sollen bis 2020 unter anderem folgende Maßnahmen umgesetzt werden: die Führungskultur ändern, eine aktive Vaterschaft in Zusammenarbeit mit der Landesfamilienagentur fördern, Eltern gezielt informieren, die geschlechtssensible Berufsberatung und die Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten stärken, die Betreuungsangebote ausweiten sowie mehr alternative Arbeitszeitmodelle für Frauen und Männer anbieten.

"Seit der Verabschiedung des Gleichstellungsgesetzes im Jahr 2010 haben wir einen großen Sprung gemacht", erklärt die Landesrätin für Chancengleichheit Martha Stocker mit Blick auf die heute präsentierten Daten. "Wenngleich die Frauen in der Landesverwaltung in der Überzahl sind, so ist die Führungsriege nach wie vor überwiegend männlich", zeigt die Landesrätin eines der Handlungsfelder auf. Daher sei das Thema der Führungskräfteentwicklung und Förderung von Frauen durch gezielte Programme und Maßnahmen mit Sicherheit eines der Themen, die in den nächsten Jahren angegangen werden müssen. 

rm

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