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Hilfe für Westsahara
LPA - In der Westsahara soll mit Unterstützung des Landes Südtirol eine Entsalzungsanlage zur Trinkwasserversorgung errichtet werden. Landeshauptmann Luis Durnwalder sagte den Vertretern der Organisation Tempora, die das Projekt vorantreiben, heute einen Beitrag von 57.000 Euro zu.
Das Gebiet von Westsahara, das von Europa derzeit nicht als eigener Staat anerkannt wird, umfasst rund 265 000 Quadratkilometer. "Landwirtschaft ist angesichts von Trockenheit und Dürre kaum möglich", so die Direktorin im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten, Elisabeth Spergser, "hinzu kommen die humanitären Probleme in der ehemaligen spanischen Kolonie."Die Organisation Tempora mit jeweils einem Sitz in Bozen und Trient hat nun ein Wasserversorgungsprojekt ausgearbeitet, das dem Nomadenvolk der Sarahawi zu Gute kommen soll. Es handelt sich dabei um eine Entsalzungsanlage zur Gewinnung von Trinkwasser, die insgesamt 170.000 Euro kosten dürfte. Landeshauptmann Luis Durnwalder sagte heute dem politischen Vertreter der Westsahara in Italien, Omar Mih, und der Präsidentin von Tempora, Giovanna Venditti, die Unterstütztung des Landes Südtirol für das Wasserprojekt von 57.000 Euro zu. An der Finanzierung des Vorhabens werden sich auch die Region und die Provinz Trient beteiligen.
Die Entsalzungsanlage soll im Bereich von Miyek errichtet werden (2.500 km südlich von Algier). Das Nomadenvolk der Sarahawi, die die Westsahara besiedeln, sollen die Nutznießer des Projektes sein. Die Sarahawi waren nach der widerrechtlichen Besetzung der Westsahara durch Marokko 1975 etwa zur Hälfte nach Algerien geflohen, wo sie seither in Flüchtlingslagern leben. Seit damals wird versucht, eine eigene "Demokratische Arabische Republik" zu schaffen. Bisher besteht dieser Staat allerdings nur auf dem Papier. Für die Region besteht ein UNO-Mandat.
An dem heutigen Treffen (1. Juli) zwischen Lh Durnwalder mit Omar Mih und Giovanna Venditti in den Amtsräumen des Landeshauptmannes nahm neben der Direktorin des für Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten auch die Meraner Stadträtin Veronika Stirner Brantsch teil. Die Gemeinde Meran hatte im vergangenen Jahr ein Projekt der Organisation Tempora mitgetragen.
jw