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BBT-Südzulauf: Einreichprojekt mit Auflagen genehmigt

Mit einem gewichtigen Thema befasste sich heute (19. Jänner) die Landesregierung: dem Einreichprojekt für das Baulos 1 der Zulaufstrecke Süd zum Brenner Basistunnel "Franzensfeste-Waidbruck". "Die Landesregierung hat dem Projekt grundsätzlich zugestimmt, wobei eine ganze Reihe von Forderungen des Umweltbeirates nach Rom zur nationalen Dienststellenkonferenz geschickt werden", erklärte LR Theiner.

Züge an der Brennerlinie: Die Planungen für den Südzulauf zum BBT schreiten voran.

Bereits 2003 wurde das Vorprojekt für das Baulos 1 der Zulaufstrecke Süd zum BBT "Franzensfeste Waidbruck" einer ersten Überprüfung unterzogen. Die damals auferlegten Forderungen sind weitgehend in den nun vorliegenden Entwurf für das Einreichprojekt eingearbeitet worden. Dieses Einreichprojekt ist Ende Oktober 2015 beim Landesamt für Umweltverträglichkeitsprüfung hinterlegt worden. Bei der detaillierten Begutachtung hat der Umweltbeirat in seinem Gutachten vom 30.12.2015 noch einige Schwachstellen im Projekt ausfindig gemacht, für die die vorgeschlagenen Maßnahmen zur möglichst umweltschonenden Umsetzung noch nicht ausreichen. "Diese sind unerlässlich, um die Qualität und die Umweltverträglichkeit des Einreichprojektes zu verbessern, weshalb sich die Landesregierung nach Rücksprache mit den Gemeinden diese Auflagen mit ihrem heutigen Beschluss zu Eigen gemacht hat", betont Landesrat Richard Theiner.

Das Baulos "Franzensfeste - Waidbruck" umfasst im Wesentlichen die Errichtung von zwei zweiröhrigen Tunnelbauwerken in einem Abschnitt von rund 22 Kilometern und die notwendigen Verknüpfungen zur Bestandsstrecke im Bereich Franzensfeste und Waidbruck. Der "Schalderer Tunnel" erstreckt sich vom Bahnhof Franzensfeste bis zur Talquerung bei der Villnösser Haltestelle, der "Grödner Tunnel" von der Villnösser Haltestelle bis zum Bahnhof Waidbruck. Die gesamte Trasse verläuft unterirdisch, mit Ausnahme des Bahnhofsbereichs von Waidbruck und der Brücke über den Eisack bei der Villnösser Haltestelle.

In seinem Gutachten zum vorgelegten Projekt begrüßt der Umweltbeirat die rasche Realisierung dieses Abschnittes der südlichen Zulaufstrecke zum BBT. Der Beirat begrüßt auch ausdrücklich die zahlreichen im Vorprojekt gemachten und mittlerweile im Einreichprojekt berücksichtigten Auflagen. Zugleich weist er aber auf einige kritische Aspekte bei der Planung dieses Streckenabschnitts hin, die noch einer Überarbeitung bedürfen.

"Es konnten bereits wesentliche Verbesserungen erreicht werden", unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher. "Fast der gesamte Streckenverlauf verläuft im Tunnel und es ist nunmehr gewährleistet, dass es in punkto Lärmbelastung zu einer Verbesserung der Lage in den betroffenen Gemeinden gegenüber der derzeitigen Situation kommt, und zwar auch in den offenen Bereichen am Bahnhof Waidbruck und an der Villnösser Haltestelle, und trotz der höheren Anzahl an Zügen, die verkehren werden."

Die wichtigsten Änderungs- und Ergänzungsvorschläge des Beirates betreffen Lärmschutzmaßnahmen an den Tunnelportalen,an der Brücke über den Eisack und im Bereich Waidbruck. Einen hochsensiblen Bereich stellt der Bahnhof Waidbruck dar. Für diesen Bereich ist es eine zentrale Forderung, dass die Lärmsituation künftig im Vergleich zur Ist-Situation deutlich verbessert wird.

Auch die architektonische Einbindung der Brücke bei Villnöss in das Landschaftsbild sieht der Umweltbeirat als noch nicht ausreichend gut gelöst. Zudem ist das Materialmanagement zu optimieren. Das Materialmanagement ist auf die Bereiche Forch, Unterseeber und Hinterrigger zu konzentrieren. Für eine gemeinsame Nutzung der Deponieflächen mit dem BBT sollen Verhandlungen aufgenommen werden.

Weiters sind das hydrogeologische Monitoring und die Abwasserbehandlung auszubauen. In hydrogeologisch sensiblen Zonen sind Vorauserkundungen in Hinblick auf Quellgebiete durchzuführen und die Trinkwasserschutzgebiete zu berücksichtigen. Nicht zuletzt sind die Auswirkungen des Bauvorhabens auf den Wasserhaushalt zu vertiefen und alle Grenzwerte für die Abwässer aus Tunnel und Baustelle einzuhalten.

Beim Schalderer Tunnel ist schließlich die Notwendigkeit des Fensterstollens Albeins zu prüfen. 

"Darüber hinaus sieht der Beschluss vor, dass die Dienste der Beobachtungsstelle auch für den Südzulauf in Anspruch zu nehmen sind, und dass wie beim BBT eine Summe im Ausmaß von zwei Prozent der Projektkosten für Umweltausgleichsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden muss", erklärt Landesrat Theiner. "Weiters wird es als sinnvoll bzw. notwendig erachtet, dass der Schienenbetreiber RFI eine lokale Projektgesellschaft zur besseren Abstimmung der Bauarbeiten vor Ort errichtet, und dass nach Fertigstellung dieses Abschnitts sämtliche Güterzüge auf der unterirdischen Strecke fahren müssen." Abschließend wird gefordert, dass das auszuschreibende Projekt nochmals dem Umweltbeirat zur Begutachtung vorgelegt wird.

Landesrat Richard Theiner betont, dass auch die Bürgermeister des betroffenen Streckenabschnitts eingebunden worden sind und ihre Vorschläge Berücksichtigung gefunden haben.

mpi

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