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Lehrgang für Museumsarbeit: Spielerisch und nachhaltig lernen im Museum

Wie kann ein Museum die eigenen Inhalte an ein möglichst breites Publikum vermitteln? Welche didaktischen Materialien erweisen sich als die wirkungsvollsten? Um diese Fragen drehte sich kürzlich der Grundlehrgang für Museumsarbeit der Landesabteilung Museen im Archäologiemuseum in Bozen.

Gudrun Sulzenbacher stellt didaktische Materialien vor (FOTO: Landesmuseen/Esther Erlacher)

Die wesentliche Aufgabe von Museen besteht darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, um Erwachsenen und Kindern das „Lernen ohne Grenzen“, also Lernen im Zusammenspiel von persönlichen Erfahrungen, Experimenten und Emotionen zu ermöglichen. Dies war der Ausgangspunkt des Grundlehrgangs für Museumsarbeit der Landesabteilung Museen am vergangenen Wochenende im Archäologiemuseum in Bozen, an dem über 20 Mitarbeiter von Museen teilnahmen. Drei Expertinnen berichteten dabei über die nicht-personelle, mediale Vermittlung von musealen Inhalten und über didaktische Materialien.

Mit medialer Vermittlung ist jene Vermittlung gemeint, die nicht über eine Person läuft, sondern zum Beispiel über akustische Führungssysteme (Audioguides), erklärende Texte und Infoblätter, Kurzführer, Hörstationen, interaktive Stationen, Spiele, Videoinstallationen, PC-Workstationen, u. a. oder didaktische Materialien.

Das Thema wurde von Vera Bedin und Margit Tumler beleuchtet, die seit Jahren Vermittlungskonzepte für das Südtiroler Archäologiemuseumin Bozen ausarbeiten und begleiten. Die beiden Expertinnen hoben die Bedeutung der genannten Vermittlungsmethoden hervor, denn die Mehrheit der Ausstellungsbesuchenden hält sich „unbetreut“ in einem Museum auf, sie geht auf eigene Faust durch das Museum.

Die richtigen medialen Vermittlungsformen zu finden, ist allerdings keine leichte Aufgabe. Denn die Besucher eines Museums können unterschiedlichen Alters sein, aber auch mit unterschiedlichsten Interessen, Erwartungen, Vorstellungen und Erfahrungen ins Museum kommen und zudem Vorkenntnisse haben oder auch nicht. Und genau darin liegt die Herausforderung in der Konzipierung von medialen Vermittlungsangeboten: Sie müssen schnell verstanden werden, visuell ansprechend sein und das nötige Maß an Herausforderung bieten, aber keinesfalls überfordern. Gefragt sind deshalb große Sorgfalt und Achtsamkeit in der Vorbereitung dieser Art von Vermittlung.

Über didaktische Materialien sprach hingegen Gudrun Sulzenbacher, langjährige Lehrerin und Mitarbeiterin am Pädagogischen Institut und heute freischaffende Expertin und Autorin in den Bereichen Lesedidaktik und Unterrichtsmaterialien. Sie betonte, dass nicht alle Schulklassen ins Museum gehen können bzw. müssen, sondern dass die Museen mittels ihrer didaktischen Materialien genauso in die Schulen gehen sollen. Diese Schnittstellen biete ein enormes Potential, das noch lange nicht erschöpft sei. Sulzenbacher zeigt sich davon überzeugt, dass der Lernprozess auf spielerische Weise erfolgen kann, denn Spiele stimulieren, regen die Sinne an und können Impuls sein für weiterführende und vertiefende Vermittlungsangebote.

Die Teilnehmenden des Lehrgangs konnten zudem mehrere didaktische Unterlagen selbst erproben und sich davon überzeugen, dass der Zugang über Spiele und didaktische Materialien genauso einen Lernprozess anregen kann, wie auch andere mediale oder personelle Vermittlungsformen.

Alle Informationen zum Grundlehrgang Museumsarbeit können auf der Webseite der Landesabteilung Museen www.provinz.bz.it/museen nachgelesen werden.

SAN

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