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Nächste Schritte zur Umsetzung des Brennerbasistunnels in Innsbruck vorgestellt
LPA - Eine umfangreiche Berichterstattung über die Fortschritte bei der Planung der Zulaufstrecken für den Brennerbasistunnel stand am heutigen Donnerstagvormittag im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn im Congress Innsbruck. Gemeinsam mit Landeshauptmann Luis Durnwalder nahmen Vertreter der Provinzen Verona und Trentino, des Bundeslandes Bayern und der Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa daran teil. Die Finanzierung für die Planungsphase des Tunnels ist gesichert, für die Bauphase sollte nach Auffassung der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn eine eigene Aktiengesellschaft gegründet werden.
Die ersten Schritte zur Errichtung der Zulaufstrecke im Unterinntal in Tirol stehen kurz bevor. "In den nächsten Tagen wird das erste Baulos für die Unterinntaltrasse um rund 141 Millionen Euro vergeben", erklärte der Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa im Anschluss an die Informationsveranstaltung bei einer Pressekonferenz. Gesichert sei in der Zwischenzeit die Finanzierung der Planungsphase des Brennerbasistunnels: Von den benötigten 90 Millionen Euro wird die Hälfte von der Europäischen Kommission übernommen, der Rest kommt je zur Hälfte von Österreich und Italien.Für die Bauphase schlug die Aktionsgemeinschaft Brennerbahn heute die Schaffung einer Planungs- und Errichtungsgesellschaft mit privater und öffentlicher Beteiligung vor. "In einem ersten Schritt könnten zwei getrennte Gesellschaften nach österreichischem bzw. italienischem Recht gegründet werden, die dann in einem zweiten Schritt zu einer einzigen Europäischen Aktiengesellschaft fusionieren", erklärten die Landeshauptleute Durnwalder und van Staa. Diese Gründung einer einzigen Gesellschaft müsste dann über einen Staatsvertrag zwischen Österrich und Italien erfolgen. An dieser Gesellschaft sollten auf jeden Fall auch die jeweiligen örtlichen Gebietskörperschaften - also die Provinzen Verona, Trentino und Südtirol sowie die Bundesländer Tirol und Bayern - beteiligt sein.
Dass nun die Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel zeitgleich mit dem Tunnel selbst gebaut werden sollen, sei vor allem ein Verdienst der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn, betonte Landeshauptmann Durnwalder bei der Pressekonferenz. "Am Anfang war nur vom Brennerbasistunnel die Rede, heute sprechen wir von der Bahnverbindung München-Verona", so der Landeshauptmann. Alle Vertreter waren sich darüber einig, dass der Brennerbasistunnel so schnell wie möglich gebaut werden sollte, um den Transit weitgehend von der Straße auf die Schiene verlegen zu können. Der Brennerbasistunnel sowie die wichtigsten Zulaufstrecken sollten bis zum Jahr 2015 fertig gestellt sein, mit der vollständigen Umsetzung des Gesamtprojektes sei innerhalb 2030 zu rechnen.
Für das Trentino nahm Verkehrslandesrat Silvano Grisenti am Treffen in Innsbruck teil. Er dankte in erster Linie dem Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa für die Koordinierung der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn und betonte, dass neben dem Bau des Basistunnels und der Zulaufstrecken auch an eine bessere Verwaltung der bestehenden Bahntrasse gedacht werden sollte. Claudio Valente verwies als Vertreter der Provinz und der Handelskammer von Verona auf die Querfinanzierung des Brennerbasistunnels aus den Geldmitteln der Brennerautobahn-Gesellschaft. Bisher seien bereits 200 Millionen Euro an Einnahmen für den Ausbau der Bahnlinie beiseite gelegt worden. Der Ministerialdirigent des bayerischen Verkehrsministeriums, Dieter Wellner, wertete den Baubeginn der Unterinntaltrasse als "Hoffnungszeichen". Die Zulaufstrecken in Bayern seien ein fester Bestandteil im Bundesverkehrsplan des deutschen Verkehrsministeriums.
bch