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Gülle in Natura-2000-Gebieten: "Wir sind auf gutem Weg"

Bei einem Expertentisch haben sich heute (24. Februar) Vertreter der Landwirtschaft und des Landschaftsschutzes über einige wesentliche Grundsätze zur Ausbringung von Gülle in Natura-2000-Gebieten geeinigt. Sie seien zuversichtlich, erklärten Landwirtschaftslandesrat Schuler und Umweltlandesrat Theiner, bis Ende März einen Beschluss in die Landesregierung zu bringen, in dem alles geregelt wird.

Auf der Suche nach einem gemeinsamen Vorschlag für eine Regelung der Gülleausbringung in Natura-2000-Gebieten: Umweltlandesrat Theiner (li.) und Agrarlandesrat Schuler beim Expertentisch.

Vertreter der Ressorts der beiden Landesräte diskutierten mit der Führungsspitze des Südtiroler Bauernbundes und des Beratungsringes Berglandwirtschaft Bring und des Dachverbandes für Natur und Umweltschutz über einen Vorschlag von Professor Matthias Gauly von der Fakultät für Naturwissenschaften an der Freien Universität Bozen. Grundlegend im Umgang mit Natura-2000-Flächen sind die vier Säulen Berechnungsgrundlage, Managementpläne, Evaluierungsmaßnahmen und Begleitforschung. An die 900 Betriebe, legte Bring-Geschäftsführer Christian Plitzner dar, haben Flächen innerhalb Natura 2000, davon sind 685 viehhaltende Betriebe (Rinder, Schafe, Ziegen). Von den 685 Betrieben haben 272 Betriebe weniger als zehn Prozent ihrer Flächen innerhalb Natura 2000 und wurden von den Auswertungen ausgeklammert. Für 75 Prozent der Fläche innerhalb Natura 2000 wurde für die Landschaftspflegeprämie angesucht. Rund 1300 Hektar Fläche liegen innerhalb des Natura-2000 Gebietes, etwas über 800 Hektar sind schützenswerte Fläche, bei 600 Hektar wird bereits auf Gülleausbringung verzichtet, die Bauern erhalten dafür die Landschaftspflegeprämien. Ziel ist es nun, die Bewirtschafter der restlichen 200 Hektar dazu zu bringen, das Problem Gülle in den Griff zu bekommen.

Für jeden am Expertentisch Anwesenden, unterstrich Professor Gauly, stelle sich die Problematik anders dar und es gebe für jede Sichtweise verschiedene Begründungen; es gehe darum, einen gangbaren Weg für alle gemeinsam zu finden. Die Managementpläne sehen Beratung und Begleitung vor. "Beratung ohne Kontrolle", betonte Professor Gauly, "funktioniert nicht". Bei den Evaluierungsmaßnahmen sind deshalb kontinuierliche Kontrollen der pflanzensoziologischen Entwicklung sowie der Stickstoffbodengehalt wichtig. Eine jährliche Vorstellung und Bewertung der Ergebnisse sollte erfolgen sowie eine Evaluierung der Gesamtmaßnahmen im Fünf-Jahres-Zyklus. Grundsätzlich gelte, schloss Gauly, dass Natura-2000-Flächen nur durch Bewirtschaftung erhalten werden; eine Regelung muss die Rentabilität der Betriebe mit berücksichtigen.

Der Beschluss zur Ausbringung von Gülle in Natura-2000-Gebieten, den die beiden Landesräte Arnold Schuler und Richard Theiner voraussichtlich Ende März der Landesregierung vorlegen, muss umfassend sein, äußerten beiden übereinstimmend. Auch gilt es nun, die nächsten Schritte und Zeiträume festzulegen. Für den 14. März wurde ein weitere Aussprache in dieser Runde angesetzt.

mac

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