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Landesbeirat für Chancengleichheit vergibt drei Förderpreise für Diplomarbeiten
LPA - Die Situation der Frau in der Gesellschaft und die Chancengleichheit zwischen Mann und Frau - drei Diplomarbeiten über diese Themen wurden am heutigen Montagvormittag vom Landesbeirat für Chancengleichheit prämiert. Preisträgerinnen sind Renate Baumgartner, Elisabeth Kerschbaumer, Alessandra Bonafini und Miriam Pobitzer. Der Förderpreis soll Ansporn sein, sich mit der Gleichstellung der Geschlechter auseinanderzusetzen und dazu beitragen, die Situation der Frauen zu verbessern.
Der Landesbeirat für Chancengleichheit hat am heutigen Montagvormittag die Förderpreise 2002 für Diplomarbeiten über die Chancengleichheit der Frau in unserer Gesellschaft vergeben. Im Innenhof des Palais Widmann in Bozen nahmen die Preisträgerinnen ihre Förderpreise entgegen (1. Preis 1.350 Euro, 2. Preis 1.000 Euro, 3. Preis 750 Euro) und stellten ihre Arbeiten kurz vor. Drei Diplomarbeiten hat die Bewertungskommission aus den insgesamt elf eingereichten Arbeiten ausgewählt.Den ersten Preis erhielten Renate Baumgartner und Elisabeth Kerschbaumer für ihre gemeinsame Diplomarbeit mit dem Titel "Vergewaltigung als Verbrechen gegen die Menschheit nach dem Urteil des Den Haager Kriegsverbrechertribunals vom 22. Februar 2001 (Foca-Fall)". "Mit diesem Urteil sind Akzente gesetzt worden. Es gibt Grund zu hoffen, dass nun das Verbrechen der Vergewaltigung weltweit geahndet wird. Zum ersten Mal war im Beispiel des Foca-Prozesses Vergewaltigung und sexuelle Versklavung Hauptanklagepunkt in einem Prozess", so die beiden Verfasserinnen der Diplomarbeit.
"Dieses Urteil ist von besonderer Bedeutung, wenn man bedenkt, dass in Italien bis zum Jahr 1996 Vergewaltigung lediglich ein Verbrechen gegen die Sittlichkeit war", so Julia Unterberger, Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit. Mitglieder der Bewertungskommission, die die Arbeiten für den Förderpreis auswählte, waren neben der Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Julia Unterberger, dessen Vizepräsidentin, Alessandra Spada, Gerda Gius, Olga Aprea und die ehemalige Koordinatorin des Frauenbüros, Petra Notdurfter.
Der zweite Preis wurde an Alessandra Bonafini vergeben. Die Diplomarbeit über das Prinzip der Gleichbehandlung und Chancengleichheit in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes hat vor allem aufgrund der umfassenden Analyse und der Aktualität des Themas die Auszeichnung erhalten. "Die Chanchengleichheit zwischen Mann und Frau ist eine der wichtigsten Säulen der Demokratie", erläutert die Preisträgerin Alessandra Bonafini.
Der dritte Preis ging an Miriam Pobitzer. Mit dem Thema "Kulturanthropolischer Abriss zur Entwicklung genitaler Massagegeräte für die weibliche Sexualbefriedigung und die Behandlung der Hysterie mit einem psychologisch-qualitativen Interview über Frauenselbstbefriedigung mit Vibrator" hat die Preisträgerin ein Tabuthema aufgegriffen.
Über dieses Thema wird im kommenden September Marlene Faro, Autorin des Buches "eine andere Geschichte der Gynäkologie" in Bozen referieren, kündigt Julia Unterberger an.
Die prämierten Diplomarbeiten sind in der Bibliothek des Frauenbüros, Crispistraße 3, 39100 Bozen, Tel. 0471 411180, E-Mail: Frauenbuero@provinz.bz.it, einsehbar. Letzter Einreichetermin für die Diplomarbeiten, welche im kommenden Jahr prämiert werden, ist der 15. April 2004. Informationen dazu erteilt das Frauenbüro.
lc