Gesundheit / Soziales | 17.07.2003 | 17:51

Tschetschenischer Gesundheitsminister Umar Khanbiev bei Landesrat Saurer

LPA - Mit den Verantwortlichen des Gesundheitswesens des Landes traf sich heute in Bozen der Gesundheitsminister der tschetschenischen Exilregierung, Umar Khanbiev. Neben Landesrat Ottot Saurer nahmen auch der Direktor der Landesabteilung für Gesundheitswesen, Paolo Spolaore, und der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Bozen, Paolo Lanzinger, am Treffen teil. Khanbiev ersuchte die Vertreter des Landes um Unterstützung für die Bevölkerung von Tschetschenien.

Khanbiev befindet sich zur Zeit auf einer Rundreise durch Europa, um sein Friedensprojekt für Tschetschenien vorzustellen. Begleitet wird er dabei vom belgischen Europaparlamentarier Olivier Dupuis, der auch Präsident der transnationalen radikalen Partei ist. "Die Sanitätsstrukturen in Tschetschenien sind in den vergangenen zehn Jahren zum Großteil zerstört worden, gewährleistet werden können nur Erste-Hilfe-Leistungen", berichtete Khanbiev. Für längere Krankenhausaufenthalte müssten die Patienten in die Nachbarstaaten Aserbaidschan und Georgien gebracht werden, die jedoch ihrerseits auch kaum über die notwendigen Einrichtungen verfügen. Khanbiev ersuchte daher die Vertreter des Landes, Kinder und deren Familienangehörige in den Südtiroler Krankenhäusern aufzunehmen. Auch würden in Tschetschenien dringend Medikamente sowie elektronische Geräte für den medizinischen Gebrauch benötigt.

"Wir leben in einem Land, das in der jüngsten Vergangenheit von Krieg verschont wurde und in dem es gelungen ist, ein Modell des friedlichen Zusammenlebens zwischen verschiedenen Kulturen zu entwickeln. Daher ist es unsere Pflicht, der Bevölkerung von Tschetschenien zu helfen", erklärte Landesrat Saurer. Das Land Südtirol sei bereit, eine bestimmte Zahl von Kindern und deren Familien zur medizinischen Betreuung in den Krankenhäusern Südtirols aufzunehmen und Geld für dringend benötigte Medikamente bereit zu stellen. Den tschetschenischen Minister lud Saurer ein, ein konkretes Projekt vorzuschlagen, das vom Land unterstützt werden könnte.

bch