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Projekt der Umfahrungsstraße von St.Christina vorgestellt
LPA - Am heutigen Mittwochvormittag wurde in der Raiffeisenkasse St.Christina das Siegerprojekt der Umfahrungsstraße des Grödner Fremdenverkehrsortes vorgestellt. Die geplante Umfahrungsstraße verläuft sowohl über Gemeindegebiet von Wolkenstein als auch von St. Christina, beinhaltet zwei Tunnels, vier Brücken und einen Kreisverkehr im Zentrum.
An der Präsentation nahmen neben Bautenlandesrat Florian Mussner, Ressortdirektor Josef March, dem Direktor der Landesabteilung für Tiefbau, Marco Massella und dem örtlichen Bürgermeister Bruno Senoner auch der Vizebürgermeister von Wolkenstein, Heinrich Senoner, und die Gewinner des Wettbewerbes, die Planungsgruppe ILF-EUT-Pasquali-Rausa-TAE, teil.Die Idee einer Umfahrungsstraße in St.Christina geht bereits auf die Siebziger Jahre zurück. 1986 erfolgte die erste Eintragung in den Bauleitplan und im Jahre 1995 wurde die Idee erstmals mit den Umweltschützern besprochen. Im Herbst 2002 hat das Landesamt für Bauaufträge schließlich einen offenen einstufigen Planungswettbewerb zur Ausarbeitung eines Vorprojektes für die Umfahrungsstraße St. Christina Gröden ausgeschrieben. Insgesamt wurden 16 Projekte termingerecht abgegeben und vom Preisgericht zur Bewertung zugelassen. Als Projektgewinner ging die Planungsgruppe ILF-EUT-Pasquali-Rausa-TAE, bestehend aus drei Partnern aus Nord- und Südtirol, hervor.
Ein Partner dieser Planungsgruppe, der Innsbrucker Ingenieur Horst Wessiak, präsentierte den Trassenverlauf der Umfahrungsstraße und lieferte die nötigen technischen Erläuterungen. Die Umfahrungsstraße von St.Christina führt von der bestehenden Staatsstraße SS 242 am westlichen Ortsende von St.Christina in einem Rechtsbogen über eine 87 Meter lange Brücke über den Grödnerbach (Talbrücke West). Von dort verläuft die Trasse am westlichen Rand der "Plan de Artic" und entlang des Uferbereiches des Monte Pana-Baches Richtung Süden bis zum Westportal des Tunnel Monte Pana. Dieser 434 Meter lange Tunnel führt unter dem Monte Pana hindurch, überquert kurz nach dem Ostportal mit einer Brücke den Rad- und Schiweg, die Dursan Straße und den Grödnerbach, und mündet schließlich in den technisch schwierigsten Teil, den Kreisverkehr (Abzweigung Mitte), ein.
Unmittelbar nach der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr überquert die Umfahrungsstraße auf einer Brücke erneut den Grödnerbach, den Rad- und Schiweg und unterquert im zweiten Tunnel u.a. die Saslong-Abfahrt. Die Länge dieses sogenannten "Tunnel Saslong" beträgt 335 m. Daraufhin führt die geplante Umfahrungsstraße über eine weitere Brücke über den Grödnerbach (Talbrücke Ost) bis zur Einmündung in die bestehende Staatsstraße. Im Bereich der Abzweigung Ost verläuft die Umfahrungstraße südlich und etwa drei Meter tiefer als die Staatsstraße. Die Zufahrt zu den Gebäuden im Talboden in der Wolkensteiner Fraktion Dorives erfolgt mittels einer Unterführung unterhalb der geplanten Umfahrungsstraße.
Die bestehende Staatsstraße Richtung Ortszentrum bindet am Beginn (Abzweigung West) und am Ende (Abzweigung Ost) der Umfahrungsstraße in Form von T-Knoten an die neue Umfahrungsstraße an. Die Vorgabe einer Hauptverkehrsrichtung soll die Akzeptanz der neuen Umfahrung unterstreichen und somit den Verkehr durch die Ortschaft reduzieren. Mit dem Kreisverkehr in der Abzweigung Mitte, der sich aufgrund geologischer und geotechnischer Überlegungen auf der orografisch rechten Talseite der Sportzone Iman befinden soll, will man einerseits sämtliche Verkehrsbeziehungen sicherstellen und andererseits die Nähe dieser Ausfahrt zum Ortszentrum und den bestehenden Aufstiegsanlagen die Attraktivität des Fremdenverkehrsortes St.Christina hervorheben. Über die großzügig angelegten Parkplätze Ost und West, die über jeweils 200 Abstellplätze verfügen, ist der Ortskern von St.Christina bequem zu Fuß erreichbar. Weiters kann der Ampezzan-Hof in seiner jetzigen Lage bestehen bleiben.
Den aus der Sicht von Umwelt- und Naturschutz heikelsten Teil des Vorhabens bildet die Verlegung des Grödner Baches. Um für den Parkplatz an der Saslong-Seilbahn nördlich des Grödnerbaches (Parkplatz Ost) mehr Aufstellflächen zu schaffen, wird der Grödnerbach in diesem Streckenabschnitt auf einer Länge von rund 240 Metern um rund zehn Meter Richtung Süden verlegt. Mit dieser Bachverlegung soll für die Zukunft die Möglichkeit geschaffen werden, die Talstation einer neuen Aufstiegsanlage zum Monte Pana auf dieser neu gewonnenen Fläche unterzubringen. Die Bauarbeiten sollen Mitte April 2006 beginnen und bis zu 20 Monate dauern. Die gesamten Baukosten für das vorliegende Projekt belaufen sich voraussichtlich auf rund 15,4 Millionen Euro.
Landesrat Florian Mussner hob bei seiner Rede die Änderung des Dorflebens vor: "Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dieses Jahrhundertprojekt frühzeitig der Bevölkerung vorzustellen. "Der Bürgermeister von St.Christina, Bruno Senoner, betonte, dass alle Beschlüsse bezüglich dieses Jahrhundertprojektes im Gemeinderat einstimmig waren und dass die Gemeinde verstärkt mit der Bevölkerung zusammenarbeiten möchte.
mm