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Tagung "Wirtschaft und Bildung" im Pastoralzentrum Bozen

LPA - Unter dem Motto "Wirtschaft und Bildung - Visionen und Lehre" diskutierten am heutigen Donnerstagnachmittag im Bozner Pastoralzentrum Referenten aus dem In- und Ausland mit Fachleuten aus der Südtiroler Wirtschaft über Ausbildungsmodelle und Zukunftsstrategien. Organisiert wurde die Tagung vom Landesressort für Handwerk, Handel und Tourismus in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Wirtschaftsring (SWR).

„Bildung und Wirtschaft bilden eine Einheit. Wir müssen die Ausbildung weiter entwickeln, die Lehre modernisieren und den neuen Herausforderungen anpassen, denn wer heute besser qualifiziert ist, hat die besseren Chancen“, betonte Wirtschaftslandesrat Werner Frick, der die Tagung im Bozner Pastoralzentrum eröffnete. „Die Unternehmen können im Wettbewerb nur bestehen und auch in Zukunft Arbeitsplätze und Wohlstand sichern, wenn sie auf gut ausgebildete Mitarbeiter zurückgreifen können“, betonte SWR-Präsident Christof Oberrauch in seiner Eröffnungsrede.

Während im restlichen Europa die Ausbildungsplätze knapp seien, herrsche in Südtirol freie Wahl bei der Auswahl eines Berufes: Die Südtiroler „Duale Lehrlingsausbildung“ sorge für qualifizierten Nachwuchs und sei somit Garant für Arbeitsplätze und eine starke Wirtschaft. „Die laufenden neuen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Änderungen stellen eine Herausforderung für die Zukunft dar“, so Landesrat Frick. „Die geringe Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen in Südtirol zeigt, dass die Südtiroler Wirtschaft mit der dualen Ausbildung – im Betrieb und in der Berufsschule - den richtigen Weg eingeschlagen hat. Trotzdem muss sich die Ausbildung mit den technischen Möglichkeiten und den Änderungen in der Gesellschaft mitentwickeln und attraktive, qualitativ hochwertige und zukunftsweisende Ausbildungswege bieten“, erklärte Frick. Diesen Bildungsauftrag müsse die Wirtschaft auf sich nehmen, denn Südtirol sei auf junge qualifizierte Nachwuchskräfte angewiesen. „Die Zukunftschancen junger Menschen und ihr Anspruch auf Arbeit und Ausbildung sind ein zentrales Anliegen von mir. Die labile Wirtschaftslage um uns herum und die europaweit gestiegene Arbeitslosigkeit treffen Jugendliche besonders“, so Frick.

„Die Verantwortung für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter tragen Unternehmen und Mitarbeiter gemeinsam. Die Tendenz der Beteiligung im Sinn der Kostenteilung, Zeitteilung, Verzicht auf Überstunden, Rückzahlungsvereinbarungen steigt ständig“, meinte Josef Prader, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Hypo Tirol Bank AG. „Vor allem die Betriebe und Berufsschulen müssen zukünftig gemeinsam an den Ausbildungszielen, Methoden und an der Organisation beruflichen Lernens arbeiten“, betonte Heinz Kolodzei, Koordinator der „AusbilderInnen Initiative Südtirols“.

Auch in Deutschland, Österreich, Dänemark und den Niederlanden setzt man auf die duale Ausbildung. „Die duale Ausbildung als Verbindung von berufspraktischer Erfahrung und theoretischer Vertiefung ist ein so wichtiges Gut, dass alles daran gesetzt werden sollte, Organisationsformen und entsprechende Finanzierungsmodalitäten zu finden, die Potenziale der dualen Ausbildung zu nutzen und zu intensivieren“, sagte Günter Kutscha, Professor an der Universität Duisburg.

„Die Berufsbildung steht heute ständig unter Druck“, betonte Alfred Freudlinger von der Wirtschaftskammer Österreich. Seine Kammer arbeite deshalb an Konzepten und Modellen zur Verbesserung der Berufsausbildung, die den Unternehmen eine höhere Flexibilität der Lehrlingsausbildung garantieren, den Jugendlichen eine bessere Übersicht des Angebots und insgesamt das System moderner und attraktiver machen sollen. Die Berufsausbildung in Südtirol beleuchtete Walter Pichler von der Arbeitsgruppe „Bildung“ im Landesverband der Handwerker, der selbst 70 Lehrlinge ausgebildet hat: „Durch eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrbetrieben und den Berufsschulen ist es gelungen, das Ausbildungsniveau entsprechend den Erfordernissen anzupassen.“

bch

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