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LR Berger begutachtet Trocken- und Windschäden in Südtirol

LPA - Mit jedem Tag, an dem der Regen ausbleibt, wächst die Besorgnis in der Südtiroler Landwirtschaft. Mit jedem Tag werden die von Trockenschäden betroffenen Flächen größer. „Die große Angst ist nun die, dass auch auf den Almen und Weiden die Futtergrundlage knapp wird und Vieh abgetrieben werden muss“, sagt Landesrat Hans Berger. „Dabei rechnen wir jetzt schon mit Trockenschäden in Höhe von rund 25 Millionen Euro“, so Berger.

Landesrat Berger war in den vergangenen Tagen an mehreren Orten in Südtirol unterwegs, um sich ein möglichst umfassendes Bild der Situation zu verschaffen. „Hält das heiße und trockene Wetter an, wird wohl auch beim dritten Schnitt mit Einbußen zu rechnen sein“, so sein Fazit. „Doch den müssen wir in jedem Fall abwarten, um die Schäden endgültig erheben zu können“, erklärt der Landesrat. Jedenfalls, so Berger, sollten all jene, die Futterzukäufe in Erwägung ziehen, möglichst schnell reagieren, weil mit enormen Preisanstiegen zu rechnen sei.
Schon nach den ersten Anzeichen von Dürreschäden hat der Landesrat seine Mitarbeiter angewiesen, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vertretern des Bauernbundes die betroffenen Gebiete zu erheben. „Unsere Analysen haben ergeben, dass auf einer Grünland-Fläche von rund 15.000 bis 20.000 Hektar nennenswerte Ausfälle beim ersten Schnitt zu verzeichnen waren“, erläutert Berger. Die Erhebungen zum zweiten Schnitt haben allerdings ein weit düstereres Bild gezeichnet: „Hier sprechen wir schon von Ausfällen auf 40.000 bis 50.000 Hektar“, berichtet der Landwirtschaftslandesrat. Zum Vergleich: Südtirol verfügt über eine Gesamt-Grünlandfläche von 76.000 Hektar.
Aufgrund der Schäden in Höhe von geschätzten 25 Millionen Euro steht eines für Landesrat Berger fest: „Wir werden ganz sicher jenen Bauern zu helfen versuchen, für die Hilfe notwendig und gerechtfertigt ist - abzuklären bleibt nur, über welche Maßnahmen und in welchem Ausmaß.“
Da die finanziellen Mittel im Landeshaushalt dafür derzeit in keiner Weise ausreichen, sind bereits im Juli die ersten Schritte unternommen worden, den staatlichen Solidaritätsfonds beanspruchen zu können. „Um an diese Mittel zu kommen, erstellen wir derzeit eine Grobabgrenzung der betroffenen Gebiete, die ich Ende August der Landesregierung vorlegen und danach ans Landwirtschaftsministerium weiterleiten werde“, erklärt Berger. Mit diesem Beschluss werden auch die Voraussetzungen geschaffen, die abgegrenzten Flächen in die Liste von Gebieten aufzunehmen, für die Notstandsmaßnahmen ergriffen werden können.
Welche zeitlichen Erfordernisse dafür notwendig sein werden, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass die endgültigen Erhebungen, die Annahme der Gesuche und deren Auswertung erst nach Ende der Vegetationsperiode über die Bühne gehen und die Auszahlung eventueller Beiträge erst im kommenden Jahr erfolgen kann. „Außer in krassen Notsituationen, für die wir eine Überbrückungsfinanzierung in Erwägung ziehen, ist aufgrund der Bearbeitung und Abwicklung der Akten und aufgrund des Mangels an verfügbaren Mitteln keine andere zeitliche Vorgabe machbar“, so Berger.
Gleichzeitig beschäftigen den Landesrat auch die Schäden der Stürme von vergangener Woche, die bereits vollständig erhoben sind: „66 Hektar zerstörte Obstwiesen, 300 betroffene Bauern und ein Schadensausmaß von rund 1,5 Millionen Euro allein an den Strukturen. Ganz zu schweigen von den Ernteausfällen“, resümiert Berger.
Dazu kommen auch einige landwirtschaftliche Gebäude, die der Sturm beschädigt hat. Einer der am schwersten betroffenen Höfe ist der „Innerplatz-Hof“ in Steinegg, wo sich der Landesrat im abgedeckten und teilweise eingestürzten Wirtschaftsgebäude ein Bild von der Gewalt des Sturms machen konnte.

SAN

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