Gesundheit / Soziales | 04.09.2003 | 11:36

Fortbildung für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Sozialbereich

LPA - Auch Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf ein normales Leben. Um dieser Forderung auch in Zukunft vermehrt gerecht zu werden, organisiert die Landesabteilung für Sozialwesen für 17 haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Sozialbereich am Donnerstag, 16. und Freitag, 17. Oktober 2003 im Kloster Neustift bei Brixen das Seminar „Selbstbestimmtes Wohnen – Neue Wohnformen in der Begleitung von Menschen mit Behinderung“. Die Fortbildung will zeigen, wie Menschen mit Behinderungen aus der häufig zu beobachtenden Abhängigkeit und Dauerversorgung zu mehr Eigenständigkeit begleitet werden können.

Bei dem in deutscher Sprache abgehaltenen Seminar referiert Manfred Michalke-Haffke, diplomierter Sozialpädagoge an der Fachschule für Sozialpädagogik, Fachrichtung Heilerziehungspflege in Ulm. Anmeldeschluss ist der 16.September 2003.

 

Wohnen bedeutet nicht nur Unterkunft und Versorgung, sondern auch Geborgenheit, eigenständige Lebensgestaltung und ein Anrecht auf Privatsphäre. In den vergangenen Jahren haben sich bereits neben den klassischen Wohnformen für Menschen mit Behinderungen auch die pädagogischen und therapeutischen Konzepte verbessert. Aus Großheimen wurden kleine, freundlichere Einrichtungen und neue Wohnformen wie beispielsweise ambulant betreutes Wohnen, begleitetes Wohnen in Gastfamilien, integratives Wohnen oder Wohnschulen konnten sich erfolgreich entwickeln. Auch künftig ist es notwendig ein solches Wohnangebot zu erweitern. Dabei kann es sich um so genannte Kleinheime, Wohngemeinschaften oder Wohnungen für Einzelpersonen bzw. Paare handeln. Von großer Bedeutung ist hierbei die Einbeziehung der Menschen mit Behinderungen als „Experten in eigener Sache“ in die Planungen.

 

Bei dem Seminar „Selbstbestimmtes Wohnen“ werden verschiedene Modelle aus der Praxis präsentiert mit der Absicht vielfältige Alternativen zur herkömmlichen Unterbringung zu zeigen. Dazu gehören die Modelle „Wohnschule“ - Zürich, „Neue Lebenswelten“ - Hamburg, „Individuelle Lebensstilplanung“ - Wien, „Community Care“ - Siegen und „Selbstständiges Leben“ – Südtirol.

Weitere Diskussionsthemen sind:

-         Community Care, der Paradigmenwechsel in der Behindertenhílfe

-         Vom Empowerment über das persönliche Budget zur Assistenz

-         Wohnen als Entwicklungsfaktor für schwerbehinderte Menschen

-         Fehlplatzierungen in der Psychiatrie

-         Spezielle Wohnraumgestaltung für besondere Bedürfnisse z.B. Auto-, Fremdaggression, Demenz

-         Welche Chancen ergeben sich aus den neuen zeitgemäßen Wohnkonzepten

 

 

Nähere Informationen erhalten alle Interessierten direkt bei der Landesabteilung für Sozialwesen - Dienststelle für Personalentwicklung, Tel: 0471 411593, 411417, Fax: 0471 411515 (ada.pirozzi@provinz.bz.it).

mm