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Landwirtschafts-Landesrat trifft bayerischen Staatsminister
LPA - Die erfolgreiche Landtagswahl in Bayern, die Agrarreform und die Problematik der Trockenschäden standen am gestrigen Dienstagabend im Mittelpunkt eines Treffens zwischen dem Südtiroler Landwirtschafts-Landesrat und dem bayerischen Landwirtschaftsminister Josef Miller in München. Der Austausch mit Bayern, einem sowohl deutschland- als auch europaweit mächtigen Bundesland sei für Südtirol von großer Bedeutung, auch wenn unterschiedliche Voraussetzungen herrschen, so der Landesrat nach dem Treffen.
Vor allem in Sachen Agrarreform unterscheiden sich die Einschätzungen ganz beträchtlich: Während man in Südtirol der Entkoppelung der Beitragszahlungen von der Produktion durchaus positiv gegenüber stehe, da man sich dadurch eine Entlastung des Marktes und somit bessere Wettbewerbschancen für die Berglandwirtschaft erwarte, sähen die Bayern als großer Flächenstaat die Entkoppelung eher skeptisch, so der Landwirtschafts-Landesrat.Gemeinsam sind den beiden Politikern dagegen die Hoffnungen, die sie mit den neuen Förderinstrumenten für Junglandwirte und deren Ausbildung verbinden. Wenn die Landwirtschaft unbesorgt in die Zukunft blicken wolle, sei gerade die Motivation der Jugendlichen für den Einstieg in den Beruf Bauer von enormer Bedeutung, erklärt der Landesrat. Und eine gediegene Ausbildung sei wiederum Voraussetzung für eine an der Produktion von Qualität orientierte und damit wettbewerbsfähige Berglandwirtschaft. Ein weiteres Anliegen beider Länder ist eine eventuelle Erhöhung der Ausgleichszulage für erschwerte Arbeitsbedingungen, die der Berglandwirtschaft vor allem in Südtirol aber auch in Bayern zugute kommen würde.
Was das zweite große Thema der Aussprache – die Ernteeinbußen durch die Trockenheit des heurigen Sommers – betrifft, so sind diese in Südtirol drastischer ausgefallen als in Bayern. Miller bestätigte überdies, dass in den nördlichen deutschen Bundesländern die Grünlandwirtschaft eine gute Ernte eingefahren habe. Der Staatsminister sagte auch zu, bei Notwendigkeit Kontakte zu knüpfen, um bei Versorgungsengpässen mit Heu eventuelle Verfügbarkeiten in diesen Gebieten abklären zu können.
Ein Thema der Aussprache waren schließlich auch die für die CSU so erfolgreichen bayerischen Landtagswahlen, zu denen der Landwirtschafts-Landesrat herzlich gratulierte. Schließlich habe Miller einen nicht unerheblichen Beitrag zu diesem Sieg geleistet: „Laut Statistiken haben ganze 94 Prozent des Bauernstandes in Bayern CSU gewählt“, so Millers Wahlanalyse.
Voraussichtlich bereits im November soll es ein Treffen leitender Beamter aus dem Südtiroler und dem bayerischen Landwirtschaftsressort geben, bei dem gemeinsame Vorgangsweisen bei der Umsetzung der Agrarreform bzw. Formulierungen für die noch folgenden Durchführungsbestimmungen zur Reform abklärt werden sollen.
bch