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Internationaler Kongress „Behinderung als Befähigung“ in Bozen eröffnet
LPA - Unter dem Motto „Be-Hinderung als Be-fähigung. Best Practices und Menschen mit Behinderungen“ ist am heutigen Donnerstag in Bozen ein zweitägiger internationaler Kongresses von Landeshauptmann Luis Durnwalder, Arbeitslandesrätin Luisa Gnecchi und dem Bozner Bürgermeister Giovanni Salghetti Drioli eröffnet worden. 50 der renommiertesten Fachleute aus ganz Europa vergleichen Erfahrungen. Die Tagung wird mitgetragen von den Regionen und Autonomen Provinzen Italiens. Veranstaltet wird sie von der Dienststelle des Europäischen Sozialfonds des Landes Südtirol zusammen mit der Sozialgenossenschaft „independent L.".
Ziel dieses besonderen Kongresses ist es, neue und effiziente Möglichkeiten der gesellschaftlichen Einbindung, der beruflichen Integration und der Chancengleichheit für die derzeit immerhin rund 38 Millionen Menschen mit Behinderungen in Europa zu ermitteln und zu verbreiten. Mit der EU-Ost-Erweiterung kommen weitere rund 45 Millionen Menschen mit Behinderung hinzu, die es gesellschaftlich einzubinden gilt. Von den 600 Millionen Menschen mit Behinderung weltweit sind 300 Millionen Kinder und nur zwei Prozent haben eine für sie geeignete Ausbildung.Genau hier setzt der Kongress an. 50 namhafte Experten aus ganz Europa zeigen gelungene Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung auf.
Im Rahmen des Kongresses finden vier Workshops statt. In jedem Workshop stellt eine Expertenrunde dem Publikum einschlägige Erfahrungen vergleichend vor. Heute wurde mit den ersten beiden Workshop gestartet. Themenschwerpunkt des ersten Workshops war die „Aus- und Weiterbildung“. Die Expertenrunde stellte erfolgreiche Projekte zur beruflichen Wiedereingliederung von Menschen mit Behinderungen vor. Der zweite Workshop hat heute das Thema „Unternehmensgründung und –führung“ beleuchtet. Dabei ging es vor allem um die Förderung der unternehmerischen Eigenständigkeit und der Unternehmensführung durch Menschen mit Behinderung.
Namhafte Organisationen wie “Disabled People's International”, “Fondazione Don Gnocchi di Milano”, “A.S.P.H.I. Bologna”, “F.I.S.H. Roma”, “European Network on Independent Living” sowie die Universitäten Bologna und Klagenfurt, das Bildungszentrum Steiermark, das Zentrum für eigenständiges Leben in Mainz und die Schweizer Organisation haben heute beim Kongress ihre Beiträge eingebracht. Auch Vereinigungen aus verschiedenen anderen Ländern wie z.B. aus Griechenland haben ihre Erfahrungen präsentiert.
Am morgigen Freitag, 28. November 2003, stehen zwei weitere Workshops auf dem Programm. Einmal geht es um das Schwerpunktthema „Arbeitsplatzerhaltung und Independent Living“. Im anderen Workshop stehen die Entwicklungen, die in den vergangenen Jahren im Bereich der „Elektronischen und informationstechnologischen Hilfsmittel“ verzeichnet wurden, im Mittelpunkt. Begleitend dazu ist im Messe Kongresszentrum auch eine breit gefächerte Ausstellung elektronischer und informationstechnischer Hilfsmittel zu sehen. Die Kongressteilnehmer können sich über die Einsatzmöglichkeiten der jüngsten technischen Errungenschaften für Menschen mit Behinderungen informieren und beraten lassen.
Die Ergebnisse der Tagung verstehen sich als Beitrag der Regionen und Autonomen Provinzen Italiens zur Nationalen Abschlusskonferenz des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderung, die vom 5. bis 7. Dezember 2003 in Rom stattfindet.
Detaillierte Informationen zur Tagung können online unter www.best-practices.it abgerufen werden.
SAN